Deutsche Minderheit

Wer könnte der neue Hinrich werden?

Wer könnte der neue Hinrich werden?

Wer könnte der neue Hinrich werden?

gn/hm
Apenrade/Aabenraa
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2026 muss eine neue BDN-Hauptvorsitzende oder ein neuer Hauptvorsitzender gewählt werden. „Der Nordschleswiger" präsentiert in diesem Jahr 16 mögliche Männer. Foto: Finja Fichte

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2026 wählt die deutsche Minderheit eine neue Spitze. Werden die Menschen aus der Minderheit eine Frau oder einen Mann wählen? Nachdem „Der Nordschleswiger“ im vergangenen Jahr mögliche Kandidatinnen vorgestellt hat, folgen nun 16 mögliche Kandidaten. Wie schon im vergangenen Jahr: reine Spekulation.

Der jetzige Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Dachorganisation der deutschen Minderheit in Dänemark, Hinrich Jürgensen, Landwirt aus Gaardeby bei Tingleff (Tinglev), hatte bei seiner Wiederwahl 2022 erklärt, dass es seine letzte Amtszeit sei. 

2026 muss also eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger gefunden werden. Nach unserer Liste mit 16 Frauen im vergangenen Jahr hier nun eine Liste von 16 Männern. 

Es gilt: Auch in 2024 ist niemand auf der Liste dazu befragt worden, und sie hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. In alphabetischer Reihenfolge der Vornamen:

Carl-Friedrich Tästensen Foto: Archiv

Carl-Friedrich Tästensen

Beginnen wir mit einem Joker: Carl-Friedrich Tästensen ist nach jahrelangem Auslandsdienst wieder nach Nordschleswig zurückgekehrt. Er hat aber nicht nur internationale Erfahrung, sondern war in Nordschleswig bereits Vorsitzender des Deutschen Jugendverbands für Nordschleswig und Schulleiter an der Deutschen Schule Buhrkall. Seinen Lebensmittelpunkt hat er in Lügumkloster (Løgumkloster).

 
Carsten Leth Schmidt setzt sich als Mitglied der Schleswigschen Partei (SP) politisch für die Belange der Minderheit ein. Foto: Ute Levisen

Carsten Leth Schmidt

Carsten Leth Schmidt hat das ganze Paket: Er kennt als langjähriger Vorsitzender der Schleswigschen Partei auch die Arbeit im Hauptvorstand des BDN und hat ein großes Netzwerk in der Minderheit. Außerdem ist der Landwirt aus Süderballig (Sønderballe) seit Jahren Kommunalvertreter der SP in der Kommune Hadersleben, und kennt sich im politisch-diplomatischen Geschäft daher aus.

 
Christian Kock ist Landwirt und Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig (LHN). Foto: Paul Sehstedt

Christian Kock

Christian Kock trat vor einigen Jahren den Schritt an die Spitze des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig. Hier leistet der Landwirt aus dem nördlichen Nordschleswig gute Arbeit und schreckt auch nicht vor kontroversen Themen zurück.

 
Auch Erwin Andresen ist SP-Politiker. Foto: Karin Riggelsen

Erwin Andresen

Erwin Andresen ist in der deutschen Minderheit tief verwurzelt, und der Uker hat ein gutes Netzwerk – auch außerhalb der Minderheit und der Wahlheimat Apenrade/Tingleff, wo er seit vielen Jahren Kommunalvertreter der Schleswigschen Partei ist. Er ist derzeit Vorsitzender des Hafens in Apenrade, führte in Tingleff aber auch schon den Sportverein und die Schule.

 
Gerhard Bertelsen
Gerhard Bertelsen, SP-Politiker in der Kommune Sonderburg Foto: Karin Riggelsen

Gerhard Bertelsen

Gerhard Bertelsen kehrte vor einigen Jahren in seine Sonderburger Heimat zurück und engagierte sich gleich für die Belange der Minderheit. Auf Anhieb schaffte der Geschäftsmann mit jahrzehntelanger Erfahrung bei Danfoss den Sprung ins Kommunalparlament für die Schleswigsche Partei – aber trotz guter Arbeit blieb es bei der einen Periode.

 
Arzt Hans-Iver Kley engagiert sich ebenfalls in der SP Foto: Karin Riggelsen

Hans-Iver Kley

Wer „deutsche Minderheit in Hadersleben“ sagt, sagt auch „Familie Kley“ – und Hans-Iver Kley. Der gut vernetzte Hausarzt mischt aber nicht nur in Hadersleben (Haderslev) mit, sondern ist seit Jahren ein energisches Mitglied des BDN-Hauptvorstandes, wo er durchaus auch für seine kritisch-konstruktiven Gesichtspunkte bekannt ist.

 
Jasper Andresen ist Vorsitzender des Deutschen Jugendverbandes für Nordschleswig. Foto: Karin Riggelsen

Jasper Andresen

Jasper Andresen ist in der Minderheit tief verwurzelt und hat seit Jahren gute Arbeit als Vorsitzender des Deutschen Jugendverbandes für Nordschleswig geleistet. Er hat maßgeblich an der Umstellung und Modernisierung des Verbandes mitgewirkt. Viele sehen den Nachschullehrer und Handballer aus Uk/Tingleff als einen Mann der Zukunft.

