Urteil

Geladene Waffe im Krankenhaus: Zwei Jahre Haft und Einreiseverbot

Geladene Waffe im Krankenhaus: Zwei Jahre Haft und Einreiseverbot

Geladene Waffe im Krankenhaus: Haft und Einreiseverbot

Sonderburg/Sønderborg
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Zwei Männer wurden am Mittwoch im Sonderburger Stadtgericht verurteilt. Foto: Karin Riggelsen

Der 72-jährige Deutsche nahm das Urteil im Sonderburger Stadtgericht an. Er darf nun den Rest des Lebens nicht mehr nach Dänemark reisen – und natürlich auch nicht mehr dänisches Gewässer besegeln.

Für einen bis dahin unbescholtenen 72-jährigen Segler aus Salzgitter wurde ein Segeltörn am 10. April 2023 zum nordschleswigschen Norburg (Nordborg) auf Alsen (Als) auf mehreren Ebenen ein einschneidendes Erlebnis. Der Mann erlitt auf Nordalsen einen Herzanfall. Er wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Universitätskrankenhaus in Odense gebracht, wo eine Krankenschwester die Kameratasche des Mannes kontrollierte. Dort fand sie eine Pistole, die mit zwei Patronen geladen und somit schussbereit war.

Der Mann gab zu, Besitzer der Pistole zu sein. Er wusste aber nicht, wie sie in der Kameratasche gelandet war, da die Waffe sonst immer in einem Nachtschränkchen in seinem Schlafzimmer lag. Die Pistole hatte er 1985 von seinem Vater geerbt, wie „JydskeVestkysten“ schreibt. Vielleicht war es auch eine Verwechslung. Er hatte eine weitere ähnliche Tasche, in der die Kamera lag.

Mehrere Prozesstage

Der 72-Jährige wurde nach seinem Aufenthalt in Odense in U-Haft gesteckt. Nach mehreren Prozesstagen erhielt der Mann aus Salzgitter in dieser Woche am Donnerstag sein Urteil im Sonderburger Stadtgericht: Der illegale Waffenbesitz kostet ihn zwei Jahre Haft. Anderthalb Jahre wurden bei dem früheren selbstständigen Physiotherapeuten auf Bewährung ausgesetzt.

Hinzu kommt ein lebenslanges Einreiseverbot für das Königreich Dänemark. Er reist seit 1969 regelmäßig nach Dänemark in den Urlaub, um mit seiner Ehefrau die dänische Südsee zu besegeln.

Der Verurteilte hat in der Gerichtsverhandlung auf nicht schuldig plädiert, die eigentlichen Umstände aber nicht abgestritten. Der 72-Jährige hat das Urteil akzeptiert.

 

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