Sturmflut

Sturmflut 2023: Das sind die Folgen am Immobilienmarkt

Sturmflut 2023: Das sind die Folgen am Immobilienmarkt

Sturmflut 2023: Das sind die Folgen am Immobilienmarkt

Anna-Lena Holm und Matthias Weuthen
Apenrade/Aabenraa
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Die Sturmflut hat den Katastrophenschutz im vergangenen Jahr gefordert. Foto: Gwyn Nissen

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THEMA STURMFLUT 2023: Genau ein Jahr nach der Sturmflut blicken wir auf die Folgen des Hochwassers. Was bedeuten sie für den Immobilienmarkt? Was sagen eine Maklerin und ein Makler, die mit Häusern an der Küste handeln, zu der Entwicklung?

Die Sturmflut im vergangenen Jahr hat sowohl bei Menschen als auch bei der Infrastruktur ihre Spuren hinterlassen. Noch immer ist die Region von den Auswirkungen des Hochwassers gezeichnet. Doch wie sieht es mit den Häusern und Ferienwohnungen in Meernähe aus? Hat sich die Nachfrage für die einst so beliebten Unterkünfte verändert?

Laut Lena Schmüser ist das nicht so: „Der Markt ist nach wie vor sehr attraktiv. Die Interessenten stellen natürlich etwas kritischere Fragen zu den Risiken einer Überschwemmung“, sagt die Maklerin von Nybolig in Pattburg (Padborg).

Der Traum vom Haus am Meer lebt vorsichtig weiter

In dieselbe Kerbe schlägt auch Kjeld Faaborg von Estate in Gravenstein (Gråsten): „Gebiete an der südlichen Ostseeküste, Flensburger Förde, generell Häuser am Wasser sind immer noch interessant. Die Menschen sind nach wie vor sehr daran interessiert, dicht am Wasser zu wohnen und Meerblick zu haben.“

Aber auch er beobachtet ein aufkommendes Interesse für den Schutz vor Sturmfluten: „Bei den Objekten, die einen Wasserschaden erlitten haben, sind die Leute natürlich etwas zurückhaltender. Die Interessierten überlegen schon, ob das Haus einen vertretbaren Abstand zum Wasser hat. Auch den Küstenschutz haben sie mehr im Fokus. Insgesamt sind die Fragen der Interessentinnen und Interessenten konkreter geworden als vor der Sturmflut.“

Im vergangenen Jahr war der Wasserstand in der Region so hoch wie seit 20 Jahren nicht mehr. Allerdings ist abzusehen, dass sich solche Ereignisse in der Zukunft häufen werden. Grund dafür ist unter anderem der menschengemachte Klimawandel.

Das macht Eindruck auf potenzielle Käuferinnen und Käufer. In einer von der Maklerkette „Home“ durchgeführten Umfrage war für fast jeden Fünften (19,3 Prozent) die Nähe zum Wasser eine der drei Vorlieben beim Hauskauf. Dies ist der niedrigste Wert in den vergangenen fünf Jahren. Im Jahr 2021 waren es noch 24,4 Prozent.

Die Nachfrage nach Häusern und Wohnungen in Wassernähe leidet also nicht merklich unter den Folgen der Sturmflut. Klar ist aber auch, dass solche Naturereignisse in den nächsten Jahren voraussichtlich häufiger vorkommen werden und die Menschen das auf dem Schirm haben. Die Fragen nach der Sicherheit werden in Verkaufsgesprächen konkreter.

Ein Haus am Meer bleibt allerdings der Traum vieler Käuferinnen und Käufer.

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Leitartikel

Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
„Land unter: Eine Erzählung zwischen Mut und Hoffnung“