Schleswig-Holstein & Hamburg

Dolgner: Schaden des Impfstopps höher als Nutzen

Dolgner: Schaden des Impfstopps höher als Nutzen

Dolgner: Schaden des Impfstopps höher als Nutzen

dpa
Kiel (dpa/lno) -
Zuletzt aktualisiert um:
Kai Dolgner (SPD) steht im Landeshaus von Kiel. Foto: Carsten Rehder/dpa/Archivbild

Der SPD-Landtagsabgeordnete Kai Dolgner hat die Aussetzung von Corona-Impfungen mit dem Impfstoff von Astrazeneca kritisiert. «Sicher muss jede schwere Nebenwirkung abgeklärt werden, aber die Entscheidung, die Impfungen zu unterbrechen, schadet mehr als dass sie nützt», sagte Dolgner am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Sie bedeute einen irreparablen Imageschaden. «In der Folge werden viele auf eine Impfung verzichten und einige deshalb zusätzlich versterben.»

Hintergrund des Impfstopps sind Berichte über Blutgerinnsel in zeitlichem Zusammenhang mit dem Impfprozess. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA will sich am Donnerstag zum weiteren Vorgehen äußern.

Die Unterbrechung würde nur Sinn ergeben, wenn die Schwere der Nebenwirkungen den Nutzen überwöge und eine Entziehung der Zulassung im Raum stünde, sagte Doglner. «Das ist aber nicht der Fall.» Die drei tragischerweise Gestorbenen bedeuteten bei 1,5 Millionen Impfungen ein mögliches Sterberisiko von 1 zu 500 000, so der Abgeordnete. «Selbst wenn ich mein persönliches Infektionsrisiko nur mit 10 Prozent und meine altersbezogene Sterberate mit 0,5 Prozent annehme, wäre mein persönliches Risiko, an Corona zu sterben, immer noch 1 zu 2000 und damit 2500-fach höher als bei der Impfung.»

Dolgner würde sich deshalb sofort mit Astrazeneca impfen lassen. «Es wäre besser gewesen weiterzuimpfen und die Impflinge über das zusätzliche mögliche Risiko aufzuklären», sagte der promovierte Chemiker. Er setzt sich akribisch mit der Corona-Pandemie auseinander und führt eigene Statistiken über das Infektionsgeschehen. Bereits seit einem Jahr postet der Landtagsabgeordnete - teilweise mehrmals täglich - Lageeinschätzungen zur Corona-Situation.

Mehr lesen