Gedenken

Salutschüsse zum Deutschen Mühlentag in Schwerin

Salutschüsse zum Deutschen Mühlentag in Schwerin

Salutschüsse zum Deutschen Mühlentag in Schwerin

dpa
Schwerin
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Blick auf die Schleifmühle. Foto: Bernd Wüstneck/dpa

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Hunderte historische Wind-, Wasser- und Motormühlen konnten bundesweit beim 29. Deutschen Mühlentag besucht werden. Die Mühlenfreunde wollen aber auch auf Probleme bei der Erhaltung aufmerksam machen. Manche Vorschrift bereitet ihnen Kopfzerbre...

Es klappert die Mühle ... Mehr als 600 historische Mühlen haben am Montag bundesweit ihre Flügel, Wasserräder oder Motoren drehen lassen. Anlass war der 29. Deutsche Mühlentag mit vielen Führungen und Festen vielerorts.

Die zentrale Eröffnungsveranstaltung fand an der Schleifmühle Schwerin statt. Etwa 1800 bis 2000 Menschen seien zu der Eröffnung gekommen, sagte Mühlenverein-Sprecher Christian Meyer der Deutschen Presse-Agentur. Es habe ein buntes Programm zur Eröffnung gegeben, auch mit Salutschüssen - in Erinnerung daran, dass die Schleifmühle auch mal eine Pulvermühle war, in der Schwarzpulver gemahlen wurde.

Allein in Mecklenburg-Vorpommern nahmen 19 historische Mühlen teil. In Schleswig-Holstein und Hamburg öffneten 44 Wind-, Wasser- und Motormühlen ihre Türen. In Hamburg gab es außerdem die Möglichkeit, auf einer «Mühlentour» mit einem historischen Bus mehrere Mühlen in Hamburg und im Umland zu besichtigen.

Beim Deutschen Mühlentag, den es seit 1994 gibt, wollen die Mühlenfreunde auch auf Probleme bei der Erhaltung der technischen Denkmäler hinweisen. So werde die sogenannte Kleine Wasserkraft durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bedroht, kritisiert die Deutsche Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung. Die Einspeisevergütung soll demnach künftig entfallen. Sie sei aber eine wichtige Finanzquelle für denkmalgeschützte Wassermühlen.

Auch die Europäische Wasserrahmenrichtlinie bereitet den Mühlenfreunden Kopfzerbrechen. Bei der Renaturierung von Flüssen werde historischen Mühlen oft regelrecht das Wasser abgegraben, so die Gesellschaft. Die geforderten Fischtreppen seien für die kleinen Mühlen zu teuer. So könnten sich - selbst zu Schauzwecken - die Wasserräder oft nicht mehr drehen.

Noch vor 150 Jahren prägten Wind- und Wassermühlen das Landschaftsbild. Nahezu jedes Dorf hatte seine Mühle, so der Mühlenverein Mecklenburg-Vorpommern. Erst die modernen Großmühlen entzogen ihnen demnach die wirtschaftliche Grundlage. Heute gebe es in MV noch rund 150 Wasser- und 120 Windmühlen sowie 40 Motormühlenstandorte. Oft seien sie nur noch an Ruinen oder ein paar Steinen oder Holzbalken auszumachen. 217 Mühlen seien in MV als Technische Denkmale eingestuft.

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