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Verband kritisiert hohe Netzkosten für Verbraucher im Norden

Verband kritisiert hohe Netzkosten für Verbraucher im Norden

Verband kritisiert hohe Netzkosten für Verbraucher im Norden

dpa
Reinbek (dpa/lno) -
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Der eingeschaltete Schutzschalter einer Mehrfachsteckdose leuchtet rot. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Symbolbild

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Ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt in Schleswig-Holstein muss laut einer Studie mit seiner Stromrechnung monatlich knapp 27 Euro nur für Netzkosten zahlen. Das seien rund 50 Prozent mehr als für einen vergleichbaren Haushalt in Bayern, wie der Verband der Schleswig-Holsteinischen Energie- und Wasserwirtschaft (VSHEW) am Dienstag unter Berufung auf eine vom Verband in Auftrag gegebene Studie des Berliner Energieberatungsunternehmens Enwima berichtete. Auch gegenüber dem Nachbarland Niedersachsen fielen die Kosten um 33 Prozent höher.

«Es ist unseren Kunden nicht vermittelbar, dass sie Jahr für Jahr knapp 140 Millionen mehr für die Energiewende zahlen, als wenn die Kosten bundesweit einheitlich und fair verteilt würden», sagte der VSHEW-Vorstandsvorsitzende Andreas Wulff. Mit zunehmender Verbreitung von mit Ökostrom betriebenen E-Autos und Wärmepumpen würden die Mehrkosten sogar noch weiter. «Diese exorbitante Klimaschutz-Strafgebühr kann doch politisch nicht gewollt sein.» Das Briefporto sei bundesweit auch überall gleich hoch.

Netzentgelte sind eine Art Porto für den Stromtransport. Sie setzen sich aus Kosten für die großen Übertragungsleitungen sowie für die örtlichen Verteilnetze zusammen. Der Anteil der Netzentgelte am Strompreis für Haushaltskunden liegt 2022 im Schnitt nach Branchenangaben bei gut 20 Prozent, kann aber regional stark variieren.

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