Phishing-Mails

Søndergaard: Minderheit steht aktuell unter Beschuss

Søndergaard: Minderheit steht aktuell unter Beschuss

Søndergaard: Minderheit steht aktuell unter Beschuss

Apenrade/Aabenraa
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Die Verbände der deutschen Minderheit erhalten aktuell immer häufiger E-Mails von Betrügern. Foto: dpa

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Bei den Verbänden der deutschen Minderheit in Nordschleswig kommen aktuell immer öfter E-Mails von Betrügern an, die täuschend echt aussehen. Der Hauptgeschäftsführer des BDN warnt vor der digitalen Post und gibt Tipps, um kostspielige Schäden zu vermeiden.

„Ich habe zurzeit den Eindruck, dass die Minderheit unter Beschuss steht“, sagt Bernd Søndergaard, Hauptgeschäftsführer des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN).

Immer mehr Verbände der deutschen Minderheit erhalten aktuell betrügerische E-Mails, die Zahlungsaufforderungen enthalten.

„Oftmals sind dies angebliche Mails vom Vorsitzenden des Verbandes an den Kassierer. Der Aufbau ist dabei oft der gleiche. Es gibt eine direkte Anrede, es geht um eine Rechnung aufgrund der schnell Geld überwiesen werden muss, und es wird etwas auf die Tränendrüse gedrückt“, so Søndergaard.

Diese betrügerischen E-Mails seien sehr schwer zu erkennen, weil sie mittlerweile sehr professionell gestaltet seien, sagt er.

Keine Versicherung

Das große Problem an den E-Mails: Ist man erst einmal auf sie hereingefallen, ist es schwer, sein Geld wiederzubekommen, da eine Versicherung in dem Fall nicht greift.

„Dagegen kann man sich nicht versichern, weil man aktiv etwas macht, indem man das Geld überweist. Etwas anderes wäre es, wenn beispielsweise Server gehackt werden und andere auf diese Weise aktiv etwas stehlen, aber das ist in dem Fall nicht gegeben“, so der Hauptgeschäftsführer.

Tipps für die Verbände

Aus diesem Grund gibt Bernd Søndergaard nun allen Verbände in einem Info-Schreiben Tipps, wie man sich vor dieser Art des Betruges schützen kann.

Primär appelliert er darin an das Prinzip: „Sund fornuft“ – lieber einmal zu viel Misstrauen als einmal zu wenig.

„Man sollte niemals in E-Mails, die einem komisch vorkommen, auf ,Antworten' klicken, sondern eine neue E-Mail an den Vorsitzenden schicken. Wenn in der E-Mail eine Zahlungsaufforderung enthalten ist, lässt sich der Betrug einfach verhindern, indem man sich durch einen Anruf oder eine SMS kurz versichert, ob dieser Betrag wirklich überwiesen werden soll. Das ist die einfachste und effektivste Art, nicht darauf hereinzufallen“, so Søndergaard.

Innerhalb der Minderheit sei es bereits passiert, dass die Betrüger Erfolg hatten, allerdings habe es sich dabei nicht um große Summen gehandelt, berichtet der Hauptgeschäftsführer und fährt fort: „Die Hacker haben sich mittlerweile angepasst und fordern nur noch kleine Beträge, weil das nicht so auffällig ist.“

App kann helfen

Er empfiehlt jedem zudem, sich die kostenlose App „Mit digitale selvforsvar“ zu installieren. Diese App wird vom Forbrugerrådet Tænk empfohlen und ist zusammen mit Trygfonden und Danske Bank entwickelt worden.

„Die App ist ausgezeichnet. Sie funktioniert wie die Corona-Warn-App. Wenn betrügerische E-Mails im Umlauf sind, warnt sie und zeigt Beispiele, wie die E-Mails aussehen könnten. Das ist sehr praktisch“ so Søndergaard.

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