Gesundheit

Krankenhäuser können verschiebbare Operationen vornehmen

Krankenhäuser können verschiebbare Operationen vornehmen

Krankenhäuser können verschiebbare Operationen vornehmen

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
Zuletzt aktualisiert um:
OP-Personal und ein OP-Reinigungsteam arbeiten nach einer Operation in einem Operationssaal. Foto: picture alliance / Christian Charisius/dpa/Symbolbild

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Im November weist die Gesundheitsbehörde die Hamburger Krankenhäuser an, planbare Operationen zu verschieben. So sollen angesichts vieler Corona-Patienten Kapazitäten frei gehalten werden. Auch wenn die Infektionszahlen wieder steigen, sind die Zeiten jetzt andere.

In den Hamburger Krankenhäusern können trotz steigender Corona-Infektionszahlen nun auch wieder verschiebbare Operationen vorgenommen werden. Eine Ende November erlassene und mehrfach verlängerte Verordnung, laut der die Plankrankenhäuser sogenannte elektive Eingriffe aus Kapazitätsgründen verschieben müssen, läuft an diesem Sonnabend aus. «Es ist gut, dass nun in den Krankenhäusern wieder geplante Eingriffe stattfinden können», sagte der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich, der Deutschen Presse-Agentur.

Wie viele dieser Operationen coronabedingt verschoben werden mussten, ist weder der Behörde noch der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft bekannt. «Wie die einzelnen Krankenhäuser disponiert haben, welche Stationen oder OPs geschlossen wurden, um ausreichend Personal für die Intensivstationen und Covid-Stationen zur Verfügung zu haben, wurde nicht erhoben», sagte die Geschäftsführerin der Krankenhausgesellschaft, Claudia Brase, der dpa.

«Die Krankenhäuser haben sich die gesamten strapaziösen Monate über zur Aufgabe gemacht, so wenige Einschränkungen für elektive Patienten wie möglich zu veranlassen, so dass im Sinne «kommunizierender Röhren» so viel elektiv gearbeitet werden konnte, wie die Personaldecke es in Anbetracht der Covid-Belegung zuließ», betonte sie.

Die elektiven Eingriffe - beispielsweise Hüft- oder andere Gelenk-OPs - seien keineswegs unwichtig, «sondern für die Lebensqualität und auch die medizinische Situation der Patienten oft von großer Bedeutung», sagte Helfrich. «Die Absage der Elektiveingriffe war deswegen ein weitreichender Schritt.» Sie sei nötig geworden, um auch für akute Fälle eine Behandlungsmöglichkeit sicherzustellen. Dies sei in Hamburg jederzeit gewährleistet gewesen. «Zu keinem Zeitpunkt mussten Notfälle abgewiesen werden.»

Als die Verordnung erlassen wurde, lag die Zahl der corona-positiven Patienten in den Krankenhäusern bei 196, davon wurden 50 intensivmedizinisch behandelt. Bis Ende Januar stieg sie auf 533 Patienten, von denen 75 auf Intensivstationen lagen. Seither entspannte sich die Lage: Derzeit werden knapp 400 Covid-Patienten in den Kliniken behandelt; die Zahl der Intensivpatienten halbierte sich im Vergleich zum Januar und lag am Donnerstag laut dem Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin bei 35.

Zwar sei die Zahl der Patienten wegen der vielen Infektionen der vergangenen Wochen derzeit höher als vor dem Winter, sagte Helfrich. «Wir merken aber auch deutlich die Effekte einer hohen Impfquote: Von denen, die mit Corona im Krankenhaus liegen, sind bei weitem nicht alle wegen der Infektion dort - sondern werden häufig aus anderen Gründen behandelt.»

Die hohen Infektionszahlen führten aber inzwischen aufgrund von erkranktem eigenen Personal in den Krankenhäusern wieder vermehrt zu Engpässen, sagte Brase. «Unter diesen Erschwernissen kehren die Krankenhäuser Schritt für Schritt zum «Normalbetrieb» zurück.»

Unterdessen ging die Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg am Donnerstag weiter deutlich nach oben. Die Gesundheitsbehörde gab die Zahl der Neuansteckungen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche mit 1138,8 an - nach 1065,1 am Mittwoch und 790,8 vor einer Woche. Innerhalb eines Tages wurden 4565 neue Infektionen gemeldet - gut 1400 mehr als am Donnerstag vor einer Woche mit 3162. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Coronavirus Gestorbenen erhöhte sich um zwei auf 2344.

Mehr lesen

Diese Woche in Kopenhagen

Walter Turnowsky ist unser Korrespondent in Kopenhagen
Walter Turnowsky Korrespondent in Kopenhagen
„Die vergänglichen Schlösser aus Sand“