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SPD-Fraktionschef: Müssen Wohnraum effektiver verteilen

SPD-Fraktionschef: Müssen Wohnraum effektiver verteilen

SPD-Fraktionschef: Müssen Wohnraum effektiver verteilen

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Blick auf die Fassaden von Wohnhäusern. Foto: Nicolas Armer/dpa/Symbolbild

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Hamburgs SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf setzt in der Hansestadt auf eine bessere Verteilung bestehenden Wohnraums. «Wir müssen sehr effizient und ein Stück bewusster mit unseren Wohnflächen umgehen», sagte der Vorsitzende der SPD-Bürgerschaftsfraktion in einem Interview des «Hamburger Abendblatts» (Mittwoch). Das bedeute nicht, dass auf einmal alle beengt wie in Tokio leben müssten. Es gebe ja Modelle, bei denen Menschen freiwillig mit weniger Privatfläche auskommen, wo es aber viele größere Gemeinschaftsräume gebe. Das steigere die Effizienz. «Auch solche Modelle müssen wir viel stärker fördern.»

Generell verbrauchten Singlehaushalte relativ viel Fläche, während auf der anderen Seite viele Familien in sehr beengten Verhältnissen lebten, sagte Kienscherf. Darüber hinaus leben etliche Menschen in zu großen Wohnungen, wenn die Kinder aus dem Haus sind. Für sie lohnt sich ein Umzug in eine kleinere Wohnung oft nicht, weil deren Mieten dann mindestens genauso teuer sind wie ihre bisherigen. Kienscherf betonte, für solche Fälle entwickelten Genossenschaften, aber auch das städtische Wohnungsunternehmen Saga, bereits Modelle: «Wenn etwa ältere Menschen freiwillig in kleinere Wohnung ziehen, zahlen sie dann dieselbe günstigere Quadratmetermiete wie bisher.»

Den Wohnungsneubau bezeichnete Kienscherf derzeit als extrem schwierig. «Wir haben eine Verdreifachung der Finanzierungskosten innerhalb weniger Monate. Lieferketten sind gestört, Personal und Materialien sind knapp und teuer.» Trotzdem wolle die rot-grüne Koalition am Ziel von 10.000 Baugenehmigungen pro Jahr festhalten. Für dieses Jahr sehe es so aus, als könnte die Marke wieder erreicht werden. Kienscherf räumte jedoch ein, dass die Zahl der Baugenehmigungen nicht mit jener der tatsächlich gebauten Wohnungen identisch sei. Der Bedarf sei aber nach wie vor sehr hoch. «Wir müssen alles daransetzen, dass wir den Wohnungsbau wieder in Schwung bringen.»

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