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Einbruchschutz im Urlaub: Tipps, wie man das eigene Heim sichert

Einbruchschutz im Urlaub: Tipps, wie man das eigene Heim sichert

Einbruchschutz im Urlaub: Tipps, wie man das eigene Heim sichert

Julia Gohde/ Karen Bartel/shz
Flensburg
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Jähes Ende eines entspannten Urlaubs: Entdeckt man nach der Rückkehr einen Einbruch in den eigenen vier Wänden, ist die Aufregung groß. Foto: imago/Westend61/shz

Wer in den Urlaub fährt, ist gut beraten, Wohnung oder Haus zu sichern. Diese Checkliste hilft beim Einbruchschutz.

Es ist ein Albtraum für jeden - nach Hause kommen, die Tasche ablegen, in den Flur treten, um dann festzustellen: Es war schon jemand da. Jemand, der nicht hierher gehört. Besonders in der Urlaubszeit ist die Angst vor Einbrechern groß. Die Initiative „Nicht bei mir!“ für aktiven Einbruchschutz gibt Tipps gegen ungewollte Gäste.

Türen und Fenster überprüfen
Eingangstür gehören nach dem Verlassen von Haus oder Wohnung immer abgeschlossen und nicht nur zugezogen. Auch Fenster müssen geschlossen sein. Ein gekipptes Fenster ist für Einbrecher praktisch offen. Wenn Zusatzsicherungen vorhanden sind - sind diese auch alle verriegelt?

 Briefkastenleerung
Damit der überquellende Briefkasten nicht zum ersten Indiz für Einbrecher wird, sollte man Freunde oder Nachbarn bitten, diesen regelmäßig zu leeren. Die Zeitung kann man sich an seinen Urlaubsort nachsenden lassen, wenn man nichts verpassen möchte. Von schriftlichen Hinweisen am Briefkasten für den Postboten mit einem Verweis an die Nachbarn ist unbedingt abzusehen. Neben der Leerung des Briefkastens durch die Nachbarn ist auch der Lagerservice der Deutschen Post eine hilfreiche Alternative. Eingehende Sendungen werden dann gesammelt und zum vereinbarten Zeitpunkt zugestellt.

Alarmanlagen als Abschreckung
Häuser und Wohnungen, die sichtbar mit Doppelschlössern, Fenstersicherungen und/oder Alarmanlagen gesichert sind, schrecken Einbrecher ab.

Zeitschaltuhren aktivieren
Rollläden, Lampen und Radio lassen sich über eine Zeitschaltuhr regelmäßig an- und ausschalten. So entsteht der Anschein, dass das Haus bewohnt ist. Falls keine solche Vorrichtung vorhanden ist, einfach die Nachbarn fragen, ob sie dies übernehmen würden.

Aufbewahrung der Schlüssel 
Brauchen Freunde oder Nachbarn Zugang zum Zuhause während des Urlaubs, sollten Schlüssel diesen immer direkt ausgehändigt und nicht irgendwo außerhalb des Haus oder der Wohnung versteckt werden. Einbrecher finden diese garantiert.

Nachbarn informieren
Nachbarn sollten wissen, wie lange man verreist. Es ist auch empfehlenswert, genaue Abläufe durchzusprechen, falls eine Alarmanlage, über Zeitschaltuhren gesteuerte Lampen oder ähnliche Einrichtungen aktiviert sind. Nur dann können die Nachbarn gezielt auf das verlassene Zuhause achten. Termine mit Handwerkern o. ä. während des Urlaubs sollten vermieden oder mit den Nachbarn abgesprochen werden. Damit man im Fall der Fälle erreichbar ist, sollte man seinen Nachbarn oder Freunden die Urlaubsadresse und natürlich auch die Handynummer mitteilen.

Kofferanhänger mit sichtbarer Adresse vermeiden
Einbrecher erkennen an Flughäfen und Bahnhöfen anhand leicht lesbarer Kofferanhänger, wo sich der nächste Einbruch lohnen könnte. Daher sollte man keine oder nur zuklappbare Kofferanhänger verwenden oder Hinweise auf die Adresse nur im Inneren der Koffer geben.

