Kindergartentag

Mit Schnäbeln und blauen Mülltüten dem Regen getrotzt

Mit Schnäbeln und blauen Mülltüten dem Regen getrotzt

Mit Schnäbeln und blauen Mülltüten dem Regen getrotzt

Knivsberg
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Die Enten-Schnäbel sind selbstgebastelt. Foto: dodo

160 Kindergartenkinder aus acht deutschen Einrichtungen haben am Dienstag den Knivsberg in Beschlag genommen. Kindergartentag stand auf dem Programm. An vier Spiel-Stationen konnten die Kleinen zeigen, was sie musikalisch, künstlerisch und motorisch auf dem Kasten haben.

„Seid ihr bereit“, fragt Marion Petersen mit  lauter Stimme durch die Lautsprecher der Knivsberg-Mulde. „Jaaaaaa“, kommt es in einem großen Chor zurück.

Die 160 kleinen „Entlein“ sind sich einig: Er kann endlich losgehen – der Kindergartentag 2018. Der Tag, an dem der Berg nur ihnen allein gehört.

Unter dem Motto: „Das hässliche Entlein“, in Anlehnung an das Märchen von Hans Christian Andersen, haben sich die Kinder aus den Deutschen Kindergärten Lügumkloster, Loit Schauby, Wilsbek, Hadersleben, Pattburg, Tondern und Feldstedt Entenschnäbel gebastelt, mit denen sie nun  über den Berg strömen. 

Die Kleinen hatten sichtlich Spaß in der Mulde. Foto: dodo

Bunte Mulde

Erstes Ziel: die Mulde. Nach einer kurzen Stärkung und der Begrüßung durch Mitorganisator Uffe Iwersen, Kulturkonsulent des Bundes Deutscher Nordschleswiger, kommt das erste Highlight des Tages: das Kindergarten-Lied. Angeleitet von der BDN-Kulturausschussvorsitzenden Marion Petersen, die das Lied gemeinsam mit dem kurzfristig verhinderten Dieter Søndergaard geschrieben und komponiert hat, zeigen die Kinder, was musikalisch und tänzerisch in ihnen steckt und wie gut sie das Lied in den vergangenen Wochen geübt haben. „Wir sind die Kindergarten-Kinder aus Nordschleswig. Ja, wir sind einfach unentbehrlich...“, schallt es laut über den Berg. Dazu schwenken rote, grüne, blaue, gelbe, orange und lilafarbene Tücher von links nach rechts und verwandeln die Mulde in ein buntes Farbenmeer. 

 

Regen? Kein Problem!

 

Als Nächstes warten vier Stationen auf die Kleinen, die dazu in acht Vogelgruppen eingeteilt werden: Zaunkönige, Spatzen, Schwalben, Rotkehlchen, Grünfinken, Buchfinken, Buntspechte  und Blaumeisen. „Uns war es wichtig, dass in jeder Gruppe Kinder aus verschiedenen Kindergärten sind und sie so etwas zu mischen. Damit sich Kinder und Erzieher, die sich normalerweise nie treffen, einmal kennenlernen können“, sagt Uffe Iwersen.

Mülltüte drüber und los geht es. Foto: dodo

Doch bevor es losgeht, heißt es erst einmal unterstellen. Nach zwei Wochen Sonne und blauem Himmel hat Petrus sich ausgerechnet den Dienstagvormittag ausgesucht, um es mal wieder richtig regnen zu lassen. Doch von so ein bisschen Regen lassen sich nordschleswigsche Kindergarten-Kinder natürlich nicht unterkriegen. Die Tonderaner machen vor, wie es geht: Eine Mülltüte, drei Löcher, unten ein Knoten  und fertig ist das Regencape.  „Dürfen wir die Tüte behalten und mit nach Hause nehmen“, fragt eines der Kinder und löst Gelächter bei den   Kindergärtnerinnen aus. 15 Minuten dauert es, dann sind alle Kinder in blaue Tüten gehüllt und bereit, den Berg und die auf sie wartenden Stationen zu erkunden. 

Die Kindergartenkinder warten darauf, dass es losgeht. Foto: dodo

Hauptsache Farbe an den Fingern

Im Theatersaal der Bildungsstätte warten eine mit Papier abgedeckte Bühne und jede Menge Fingerfarben auf die Gruppen, um eine Sommerwiese zu malen. „Das Wetter war ein kleiner Schock für uns, deswegen sind wir kurzfristig hierher umgezogen. Eigentlich wollten wir auch draußen malen. Aber es klappt auch so wunderbar, die Kinder haben Farbe an den Händen und eine Menge Spaß“, sagt BDN-Praktikantin Alina Bliesmann, die sich gemeinsam mit rund 15 Freiwilligen um die Stationen und die Betreuung der Kinder kümmert.

Im Langbehn-Haus wird den Kindern auf einer Liegewiese aus Decken und in stimmungsvollem roten und blauen Licht ein Teil des hässlichen Entleins vorgelesen, bevor sie gemeinsam mit zwei Musikern des schleswig-holsteinischen Landesorchesters zur Musik des Schwanensees anstimmen.

Hinter den Werkstätten ist ein Barfußpfad mit Steinen und Sand aufgebaut und ein Seil, über das die Kinder zum Abschluss balancieren müssen. 

In der Mulde wartet abschließend eine große, runde, mit Kreide auf den Boden gemalte Torte, bei der jede Gruppe ein Tortenstück bekommt und dieses mit Kreide und Naturmaterialien nach ihren Wünschen und Vorstellungen gestalten darf.

20  Einrichtungen haben sich für den Kindergartentag angemeldet. Wegen des großen Andrangs haben die Verantwortlichen beschlossen, die Veranstaltung auf zwei Tage aufzuteilen. Am Mittwoch erobern dann die Kinder aus Broacker, Lunden, Bülderup, Tingleff, Rapstedt, Apenrade, Gravenstein und Sonderburg den Knivsberg und dürfen zeigen, wie toll sie singen, tanzen und malen können.

Mit Kreide, Sand und Ästen durfte gemacht werden, was Spaß macht. Foto: dodo
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