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Ringer und Königstein nehmen beim Marathon Kurs auf Olympia

Ringer und Königstein nehmen beim Marathon Kurs auf Olympia

Ringer und Königstein nehmen beim Marathon Kurs auf Olympia

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Der Marathonläufer Richard Ringer liegt nach dem Zieleinlauf beim Hamburg-Marathon auf dem Boden. Foto: Christian Charisius/dpa

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Richard Ringer erfüllt beim Hamburg-Marathon die Olympia-Norm für Paris. Das gelingt auch Fabienne Königstein, neun Monate nach der Geburt ihrer Tochter. Kurios sind die Zieleinläufe der Sieger.

Richard Ringer hat beim Haspa Marathon in Hamburg Arbeit nach Maß abgeliefert. Der Europameister unterbot am Sonntag in der Hansestadt dank eines starken Schlussspurtes die Norm für die Olympischen Spiele 2024 in Paris um zwei Sekunden. Der Gesamtsechste lief zu seiner persönlichen Bestleistung von 2:08:08 Stunden. Es siegte der Kenianer Bernard Koech mit Streckenrekord von 2:04:09 Stunden. 

Koech brachte bei seinem Zieleinlauf an den Messehallen die Organisatoren gehörig ins Schwitzen. Er hatte den für das große Feld der Hobbyläufer vorgesehenen Einlauf benutzt. Da half auch das verzweifelte Winken von Marathon-Chef Frank Thaleiser nichts, den Führenden noch auf die richtige Spur zu lotsen.

Ringer wirkte trotz seines Abschneidens jedoch nicht ganz zufrieden. «Ich hatte schon an eine 2:07:40 gedacht», sagte der 34-Jährige. «Vom Wind her wäre es vielleicht besser gewesen, etwas schneller anzugehen.» 

Der Hamburger Haftom Welday musste seinem hohen Anfangstempo dagegen Tribut zollen. Bis Kilometer 35 lag er in seiner Heimatstadt auf Kurs deutscher Rekord von Amanal Petros (2:06:27), wurde dann aber zusehends langsamer und beendete den Lauf schließlich nach 2:09:40 Stunden auf dem achten Rang. «Die erste Hälfte war ein Tick zu schnell», räumte er ein. Tatsächlich hatte der 33-Jährige die Halbmarathon-Marke nach 62:33 Minuten passiert und seine eigene Bestzeit damit um 14 Sekunden unterboten.

Bei den Frauen wiederum lief Fabienne Königstein das Rennen ihres Lebens. Neun Monate nach der Geburt ihrer Tochter und viereinhalb Jahre nach ihrem bis dahin letzten Marathon steigerte sich die 30-Jährige um knapp sieben Minuten auf 2:25:48 Stunden und unterbot damit deutlich die Paris-Norm von 2:26:50 Stunden. «So ganz habe ich das noch nicht begriffen, was passiert ist», meinte sie.

Wie bei den Männern verlief auch das Finale bei Frauen kurios. Tiruye Mesfin aus Äthiopien hatte lange geführt, geriet dann rund 200 Meter vor dem Ziel ins Stolpern und wurde noch von Dorcas Tuitoek aus Kenia überholt, die das Rennen in 2:20:09 Stunden gewann.

Für den Marathon in der Hansestadt hatten insgesamt 11.800 Läuferinnen und Läufer gemeldet. In etwa 300 Fällen mussten die 250 ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Hamburger Hilfsorganisationen Erste Hilfe leisten. Dabei handelte es sich oft um erschöpfte und dehydrierte Sportlerinnen und Sportler, Überlastungen und Verstauchungen der Gelenke sowie Schürfwunden nach Stürzen. Cirka 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mussten mit dem Rettungswagen transportiert werden. 

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