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Versuchte Tötung: Urteil im Prozess gegen Vater erwartet

Versuchte Tötung: Urteil im Prozess gegen Vater erwartet

Versuchte Tötung: Urteil im Prozess gegen Vater erwartet

dpa
Lübeck (dpa/lno) -
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Eine Statue der Justitia hält eine Waage in der Hand. Foto: picture alliance / David Ebener/dpa/Symbolbild

Ein Vater versucht, seinen 14 Monate alten Sohn zu töten. Das Kind überlebt. Nun geht der Prozess zu Ende.

Wegen der versuchten Tötung seines 14 Monate alten Sohnes muss sich ein 37 Jahre alter Familienvater aus Sereetz im Kreis Ostholstein seit Dezember vor Gericht verantworten. Der Mann hat gestanden, das Kind im vergangenen Jahr bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt zu haben. Der Junge überlebte den Angriff ohne Folgeschäden. Am Mittwoch (9.00 Uhr) wollen die Richter am Landgericht Lübeck das Urteil verkünden.

Geht es nach der Staatsanwaltschaft, muss der Angeklagte wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung für vier Jahre ins Gefängnis. Die Verteidigung hat dagegen eine Bewährungsstrafe für den 37-Jährigen gefordert.

Der Vater hatte vor Gericht gestanden, seinen Sohn Ende April 2020 gewürgt zu haben. Anschließend habe er versucht, dem Kind das Genick zu brechen. Seit Beginn des Lockdowns habe er unter Schlafstörungen gelitten und sei immer dünnhäutiger geworden, hatte er zu Beginn des Prozesses ausgesagt. Als das Kind am Tattag nicht aufgehört habe zu quengeln, sei bei ihm eine Sicherung durchgebrannt.

Nach der Tat hatte der 37-Jährige nach eigenen Angaben vergeblich versucht, sich durch einen Unfall auf der Autobahn 1 das Leben zu nehmen. Einem Ersthelfer gestand er, dass er versucht habe, seinen Sohn zu töten. Daraufhin hatte die Polizei in dem Haus der Familie das verletzte, aber lebende Kind gefunden.

Die Ehefrau des Angeklagten und andere Familienmitglieder hatten vor Gericht erklärt, sie hielten zu dem Angeklagten und seien bereit, ihn im Fall eines Freispruchs wieder aufzunehmen.

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