Handball-Weltmeisterschaft
DHB-Team vor WM mit Elan und ohne Angst vor Corona
DHB-Team vor WM mit Elan und ohne Angst vor Corona
DHB-Team vor WM mit Elan und ohne Angst vor Corona
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Deutschlands Handballer freuen sich auf den doppelten WM-Härtetest gegen Island und eine Weltmeisterschaft, bei der Corona keine Hauptrolle spielen soll.
Alfred Gislason stand die Vorfreude auf die Länderspiel-Premiere gegen sein Heimatland ins Gesicht geschrieben.
«Es ist das erste Mal, dass ich gegen Island spiele. Für mich ist das etwas Besonderes», sagte der Bundestrainer der deutschen Handballer vor dem doppelten WM-Härtetest gegen den EM-Sechsten am Samstag in Bremen und Sonntag in Hannover.
Nach den ersten drei Trainingstagen beim WM-Lehrgang in der niedersächsischen Landeshauptstadt geht Gislason mit einem guten Gefühl in die WM-Generalprobe. «Mir geht es gut, den Spielern noch besser. Alle sind fit und gut drauf. Wir sind in der kurzen Zeit schon gut vorangekommen», berichtete der 63 Jahre alte Isländer.
«Die Stimmung ist gut»
Kapitän Johannes Golla bestätigte den Eindruck des Bundestrainers. «Die Stimmung ist gut, die Qualität im Training auch. Wir sind alle positiv gestimmt», sagte der Kreisläufer von der SG Flensburg-Handewitt.
Von den jeweils ausverkauften Partien gegen Island erhofft sich Gislason letzte Aufschlüsse für die WM-Endrunde vom 11. bis 29. Januar in Polen und Schweden, bei der die deutsche Mannschaft in der Vorrundengruppe E auf Asienmeister Katar, Serbien und Algerien trifft.
«Die Isländer streben eine Medaille an. Nach den beiden Duellen wissen wir, wo wir stehen. Es ist viel besser, einen Gegner zu haben, der etwas höher eingestuft wird als einen Gegner, wo man zwei leichte Spiele hat und hinterher nicht weiß, wie gut man wirklich ist», sagte der Bundestrainer und kündigte an: «Wir wollen aus den Spielen lernen und schauen, wo wir noch etwas verbessern müssen.»
Zumindest die Stimmung im Team ist schon WM-reif. «Die Mannschaft wächst immer mehr zusammen. Man merkt, jeder ist bereit, seine Funktion zu erfüllen», lobte Gislason. Einen ähnlichen Eindruck hat DHB-Sportvorstand Axel Kromer gewonnen: «Die Mannschaft ist begeistert und freut sich auf eine WM, wie man sie aus der Zeit vor der Pandemie kennt.»
Corona-Test obligatorisch
Das stimmt allerdings nicht ganz, denn auch in Polen und Schweden müssen sich die Spieler Corona-Tests unterziehen und bei einem positiven Ergebnis in Quarantäne begeben. Diese Vorgaben des Weltverbandes IHF sind einigen Akteuren ein Dorn im Auge.
Islands Nationaltorwart Björgvin Pall Gustavsson sieht dadurch sogar die Menschenrechte der Akteure beschnitten. «Wenn die IHF diese Maßnahmen zum Schutz der Spieler implementieren wollte, hat sie damit genau das Gegenteil erreicht. Und ich denke, ich spreche für alle. Das Corona-Trauma der letzten Turniere ist bei den Spielern immer noch sehr präsent und beeinträchtigt die Athleten, die gesund sind wie ein Pferd, mehr als Corona», schimpfte der ehemalige Bundesligaprofi des SC Magdeburg und Bergischen HC in einem auf Twitter veröffentlichten offenen Brief.
Die Spieler seien sich bewusst, «dass sie ihre Quarantäne jederzeit selbst beenden und sich den Tests verweigern können», schrieb der 37-Jährige weiter. Für die deutsche Mannschaft kommt das nicht infrage. «Die Regularien stehen wie sie stehen. Wir werden uns daran halten», bekräftigte DHB-Vorstandschef Mark Schober.
Gislason hofft, dass die DHB-Auswahl nach der chaotischen Corona-EM 2022 mit insgesamt 18 positiven Fällen im Team dieses Mal ohne Ausfälle durch das Turnier kommt. «Vor einem Jahr hatten wir heftige Probleme. Natürlich hoffe ich, dass wir keine positiven Fälle haben und ein Turnier erleben, in dem es nur um Handball geht», sagte er.
Auch Kromer glaubt daran, dass sich der Umgang mit Corona bei der WM weiter normalisieren wird. «Ich gehe nicht davon aus, dass ein Spieler nach einem positiven Test in seinem Zimmer bleiben muss, wie das vor einem Jahr bei der EM der Fall war», sagte der 45-Jährige.
Der Kritik, die zuvor auch schon von Schwedens Torwart Mikael Apelgren geäußert worden war, wollte er sich nicht anschließen. «So unglaublich scharf ist das Konzept ja nicht», sagte Kromer und prophezeite: «Ich glaube nicht, dass wir Probleme bekommen, die nicht lösbar sind.»