Kunst

Fischeridyll an der Trave

Fischeridyll an der Trave

Fischeridyll an der Trave

dpa
Lübeck (dpa/lno) -
Zuletzt aktualisiert um:

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Heute ist Gothmund bei Lübeck ein beliebtes Ausflugsziel. Vor rund 100 Jahren entdeckten junge Maler die idyllische Siedlung und hielten sie im Bild fest. Ein Lübecker Museum widmet dem Stadtteil erstmals eine Ausstellung.

Im Museum Behnhaus Drägerhaus ist von Sonntag an eine Kabinettausstellung mit Gemälden vom Lübecker Stadtteil Gothmund zu sehen. Gezeigt werden rund 40 Bilder von Malern wie Gustav Wendling und Ernst Eitner, die zwischen Mitte der 1880-er und Ende der 1920-er Jahre in dem ehemaligen Fischerdorf zwischen Lübeck und Travemünde tätig waren. Die Schau mit dem Titel «Gothmund. Fischerdorf und Künstlerort an der Trave» ist bis Ende 2023 zu sehen.

Auf der Suche nach unverbrauchten Landschaften seien die Künstler von den Akademien hinaus in den Norden gezogen, sagte der Lübecker Maler Heiko Jäckstein, der seit 2013 in Gothmund malt und forscht. «Während meiner Arbeit in Gothmund sprach mich ein alter Bewohner der Siedlung an und sagte: "Da malt schon wieder einer"», berichtete Jäckstein. «Damit war mein Interesse geweckt, und ich fing, an zu recherchieren.» Heraus kam die erste museale Ausstellung überhaupt über Gothmund, wie der Direktor des Behnhauses, Alexander Bastek, sagte.

Im ausgehenden 19. Jahrhundert entwickelte sich Gothmund zu einem Künstlerort, der wegen seiner Lage und seiner Atmosphäre Maler aus ganz Deutschland anzog. Die fortschreitende Industrialisierung am gegenüberliegenden Ufer der Trave bereitete der Idylle jedoch bald ein Ende, so dass die jungen Maler weiter zogen.

Die Ausstellung zeigt neben der idyllischen Landschaft und dem kleinen Hafen auch die reetgedeckten Fischerkaten und den Alltag ihrer Bewohner. Ein zweiter Teil der Ausstellung werde vom 28. August an den Blick auf die industriell veränderte Landschaft an der Trave lenken, sagte Bastek.

Mehr lesen