Schifffahrt

Seehäfen in Niedersachsen schlagen 2023 weniger um

Seehäfen in Niedersachsen schlagen 2023 weniger um

Seehäfen in Niedersachsen schlagen 2023 weniger um

dpa
Oldenburg (dpa/lni) -
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Schiffe liegen im Hafen von Brake. Auf dem Gelände vom Braker Hafen wird eine Anlage für die Produktion von Wasserstoff gebaut. Foto: Sina Schuldt/dpa

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Kriege, Krisen und die schwache Konjunktur haben Folgen für den Umschlag in den niedersächsischen Seehäfen. Der Containerumschlag sank. Doch andere Bereiche wachsen dafür umso mehr.

Der Umschlag in den neun niedersächsischen Seehäfen ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr kräftig um 7 Prozent auf 50,58 Millionen Tonnen gesunken. «Wir hatten viele Herausforderungen im letzten Jahr», sagte André Heim, Geschäftsführer der landeseigenen Marketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen, am Montag in Oldenburg. Die hohen Energiekosten, die geopolitischen Spannungen und das nachlassende Wirtschaftswachstum hätten die Bilanz getrübt.

Niedersachsen betreibt an der Nordseeküste und ihren Zuflüssen die Häfen Brake, Cuxhaven, Emden, Leer, Nordenham, Oldenburg, Papenburg, Stade und Wilhelmshaven. Für 2024 sei er «verhalten optimistisch, betonte Heim. «Ohne die Küste, ohne die Häfen ist weder der Ausbau der erneuerbaren Windenergie möglich noch ist der Import von Energie möglich, betonte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD).

Zurück ging im vorigen Jahr der Bereich der festen Massengüter. Hier sei der Umschlag um 25 Prozent auf 11,21 Millionen Tonnen gefallen. Die Nachfrage nach Kohle und Düngemittel sei stark gesunken. «Die Kohle wird auch in diesem Jahr weiter rückläufig sein, da Kraftwerke außer Betrieb genommen werden», sagte Heim. Bei den Agrarprodukten belaste der Ukraine-Krieg weiter die Lieferketten. «Es wird weniger Getreide importiert über den Seeweg», sagte Heim. Der Containerumschlag in Wilhelmshaven sei um 22,2 Prozent auf rund 530.000 Standardcontainer (TEU) gesunken. Grund sei der weltweit schwächelnde Containerverkehr.

Zuwächse gab es dagegen beim Umschlag von Autos. In dem Bereich verzeichneten die Seehäfen in Emden, Cuxhaven und Wilhelmshaven ein Plus von 15,8 Prozent auf 1,67 Millionen Fahrzeuge. Emden sei mit einem Umschlag von knapp 1,3 Millionen Fahrzeugen nach Antwerpen und Bremerhaven die drittgrößte Automobilhafen in Europa, sagte Holger Banik, Geschäftsführer von Niedersachsen Ports. Auch die Verladung von Windenenergiekomponenten entwickle sich positiv, sagte Heim. Allein in Emden haben es 2023 in dem Segment einen Zuwachs von 65 Prozent gegeben.

Den größten Anteil beim Umschlag habe flüssiges Massengut, dabei spiele der Flüssiggasimport eine entscheidende Rolle. Allein in Wilhelmshaven hätten 45 Schiffe das LNG-Terminal angelaufen. Mit deren Ladung hätten ein Jahr lang rund 3,6 Millionen Haushalte mit Erdgas versorgt werden können. Positiv blickt Heim auf die in diesem Jahr geplante Inbetriebnahme des Terminals für Flüssigerdgas (LNG) in Stade. «Da können wir entsprechend auf Mengen hoffen», sagte er.

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