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IW: Anstieg der Mieten beschleunigt sich auch im Norden

IW: Anstieg der Mieten beschleunigt sich auch im Norden

IW: Anstieg der Mieten beschleunigt sich auch im Norden

dpa
Frankfurt/Main (dpa/lno) -
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Blick auf Mehrfamilienhäuser in der Innenstadt. Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild

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Die Zinsen für Immobilienkredite sind hochgeschossen, und Bauen ist teuer - viele Menschen können sich kein Wohneigentum mehr leisten. Das wirkt sich laut einer neuen Analyse auch auf die Mieten aus.

Der Anstieg der Wohnungsmieten in Deutschland hat sich nach einer Phase mit relativ moderaten Zuwächsen beschleunigt. Im dritten Quartal kletterten die Angebotsmieten nach Daten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Schnitt kräftig um 5,8 Prozent zum Vorjahresquartal. Das war mehr als im Mittel der vergangenen drei Jahre mit plus 4,5 Prozent. In Schleswig-Holstein lag der Wert im Vergleich zum Vorjahresquartal bei 6,6 Prozent und ebenfalls über dem Mittel der vergangenen drei Jahre mit plus 5,7 Prozent. In allen Bundesländern lagen die Zuwächse demnach über dem mittelfristigen Trend.

«Es zeigt sich, dass die Dynamik zunimmt», sagte IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer. Die Menschen suchten zunehmend Mietwohnungen, während einige Vermieter offenbar wegen der hohen Inflation höhere Mieten ansetzten. Zudem gebe es in ländlichen Regionen, die noch vergleichsweise günstigen Wohnraum bieten, Aufholeffekte.

Gestiegene Kreditzinsen, hohe Baupreise und die Rekordinflation machen Wohneigentum weniger erschwinglich. Die Zinsen für zehnjährige Immobilienkredite haben sich seit Jahresbeginn mehr als verdreifacht. Viele Menschen weichen daher auf den Mietmarkt aus. Die sich verlagernde Nachfrage werde dort den Aufwärtsdruck auf die Mieten erhöhen, hieß es jüngst in einer Studie der Landesbank Helaba.

Die Neuvertragsmieten zogen zuletzt wieder stärker an mit einem Zuwachs von rund fünf Prozent binnen Jahresfrist, beobachteten jüngst auch die DZ Bank und der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp). Grund für die «spürbar steigenden Mieten» sei neben der Verschiebung der Nachfrage auch die steigende Zuwanderung mit vielen Flüchtlingen aus der Ukraine, hieß es bei der DZ Bank. Ein hoher Bedarf an bezahlbarem Wohnraum treffe auf sinkende Leerstände in den Städten.

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