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Mehr unerledigte Fälle bei Staatsanwaltschaft

Mehr unerledigte Fälle bei Staatsanwaltschaft

Mehr unerledigte Fälle bei Staatsanwaltschaft

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Akten liegen in einem Landgericht auf einem Tisch. Foto: Swen Pförtner/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

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Mehr Verfahren, komplexe Ermittlungen: Bundesweit türmt sich ein Berg unerledigter Arbeit bei den Staatsanwaltschaften - auch in Schleswig-Holstein.

Bei den Staatsanwaltschaften in Schleswig-Holstein steigt nach einer Auswertung des Deutschen Richterbundes die Zahl unerledigter Fälle. Mitte des Jahres (30. Juni) seien 31.740 Verfahren offen gewesen. Zwei Jahre zuvor waren es noch 26.603, das macht einen Zuwachs von knapp 20 Prozent aus, wie aus Zahlen des Richterbunds hervorgeht. 2022 betrug die Zahl der unerledigten Fälle im Norden 29.575.

Bundesweit habe es 2022 mehr als 5,2 Millionen neue Fälle bei den Staatsanwaltschaften gegeben, erklärte der Bundesgeschäftsführer des Richterbundes, Sven Rebehn. Das sei neuer Rekord. Dieser Aufwärtstrend habe sich im laufenden Jahr bislang fortsetzt. Als Gründe sieht Rebehn unter anderem vermehrte Straftaten nach dem Aufenthaltsgesetz, mehr Fälle im Bereich der Kinderpornografie auch infolge jüngster Strafverschärfungen oder die erweiterte Strafbarkeit von Geldwäsche.

Die Zahlen gehen auf eine Umfrage bei den Justizverwaltungen der Länder zurück, die die vom Richterbund herausgegebene «Deutsche Richterzeitung» gemacht hatte.

An der Spitze aller Länder steht demnach Hamburg. Dort sei die Zahl offener Ermittlungsverfahren innerhalb von zwei Jahren um 57 Prozent gestiegen und habe zum Stichtag 30. Juni bei 35.629 gelegen. Als einziges Bundesland verzeichnete Sachsen-Anhalt einen Rückgang - was auf den Abschluss eines Wirtschaftsstrafkomplexes mit mehreren Tausend Betrugsfällen im ersten Halbjahr 2023 zurückgeht.

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