Aus Sicht des früheren SPD-Fraktions- und Parteivorsitzenden in Schleswig-Holstein, Ralf Stegner, geht es bei der Nachfolge von Thomas Losse-Müller an der Spitze der Landtagsfraktion nicht um Geschwindigkeit. «Die entscheidende Frage ist nicht, wie schnell es jetzt entschieden wird, sondern wie gut», sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.

Auf der einen Seite müsse angeknüpft werden an die intellektuelle und konzeptionelle Stärke, die Losse-Müller eingebracht habe, auch als Alternative zum Ministerpräsidenten. Gleichzeitig müsse es gelingen, eine emotionale sozialdemokratische Orientierung im Neuanfang zu finden, «die es erlaubt, aus diesem tiefen Tal wieder herauszukommen, in dem wir ja sind». Er wünsche sich, dass die Neuaufstellung in solidarischer Gemeinsamkeit von Landespartei und Landtagsfraktion erfolgt.

Stegner lobte Losse-Müller für dessen Arbeit. Er habe es mit einer sehr kleinen Landtagsfraktion sehr schwer gehabt gegen eine Regierung mit Zwei-Drittel-Mehrheit. «Dass er nicht der oppositionelle Kampfredner ist, das wusste man vorher.» Das alleine mache Opposition aber auch nicht aus. Die Schärfe der Auseinandersetzung war aus Stegners Sicht nicht Losse-Müllers Hauptgebiet. «Aber er war ja auch nicht allein.»