Leserinnenbeitrag

„Ellen Catharina Minna Ritter ist mit 91 Jahren verstorben“

Ellen Catharina Minna Ritter ist mit 91 Jahren verstorben

Ellen Catharina Minna Ritter ist mit 91 Jahren verstorben

Ina Ritter
Sonderburg/Sønderborg
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Ellen Ritter Foto: Ilse Marie Jacobsen

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Das Ehepaar Ritter war seit dem Umzug von Böklund nach Nordschleswig ein fester Teil der deutschen Gemeinschaft. Ellen Ritter war immer für andere da – nun ist sie nach längerer Krankheit entschlafen.

Ellen Ritter wurde am 21. Dezember 1931 in Kiel geboren. Als einziges Kind verlebte sie eine behütete Kindheit – soweit dies in den Kriegs-  und Nachkriegsjahren überhaupt möglich war. Schon als Teenager lernte sie Manfred Ritter kennen und lieben.

Nach ihrer Schulzeit absolvierte Ellen eine Ausbildung zur Bürokraft. Vor der Hochzeit mit Manfred arbeitete sie einige Zeit als Sekretärin am Milchforschungsinstitut in Kiel.

Manfreds erste Lehrerstellung führte das junge Paar nach Böklund bei Schleswig. Hier wurde der älteste Sohn Tobias geboren. Schon bald wurde Manfred die Schulleiterstelle in Broacker (Broager) angeboten, und die kleine Familie zog nach Nordschleswig. Hier kamen die weiteren Kinder Martin und Elisabeth hinzu.

Neben Kindererziehung und Haushalt war Ellen stets eine große Unterstützung für ihren Mann. Sei es das Tippen von Briefen, das Bewirten von Gästen oder repräsentative Aufgaben – Ellen war immer dort zur Stelle, wo sie gebraucht wurde. Dabei verfügte sie über großes organisatorisches Geschick und guten Überblick.

Natürlich war Ellen auch selbst im Laufe der Jahre in unterschiedlichen Funktionen für die Volksgruppe aktiv, so z. B. im Sozialdienst des Fördekreises oder bei der Pflege der Patenschaften der Förde-Schule.

Das Ehepaar Ritter liebte die klassische Musik und sang viele Jahre im Chor der Nordschleswigschen Musikvereinigung.

Nachdem Manfred den Schulleiterposten der Förde-Schule übernommen hatte, zog die Familie ins eigene Haus in RinkeniS (Rinkenæs), das für viele Jahre ein geborgener Rahmen für die Kinder und später die insgesamt sieben Enkelkinder wurde.

Nach Manfreds Pensionierung unternahmen die beiden viele schöne gemeinsame Reisen. Plante man selber eine Reise, hatte Ellen stets gute, taugliche Tipps parat.

2003 traf die Familie ein großer Schicksalsschlag: Sohn Tobias verstarb nach längerer Krankheit.

2009 dann die nächste schmerzhafte Zäsur: Manfred, Ellens große Liebe, verstarb plötzlich. Trotz ihrer großen Trauer schaffte Ellen es, sich ein neues Leben in Sonderburg aufzubauen. Hier kam es ihr zugute, dass sie sich zeitlebens um andere gekümmert hatte. Sie fand schnell Anschluss. Bis ganz zum Schluss, als Ellen durch Krankheit ans Haus gebunden war, hatte sie noch viele Besucherinnen und Besucher.

Mit ihrem iPad folgte sie bis zuletzt dem Weltgeschehen und chattete per „FaceTime“ mit Kindern, Enkeln und Urenkelin.

Am Mittwoch, 13. Dezember, ist sie, kurz vor ihrem 92. Geburtstag, nach längerer Krankheit friedlich eingeschlafen.

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Leitartikel

Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
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