2. Bundesliga

Littmann über den HSV: «Völlig chaotisch organisiert»

Littmann über den HSV: «Völlig chaotisch organisiert»

Littmann über den HSV: «Völlig chaotisch organisiert»

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Corny Littmann, Theaterchef Schmidts Tivoli GmbH, sitzt im neu gestalteten Foyer des Schmidts Tivoli auf der Reeperbahn. Von 2003 bis 2010 war er Präsident des FC St. Pauli. Foto: Christian Charisius/dpa

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Corny Littmann war sieben Jahre Präsident des FC St. Pauli. Damals schien noch unvorstellbar, was jetzt Realität werden könnte: Dass der Kiezclub den Hamburger SV als Nummer eins der Stadt ablöst.

Vor dem Hamburger Fußball-Derby am Freitagabend hat der frühere St. Pauli-Präsident Corny Littmann die langjährige Erfolglosigkeit des Stadtrivalen HSV kritisiert. «Über allem steht erst mal schlechte Arbeit der Verantwortlichen. Aber dieser Verein ist einfach auch völlig chaotisch organisiert», sagte der Theaterbesitzer in einem Interview der «Süddeutschen Zeitung» (Freitag).

Ein Beispiel dafür sei: «Gerade geht es ja darum, ob der Sportvorstand Jonas Boldt seinen Job behalten darf, da gibt es Argumente dafür und dagegen», sagte Littmann. «Aber über so eine Frage entscheiden sechs Aufsichtsräte, die von diesem Geschäft keine Ahnung haben. Glauben Sie, die können die Lage seriös einschätzen? Oder dass sie die Nummer von Felix Magath zur Hand haben, wenn sie ihn als Boldts Nachfolger wollen? Nie im Leben.»

Der 71 Jahre alte Littmann war von 2003 bis 2010 Präsident des FC St. Pauli. An diesem Freitag (18.30 Uhr/Sky) kann der Kiezclub ausgerechnet im Stadion des großen Stadtrivalen den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga perfekt machen. Sollte der HSV danach zum sechsten Mal nacheinander an diesem großen Ziel scheitern, würde St. Pauli in der kommenden Saison zum ersten Mal in einer höheren Liga spielen als der sechsmalige deutsche Meister.

«Erstaunlich, wie Partner des HSV diese jahrelange Erfolglosigkeit klaglos mittragen. Und davon erhoffen die sich Werbung in eigener Sache?», sagte Littmann. «Deshalb glaube ich, dass sich da tatsächlich etwas ändern könnte, wenn St. Pauli in der ersten und der HSV in der zweiten Liga spielen sollte. Eine neue Generation von Unternehmern steht in den Startlöchern - und die werden sich in Richtung des erfolgreicheren Partners orientieren.»

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