Öffentliche Urlaubsfotos vermeiden
Gerne möchte man die schönen Ereignisse des Urlaubs mit Familie, Freunden und Bekannten über diverse soziale Netzwerke teilen. Dort tummeln sich aber ebenfalls Einbrecher, die so leicht erkennen können, ob jemand abwesend ist. Eine Möglichkeit wäre es, die Bilder erst nach dem Urlaub zu posten, dann erfreut man sich gleichzeitig noch einmal selbst an der schönen Erinnerung.

Anrufbeantworter ausschalten
Einbrecher testen durch Kontrollanrufe, ob jemand zuhause ist. Ist ein Anrufbeantworter eingeschaltet, signalisiert dies dem Einbrecher die Abwesenheit der Bewohner und leichtes Spiel für ihn. Deshalb sollte man vor dem Urlaub den Anrufbeantworter am besten ausschalten. Kann oder will man nicht auf den Anrufbeantworter verzichten, sollte man ihn zumindest neutral besprechen: „Wir sind gerade nicht zuhause“ – dies kann auch auf eine kurze Abwesenheit hindeuten und den Einbrecher verunsichern. Ganz falsch ist es, auf dem Anrufbeantworter die genauen Urlaubszeiten anzugeben. Eine Anzeige in der Tageszeitung, dass die eigene Praxis oder Kanzlei wegen Urlaub geschlossen bleibt, sollte ebenfalls gut überlegt werden.

Wertsachen sichern
Sparbücher, Scheckkarten o.ä. sollten niemals offen in der Wohnung herumliegen. Sie gehören am besten in einen Tresor. Besonders wichtige Dokumente, wertvolle Sammlungen, Gold oder nur selten getragener Schmuck sind in einem Schließfach bei der Bank am besten aufgehoben.

Belege für die Versicherung gut aufbewahren
Jeder Privathaushalt sollte Verzeichnisse seiner Wertsachen führen, die an einem sicheren Ort außerhalb der eigenen vier Wände deponiert werden. Kaufbelege, Quittungen, Urkunden etc. sollten aufgehoben und dazugelegt werden. Erstellt man eine genaue Beschreibungen der Wertsachen (Material, Maße, Nummern-Codierung, Hersteller etc.), hilft dies im Ernstfall der Polizei und der Versicherung.

Versicherung informieren
Eine längere Abwesenheit über zwei Monate gilt versicherungstechnisch als gefahrenerhöhend und ist deshalb der Versicherung mitzuteilen.

Elektrogeräte abschalten
Doch nicht nur Einbrecher können Ärger machen: Vor der Fahrt sollten Wasser (Waschmaschine ect.), Gas und überflüssige Elektroanschlüsse abgedreht werden. Auch lieber dreimal überprüfen: Ein versehentlich angeschaltetes Elektrogerät kann verheerende Folgen haben. Geräte mit Stand-by-Schaltung sollten vom Netz getrennt werden.

 

Alles auf einen Blick: Checkliste „Haussicherung vor dem Urlaub“

  1. Türen und Fenster schließen (Fenster nicht angekippt lassen).
  2. Zuverlässigen Freunden oder Nachbarn den Briefkastenschlüssel und/ oder Wohnungsschlüssel übergeben.
  3. Alarmanlagen wirken abschreckend.
  4. Rollläden, Lampen und Radio über eine Zeitschaltuhr oder von einem Nachbarn regelmäßig an- und ausschalten lassen.
  5. Auf offen lesbare Kofferanhänger verzichten.
  6. Termine mit Handwerkern o.ä. absagen oder die Nachbarn darüber informieren.
  7. Wasser, Gas und überflüssige Elektroanschlüsse abschalten, Geräte mit Stand-by-Schaltung vom Netz trennen.
  8. Anrufbeantworter abschalten bzw. keine Angaben zum Urlaub auf dem Anrufbeantworter hinterlassen.
  9. Wertgegenstände sicher aufbewahren.
  10. Verzeichnis über Wertsachen anlegen und ggf. die Versicherung über eine längere Abwesenheit infomieren.
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