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Kieler Ministerium fordert neues Konzept für Ostseefischerei

Kieler Ministerium fordert neues Konzept für Ostseefischerei

Kieler Ministerium fordert neues Konzept für Ostseefischerei

dpa
Kiel
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Frisch gefangene Heringe liegen in einer Fischkiste. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

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Das Verbot der gezielten Dorsch- und Heringsfischerei in der westlichen Ostsee stößt im Kieler Umweltministerium auf ein geteiltes Echo. Angesichts der auch von der Wissenschaft bestätigten dramatischen Lage der Bestände sei die Entscheidung der EU-Fischereiminister nicht überraschend gekommen, erklärte Staatssekretärin Doris Kuhnt am Dienstag. «Das Verbot der gezielten Fischerei ist notwendig, um den Beständen Erholungschancen zu eröffnen.» Weil jeweils noch eine geringe Beifangquote eröffnet worden sei, müsse die Fischerei zumindest nicht ganz eingestellt werden und könne mit anderen Arten wie Scholle weiter betrieben werden.

«Auch die Angelfischerei darf zumindest noch einen Dorsch außerhalb der Schonzeit fangen», sagte Kuhnt. «Trotzdem steht die deutsche Ostseefischerei vor der größten Herausforderung ihrer Geschichte, und ich mache mir große Sorgen um unsere Betriebe und ihre Familien im Land.» Jetzt werde ein neues Gesamtkonzept für die deutsche Ostseefischerei benötigt.

Dorsch und Hering sind für die deutsche Fischerei die bisher wichtigsten Fischarten. Gegenüber dem vergangenen Jahr bedeuten die Beschlüsse vom Dienstag beim Hering eine weitere Reduzierung der Fangquote um 50 Prozent und beim Dorsch um 88 Prozent.

Die Schonzeit für Dorsch wurde um 15 Tage verlängert. Sie beginnt nun am 15. Januar und endet am 31. März. Bei den für die deutsche Fischerei ebenfalls interessanten Arten Scholle und Sprotte wurden die Fangmengen um 25 beziehungsweise 13 Prozent angehoben.

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