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Erinnerungen und Emotionen beim Ehemaligentreffen

Erinnerungen und Emotionen beim Ehemaligentreffen

Erinnerungen und Emotionen beim Ehemaligentreffen

Apenrade/Aabenraa
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Ausgelassene Stimmung: Es gibt viel zu erzählen. Foto: Karin Riggelsen

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Großes Wiedersehen am DGN: Hunderte Ehemalige hatten sich für das Ehemaligenfest angemeldet. Welcher Jahrgang auch nach Jahrzehnten noch Kontakt hält und welche Lehrkräfte bei den einstigen Schülerinnen und Schülern besonders Eindruck hinterlassen haben.

Die Laune der Ehemaligen, die nacheinander – in Grüppchen oder alleine – auf dem Schulgelände des Deutschen Gymnasiums für Nordschleswig (DGN) eintrudeln, scheint ähnlich strahlend wie der hellblaue Himmel an diesem Sonnabendnachmittag. 

Für das Ehemaligenfest haben sich mehrere Hundert Personen angemeldet – das verspricht ein spannendes Aufeinandertreffen von Weggefährten, die sich vielleicht mitunter nur vage – oder auch sehr gut aneinander erinnern.

Die Ehemaligen trudeln ein und müssen sich erst einmal namentlich zu erkennen geben. Auf der Teilnehmendenliste stehen mehrere Hundert Namen. Foto: Karin Riggelsen
Einige treffen schon vor dem Schulgebäude aufeinander. Das Wetter spielt mit. Foto: Karin Riggelsen

Der erste Jahrgang im heutigen DGN-Gebäude

Gemeinsam in Erinnerungen schwelgen wollen auch Hans-Jürgen Stehr und Helmuth Petersen, die soeben das Foyer des Schulgebäudes betreten haben. Die beiden sind Absolventen aus dem Jahr 1964. „Wir waren der erste Jahrgang, der in diesem Gebäude unterrichtet wurde“, erzählt Hans-Jürgen Stehr.

Die beiden müssen weiter, sie sind verabredet – Ihr Jahrgang hat einen Raum reserviert, um in aller Ruhe beisammenzusitzen. Ilse Schriever, Heidrun Peter, Peter Kragh und Frederik Christensen erwarten die beiden möglicherweise schon. „Wir sind aber leider nicht mehr ganz vollständig“, sagen die beiden etwas wehmütig.

Hans-Jürgen Stehr (links) und Helmuth Petersen sind Abiturjahrgang 1964 und auf der Suche nach dem Rest ihrer Truppe. Foto: Karin Riggelsen

Wo die fehlenden ehemaligen Mitschülerinnen und Mitschüler jedoch unabänderlich dabei sind: in den Erinnerungen an eine „gute gymnasiale Zeit“, wie die beiden es beschreiben. Die Klassenfahrt in die Eifel gehört dabei zu den Ereignissen, an welche die beiden am liebsten zurückdenken.

Gefunden: Abi-Jahrgang 1964 hat sich einen eigenen Raum reserviert, um gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen und Neuigkeiten auszutauschen. Von links: Ilse Schriever, Hans-Jürgen Stehr, Peter Kragh, Frederik Christensen, Helmuth Petersen, Heidrun Peter Foto: Karin Riggelsen

Jahrgang 1984 hört nicht auf, Erinnerungen zu sammeln

Lautes Lachen, ehrliche, innige Umarmungen: Die ersten Ehemaligen des Abschlussjahrgangs 1984 sind im Foyer aufeinander gestoßen. Rolf Weber, Betty Muus, Lorenz Feddersen und Jens-Peter Bentin treffen sich regelmäßig – spätestens alle fünf Jahre. Dieses Jahr ist es wieder einmal ein besonderes Aufeinandertreffen: Die Gruppe feiert 40 Jahre Abitur. Und es ist höchste Zeit, dass sie sich wiedersehen – denn, wie anhand der Jubiläumszahl zu erkennen, liegt das vergangene Treffen bereits wieder fünf Jahre zurück. Es ist an der Zeit, mal wieder ausgiebig Erinnerungen auszutauschen. 

Aber die gemeinsamen Erlebnisse, die das Schwelgen in Erinnerungen in Gang setzen, enden nicht im Abitur-Sommer, nein, ein Stichwort zum 25-jährigen Jubiläum genügt und schon verliert sich die Gruppe in den Momenten dieser gemeinsamen Zeit.

