Schleswig-Holstein & Hamburg

Schärfere 2G-Regeln in Hamburg - Inzidenz bei knapp 200

Schärfere 2G-Regeln in Hamburg - Inzidenz bei knapp 200

Schärfere 2G-Regeln in Hamburg - Inzidenz bei knapp 200

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Nachtschwärmer sind auf der Großen Freiheit in der Nähe der Reeperbahn unterwegs. Foto: Jonas Walzberg/dpa/Archivbild

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Die Corona-Zahlen steigen auch in Hamburg weiter. Damit die Lage nicht ähnlich dramatisch wird wie im Süden und Osten, gelten nun verschärfte 2G-Regeln. Auf St. Pauli mussten drei Lokale schließen.

Kein Zutritt mehr für Ungeimpfte: Seit Samstag gelten in Hamburg verschärfte 2G-Regeln. Danach haben nur noch Geimpfte und Genesene Zugang zu bestimmten Bereichen wie Gastronomie, Bars, Clubs, Discos, körpernahe Dienstleister, Sport in geschlossenen Räumen sowie Freizeitchöre und Orchester.

Wesentliche körpernahe Dienstleistungen wie Haareschneiden, Fußpflege und medizinische Behandlungen sind weiterhin unter 3G-Bedingungen möglich. Beim 3G-Modell dürfen auch Ungeimpfte eingelassen werden, wenn sie einen negativen Corona-Test vorlegen. Keine Verschärfungen gibt es vorerst im Einzelhandel.

In der Nacht zum Sonnabend wurden die neuen Regeln überwiegend eingehalten. «Die meisten Menschen haben sich an die neuen Regeln gehalten», sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei hatte gemeinsam mit Mitarbeitern der Bezirksämter zahlreiche gastronomische Betriebe kontrolliert. Dabei wurden unter anderem auf St. Pauli 15 Bars und Clubs überprüft. Weil sie die Kontaktdaten ihrer Gäste nicht erfasst hatten, mussten drei Lokale geschlossen werden. In den anderen Stadtteilen wie Altona und Eimsbüttel wurden keine Verstöße festgestellt, lediglich in Billstedt gab es fünf Verstöße.

Die Bußgelder für Verstöße gegen die 2G-Regel liegen bei einem Erstverstoß je nach Tatbestand zwischen 150 und 5000 Euro, wie der Senat mitteilte. So droht etwa Betreibern, die den 2G-Nachweis der Gäste nicht oder nur unzureichend kontrollieren, eine Geldstrafe von 5000 Euro. Wer wiederum als Gast, Besucher oder Kunde nicht über den erforderlichen Impf- oder Genesenennachweis verfügt, muss mit einer Geldbuße von 150 Euro rechnen. Bei Vorlage eines falschen 2G-Nachweises werden 300 Euro fällig.

Der rot-grüne Senat der Hansestadt hatte schärfere Verbote für Ungeimpfte beschlossen, um eine Eskalation der Corona-Pandemie ähnlich wie im Süden und Osten zu vermeiden.

Derweil will Hamburg das Tempo der Impfkampagne deutlich erhöhen. Neben den mehr als 1000 beteiligten Arztpraxen soll an insgesamt 21 Standorten in allen Bezirken geimpft werden, wie die Sozialbehörde am Freitag mitteilte. Darunter sind auch viele Krankenhäuser. Außerdem sollen mobile Impfteams in der gesamten Stadt Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen anbieten - und zwar ohne Termin. Auf diese Weise soll auch die steigende Nachfrage nach Corona-Auffrischungsimpfungen bedient werden.

Am Freitag hatten sich vor der Handelskammer und im Tibarg-Center in Niendorf lange Schlangen vor den Impfzentren gebildet. Mehrere Hundert Menschen standen bis weit vor dem Einkaufszentrum an, um sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen oder eine Auffrischungsimpfung zu erhalten. Ähnlich war es an der Handelskammer, wo die Menschen lange für eine Impfung anstehen mussten. Wer auf dem Service-Portal der Stadt einen Impftermin bekommen wollte, erhielt häufig die Auskunft «Leider wurde für Ihre Auswahl kein freier Termin gefunden».

Unterdessen erreichte die Zahl der Corona-Neuinfektionen am Samstag einen neuen Höchststand. Insgesamt seien 839 Fälle gemeldet worden, teilte die Gesundheitsbehörde am Samstag mit. Das sind 281 mehr als am Vortag und 173 mehr als vor einer Woche. Der bislang höchste Wert war am Mittwoch mit 721 Neuinfektionen gemeldet worden. Auch die Corona-Inzidenz stieg auf einen Rekordwert. Nachdem die Zahl der binnen sieben Tagen erfassten Neuinfektionen je 100.000 Einwohner am Freitag bei 189,5 lag, kletterte sie am Samstag auf 198,5.

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