Schleswig-Holstein & Hamburg

Warnstreiks an Universitätskliniken in Norddeutschland

Warnstreiks an Universitätskliniken in Norddeutschland

Warnstreiks an Universitätskliniken in Norddeutschland

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes wollen die Gewerkschaften vor der nächsten Verhandlungsrunde den Druck erhöhen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Universitätsmedizin in Kiel, Lübeck und Greifswald zu einem eintägigen Warnstreik an diesem Dienstag aufgerufen. Die Aktion soll an allen Standorten mit der frühesten Frühschicht beginnen und mit der spätesten Spätschicht enden, wie Verdi am Freitag ankündigte. Die Nachtschichten würden nicht bestreikt. Die Warnstreiks zielen auf die nächste Verhandlungsrunde am 27. November. Am Montag hatte es bereits am Universitätsklinikum in Lübeck einen Warnstreik gegeben.

Verdi und der Beamtenbund dbb verlangen für die bundesweit mehr als eine Million Landesbeschäftigten fünf Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 150 Euro monatlich, und im Gesundheitswesen 300 Euro mehr. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder hatte die Forderungen in der vergangenen Woche als unrealistisch zurückgewiesen.

«Die Beschäftigten der Unikliniken im Norden setzen damit noch einmal ein starkes Signal der Streikbereitschaft an die öffentlichen Arbeitgeber», sagte Verdi-Nord-Gesundheitsexperte Steffen Kühhirt am Freitag im Blick auf die weiteren Warnstreiks. «Wir brauchen endlich für Krankenhausbeschäftigte ein faires und verhandlungsfähiges Angebot.» Aus Verdi-Sicht steht die neue Tarifrunde kurz davor, für die Pflegebereiche in einem Desaster zu enden. Fehlende Wertschätzung bedeute ein fatales Signal an die Pflegekräfte. Wer überlege, den Beruf an den Nagel zu hängen, werde so in diesen Gedanken bestärkt.

Verdi Nord hat mit dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, deren Tochtergesellschaften und der Unimedizin Greifwald für den Warnstreik-Tag Notdienstvereinbarungen abgeschlossen. Die Notfallversorgung sei jederzeit gesichert, hieß es. In Kiel soll es eine Demonstration und eine Kundgebung vor dem Landeshaus geben.

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