 
Jens Mittag leitet das Deutsche Gymnasium für Nordschleswig (DGN). Foto: Karin Riggelsen

Jens Mittag

Jens Mittag ist seit Jahren Lehrer und Rektor am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig. Der Wahl-Apenrader ist in die Minderheit hineingewachsen und wird für seine Arbeit am DGN – eines der besten Gymnasien Dänemarks – respektiert und geschätzt.

 
Jørgen Popp Petersen ist als SP-Politiker Bürgermeister der Kommune Tondern. Foto: Karin Riggelsen

Jørgen Popp Petersen

Wer Bürgermeister kann, kann natürlich auch Hauptvorsitzender der Minderheit. Jørgen Popp Petersen machte sich bereits früh einen Namen als Kommunalpolitiker und Organisations-Mann als Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig. Schließlich setzte er sich in der Kommune Tondern (Tønder) auch als Bürgermeister durch und sorgte für Ruhe in dem zerrütteten Kommunalvorstand.

 
Kurt Andresen engagierte sich viele Jahre lang politisch in der Kommune Apenrade als SP-Politiker. Foto: Karin Riggelsen

Kurt Andresen

Kurt Andresen ist stets ein engagiertes Mitglied der Minderheit gewesen. Er unterstützt die örtliche Vereinsarbeit sowie den Landwirtschaftlichen Hauptverein, und der Landwirt schaffte schließlich den Sprung ins Kommunalparlament in Apenrade. Bei der vorigen Wahl kandidierte er nicht mehr, sondern konzentriert sich seitdem auf den Ausbau seines Hofes in Nolde.

 
SP-Politiker Kurt Asmussen Foto: kjt

Kurt Asmussen

Als Kurt Asmussen nach Nordschleswig zurückkehrte, machte er einen kometenhaften Aufstieg. Mit einem super Wahlergebnis stieg er in die Kommunalpolitik (Kommune Apenrade) ein und übernahm damit größere Verantwortung – ohne dass der beste Faustballer Nordschleswigs dabei sein Hinterland vergessen hat: Kurt Asmussen engagiert sich weiterhin für die Minderheit in Bülderup/Renz (Bylderup/Rens) und Umgebung und für den ländlichen Raum in seiner Heimat.

 
Lasse Tästensen leitete den Deutschen Jugendverband für Nordschleswig und wechselte vor einiger Zeit zum Fleggaard-Konzern. Foto: Karin Riggelsen

Lasse Tästensen

Lasse Tästensen hat in einer schwierigen Umstellungszeit viele Jahre die Geschäfte des Deutschen Jugendverbandes geleitet. Der Lügumklosteraner hat im Verband mächtig aufgeräumt und den Jugendverband neu aufgestellt. Heute macht er beim Fleggaard-Konzern Karriere, ist aber weiterhin der Minderheit eng verbunden. 

 
Rainer Naujeck
Rainer Naujeck steht der Schleswigschen Partei vor. Foto: Karin Riggelsen

Rainer Naujeck

Der Alleskönner der Minderheit: Rainer Naujeck hat sich unter anderem für Schule, Sozialdienst, Sport und die Schleswigsche Partei eingesetzt. Er ist engagiert, stets gut vorbereitet und läuft nicht weg, wenn es mal kritisch wird. Naujeck übernimmt Verantwortung, und so wurde er Vorsitzender der Schleswigschen Partei. Obwohl er eigentlich lieber aus der zweiten Reihe agiert, ist Naujeck auch eine Frontfigur, wenn es sein muss. 

 
Rasmus Jessen stammt aus Hoyer und ist stellvertretender BDN-Hauptvorsitzender. Foto: Archiv

Rasmus Jessen

Als zweiter Vorsitzender nach Hinrich Jürgensen ist Rasmus Jessen eigentlich der designierte Nachfolger des Hauptvorsitzenden und gehört daher auf die Liste – obwohl er sich bisher gegen eine Kandidatur ausgesprochen hat. Jessen macht viel Basisarbeit an der Westküste, hat aber auch bei den Jungen Spitzen in ganz Nordschleswig sein Organisationstalent als Führungsfigur gezeigt.

 
Stephan Kleinschmidt ist stellvertretender Bürgermeister der Kommune Sonderburg und war einige Jahre für die Stadt Flensburg im dortigen Rathaus aktiv. Foto: Karin Riggelsen

Stephan Kleinschmidt

Will er, oder will er nicht? Das ist die Frage, denn viele in Nordschleswig handeln Stephan Kleinschmidt als den offensichtlichen Nachfolger von Hinrich Jürgensen – es wäre ein echter Generationswechsel. Kleinschmidt steigt nächstes Jahr in Sonderburg (Sønderborg) aus der Politik aus, ist nicht mehr Bürgermeister in Flensburg (Flensborg) – es steht also nichts im Wege, dass er Hauptvorsitzender werden könnte. Wenn er will.

 
Welm Friedrichsen ist Vorsitzender des Deutschen Schul- und Sprachvereins. Foto: Karin Riggelsen

Welm Friedrichsen

Welm Friedrichsen ist mehr als nur Vorsitzender des größten Verbandes der Deutschen Minderheit, dem Deutschen Schul- und Sprachverein für Nordschleswig. Friedrichsen hat die Knappheit an Ressourcen in der Verbandsleitung erkannt und hat seit Jahren konkrete Aufgaben übernommen, um die Schulräte zu entlasten. Mit dem Nordalsener würde ein analysierendes und engagiertes Arbeitstier an die Spitze der Minderheit kommen.

 
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