Ihre liebste Erinnerung? Die Klassenfahrt nach Köln – ganz klar. Lorenz Feddersen erinnert sich: „Wir haben am Kölner Bahnhof eine Nacht durchgemacht und in der Bahnhofsmission gepennt – die ganze Klasse.“

Bei Rolf Weber, Betty Muus, Freddy Hansen, Lorenz Feddersen und Jens-Peter Bentin reiht sich eine Erinnerung an die andere. Foto: Karin Riggelsen

Auch dass Rolf Weber der wohl feuchtfröhliche Ausflug etwas weniger gut bekommen ist, wissen alle noch ganz genau. Eine Anekdote, die sicherlich regelmäßig auf den Tisch kommt und für allgemeine Erheiterung sorgt. „Mir fehlen anderthalb Tage – na, und?“, kommentiert er lachend. 

Welche Lehrkraft die Gruppe in besonders guter Erinnerung hat, bedarf keiner Sekunde Bedenkzeit: „Calmar Nielsen“ erklingt es wie aus einem Munde. 

Jens-Peter Bentin, der ursprünglich aus Tondern stammt, ist der Einzige der Gruppe, der das deutsch-dänische Grenzland verlassen hat und jetzt in Allerød lebt. Lorenz Feddersen hat es nach Glücksburg verschlagen, während die übrigen zwei Nordschleswig wohnsitztechnisch treu geblieben sind. 

Wer die Gruppe beobachtet, dem schwant: Sie wird heute nicht nur alte Erinnerungen austauschen, sondern vor allem auch neue schaffen.

Aus geplanten zwei Jahren am DGN wurde ein Leben lang

Ingo Diers betritt das Foyer. Der 87-Jährige wohnt gleich um die Ecke und hat es sich nicht nehmen lassen, an diesem Tag bei seiner „ersten und letzten Arbeitsstelle“ vorbeizuschauen. „Ursprünglich wollte ich nur zwei bis drei Jahre am Gymnasium bleiben“, erzählt der ehemalige Mathematik- und Physiklehrer. „Das hat nicht so gut geklappt“, gesteht er und schmunzelt. Vor nunmehr 24 Jahren ging der gebürtige Hamburger nach 36 Jahren am DGN in Pension.

Für Ingo Diers war das DGN die „erste und letzte Arbeitsstelle“. Foto: Karin Riggelsen

Bis Peter Nicolai Ostwald 36 Jahre als Lehrer hinter sich hat, werden noch so einige Ehemaligentreffen stattfinden. Der ehemalige DGN-Schüler ist Gymnasiallehrer in Esbjerg und heute mit seinem besten Freund nach Nordschleswig gekommen, um gemeinsam alte Bekannte wiederzutreffen. 

Sein bester Freund: der Schauspieler Viktor Nilsson, den es nach Berlin verschlagen hat. Für ihn ist es das erste Ehemaligentreffen seit dem Abitur im Jahr 2013. Peter Nicolai Ostwald hat im vergangenen Jahr mit dem Jahrgang zehn Jahre Abitur gefeiert.

Für eine schöne Schulzeit braucht es gute Lehrkräfte 

Nicht nur Mitschülerinnen und Mitschüler, auch Lehrkräfte prägen die Gefühle, die man mit der Schulzeit verbindet, intensiv. Viktor Nilsson hat seinen Lieblingslehrer sofort im Sinn: „Ich fand Jens Mittag am coolsten. Der hat mich damals zum Physik-Nerd gemacht.“ Peter Nicolai Ostwald hat besonders gute Erinnerungen an Inge-Marie Tietje: „Sie fand ich als Dänischlehrerin richtig gut.“

Viktor Nilsson und Peter Nicolai Ostwald sind seit ihrer Schulzeit beste Freunde. Foto: Karin Riggelsen

Die schönsten Erinnerungen der beiden Freunde sind jene an die Freundschaften, die zum Teil bis heute anhalten. 

Und wer weiß wie viele andere Freund- oder Bekanntschaften nach diesem Ehemaligentreffen hier und dort wieder aufleben werden. 

Von Links: Gesa de Bresser-Brandt (Abi-Jahrgang 2002), Wiebke Haunstrup Thomsen (Abi-Jahrgang 2002) und Divina Detlefsen (Abi-Jahrgang 2003) freuen sich über das Wiedersehen. Foto: Karin Riggelsen
Das Wetter lädt auch zum Draußensitzen ein. Foto: Karin Riggelsen
Die Fotos der Theaterstücke bekommen Aufmerksamkeit. Foto: Karin Riggelsen
Sektempfang in kleiner Runde Foto: Karin Riggelsen
Der süße Zahn muss heute nichts entbehren. Foto: Karin Riggelsen
Hier und da bekannte Gesichter Foto: Karin Riggelsen
Gemütliches Beisammensein bei wahlweise Bier oder Kaffee Foto: Karin Riggelsen
Welches bekannte Gesicht wohl als Nächstes auftaucht? Foto: Karin Riggelsen
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