Schleswig-Holstein & Hamburg

Ärztevereinigung: 70.000 Hamburger Impfungen nicht gemeldet

Ärztevereinigung: 70.000 Hamburger Impfungen nicht gemeldet

Ärztevereinigung: 70.000 Hamburger Impfungen nicht gemeldet

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
Zuletzt aktualisiert um:
Eine Person wird geimpft. Foto: Sven Hoppe/dpa/Symbolbild

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die niedergelassenen Hamburger Ärzte haben nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung mehr als 70.000 Corona-Impfungen nicht an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet. Das habe eine Analyse der Abrechnung für das zweite Quartal ergeben, teilte der Sprecher der Ärztevereinigung, Jochen Kriens, am Donnerstag mit. Damit müsste die Quote der Erstimpfungen, die das RKI am Donnerstag mit 67,8 Prozent der Einwohner angab, um mindestens drei Prozentpunkte höher liegen.

«Wir haben sehr vorsichtig geschätzt», erklärte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg, Walter Plassmann. «Auch konnten wir die offenbar in großem Ausmaß fehlenden Meldungen der Betriebsärzte nicht berücksichtigen, weil diese nicht über uns abgerechnet haben.»

Plassmann nahm die Mediziner in Schutz: «Den Ärztinnen und Ärzten ist dabei kein Vorwurf zu machen», sagte er. Das Meldeverfahren sei neu und anfänglich auch technisch nicht stabil gewesen. Wichtig sei, dass nun mit den korrekten Impfquoten gearbeitet werde. Die korrekten Zahlen aus ganz Deutschland sollten sehr schnell in den RKI-Monitor aufgenommen werden, damit ein realistisches Bild der Lage entstehe. «Dies ist umso wichtiger, als das Maß der Einschränkungen auch an der Impfquote festgemacht wird.»

Ab Samstag können sich Gaststätten, Freizeit-, Kultur und Sporteinrichtungen in Hamburg dafür entscheiden, nach dem sogenannten 2G-Optionsmodell nur noch geimpfte und genesene Besucher einzulassen. Ungeimpfte haben dann keinen Zutritt mehr, auch nicht mit einem negativen Testergebnis.

Mehr lesen