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Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Hamburg gestiegen

Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Hamburg gestiegen

Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Hamburg gestiegen

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Ein Schild mit dem Hinweis «Wir schließen» hängt an einem Geschäft. Foto: Bernd Weißbrod/dpa/Symbolbild

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Nach zwei Jahren rückläufiger Zahlen hat es in Hamburg 2022 im Vergleich zum Vorjahr wieder mehr Unternehmensinsolvenzen gegeben. Das Insolvenzgericht habe 543 entschiedene Anträge auf Unternehmensinsolvenz gemeldet, teilte das Statistikamt Nord am Mittwoch mit. Dies seien 55 Fälle beziehungsweise elf Prozent mehr als im Jahr 2021. Die Fallzahl war jedoch weiterhin niedriger als direkt vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019 (746 Fälle) und im ersten Corona-Jahr 2020 (561 Fälle). Auch im längerfristigen Vergleich war die Zahl der Unternehmensinsolvenzen gering: In den Jahren 2012 bis 2021 wurden in der Hansestadt den Angaben zufolge im Durchschnitt 775 insolvente Unternehmen pro Jahr gemeldet.

Im regionalen Vergleich war der Bezirk Hamburg-Mitte mit 154 Unternehmensinsolvenzen und durchschnittlichen Forderungen in Höhe von 1,65 Millionen Euro pro insolventem Unternehmen am stärksten betroffen. Für insolvente Unternehmen mit Sitz im Bezirk Bergedorf wurden dagegen lediglich 22 Insolvenzanträge entschieden. Auch die durchschnittlichen Forderungen je Unternehmensinsolvenz waren mit 278.000 Euro vergleichsweise gering. Nur bei Unternehmen aus dem Bezirk Wandsbek, waren die durchschnittlichen Forderungen noch niedriger (237.000 Euro).

Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen war im vergangenen Jahr drei Prozent höher als der Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Für 2022 hat das Insolvenzgericht Hamburg 2085 entschiedene Anträge von Privatpersonen auf eine Verbraucherinsolvenz gemeldet. Im Vergleich zu 2021 sank die Zahl der Verbraucherinsolvenzen um acht Prozent. 2021 dürfte den Angaben zufolge allerdings ein Nachholeffekt zu zahlreichen Anträgen auf Verbraucherinsolvenz geführt haben. Viele Betroffene haben demnach ihren Insolvenzantrag im Jahr 2020 vermutlich zurückgestellt und 2021 eingereicht, um von einer erwarteten Verkürzung des Restschuldbefreiungsverfahrens zu profitieren. Durchschnittlich war eine insolvente Person mit 34.000 Euro verschuldet.

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