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Landesbischöfin: Rücksicht und Unterstützung weisen den Weg

Landesbischöfin: Rücksicht und Unterstützung weisen den Weg

Landesbischöfin: Rücksicht und Unterstützung weisen den Weg

dpa
Schwerin/Hamburg
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Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt spricht nach einem Gottesdienst. Foto: Danny Gohlke/dpa/Archivbild

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Die Landesbischöfin der Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, hat angesichts globaler Herausforderungen wie Corona-Pandemie, Klimawandel und Migration zu mehr Solidarität und Mitmenschlichkeit aufgerufen. Zugleich wandte sie sich entschieden gegen Bestrebungen, bei Demonstrationen gegen Corona-Schutzmaßnahmen Misstrauen zu schüren und so die Demokratie zu unterhöhlen.

«Dem müssen wir entschieden entgegentreten. Als Kirche stehen wir dafür, dass wir in unserer Demokratie und unserem gesellschaftlichen Zusammenleben unterschiedliche Meinungen aushalten und Konflikte friedlich austragen», betont die Landesbischöfin in ihrer vorab veröffentlichten Weihnachtsbotschaft.

Die Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen seien eine Last für alle und der Wunsch nach schnellen Lösungen verständlich. Doch zeige sich die weit überwiegende Mehrheit der Bevölkerung verantwortungsvoll, geduldig und solidarisch. Kühnbaum-Schmidt warb dafür, gegenseitige Unterstützung und Rücksichtnahme beizubehalten, die Spaltungen nicht größer werden zu lassen und entschieden für Liebe und Barmherzigkeit einzustehen. «Den Weg aus der Pandemie weisen nicht Angst und Gewalt, sondern gegenseitige Rücksicht und Unterstützung.»

Nach Ansicht der Landesbischöfin erinnert gerade die Weihnachtsbotschaft an das Wesen des menschlichen Zusammenlebens. «Wenn wir staunend und angerührt auf das Kind in der Krippe sehen, steht uns vor Augen, was alle Kinder und Erwachsene auf Erden elementar verbindet: unser Menschsein.» Alle seien aufeinander angewiesen und bräuchten einander. «Überall auf der Welt. In unserem ganz normalen Alltag. In den Belastungen und Sorgen der Pandemie. Auf Intensivstationen und in Elendsvierteln. An den Grenzzäunen Europas und auf schwankenden Booten im Mittelmeer», zählte die Bischöfin auf.

Auch der für Mecklenburg-Vorpommern zuständige Bischof Tilman Jeremias geht in seiner Weihnachtsbotschaft auf die Folgen der Pandemie ein: «Viele sind zusehends erschöpft und innerlich zerrissen. Die Debatten um Corona und Impfungen werden immer unversöhnlicher geführt, tiefe Risse gehen mitten durch unsere Familien», konstatierte er.

Das Weihnachtsfest könne eine heilsame Unterbrechung dieser schwierigen Situation sein. «Das Kind in der Krippe verwandelt den Blick, verändert die Perspektive: Wie erleichternd ist es, die Wut, den Streit und die Erschöpfung vor die Krippe zu legen. Dann können wir auch wieder unsere Mitmenschen in den Blick nehmen, die Weihnachten in Angst vor Gewalt, Krieg und Terror verbringen müssen», sagte Jeremias.

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