Prozess

Streit an Bushaltestelle: Fünf Jahre Haft

Streit an Bushaltestelle: Fünf Jahre Haft

Streit an Bushaltestelle: Fünf Jahre Haft

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Prozessakten liegen in einem Gerichtssaal. Foto: Thomas Frey/dpa/Symbolbild

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Wegen beinahe tödlicher Messerstiche auf einen 18-Jährigen in Hamburg-Wilhelmsburg hat das Landgericht einen Angeklagten zu fünf Jahren Jugendstrafe verurteilt. Ein Mitangeklagter bekam am Montag eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und acht Monaten. Nach Überzeugung der Jugendkammer hatte der 20-jährige Hauptangeklagte in der Nacht zum 23. Juli 2021 achtmal auf den 18-Jährigen eingestochen. Der Tat war ein Streit aus nichtigem Anlass an einer Bushaltestelle vorausgegangen. «Was guckst du so?», hatte der Angeklagte nach Angaben der Vorsitzenden Richterin Anne Meier-Göring den Jüngeren gefragt. Anstatt in einen Bus einzusteigen, habe dieser nicht klein beigegeben, und der Streit sei eskaliert. Nur weil eine Zeugin Polizei und Rettungskräfte alarmierte, wurde das Leben des 18-Jährigen gerettet.

Das Gericht sprach den 20-Jährigen wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit schwerer und gefährlicher Körperverletzung schuldig. Der Mitangeklagte - ebenfalls 18 Jahre alt - wurde wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Er hatte gestanden, dem auf dem Boden liegenden Verletzten noch mehrere Fußtritte gegen den Oberkörper versetzt zu haben.

Die Staatsanwaltschaft hatte eine Jugendstrafe von viereinhalb Jahren Haft für den Hauptangeklagten beantragt, der Verteidiger eine Strafe von deutlich unter drei Jahren. Für den Mitangeklagten hatten Staatsanwaltschaft und Verteidigung eine Jugendstrafe von einem Jahr und acht Monaten auf Bewährung gefordert.

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