Sommerspiele 2024

Ukrainisches NOK will Olympia ohne Russland und Belarus

Ukrainisches NOK will Olympia ohne Russland und Belarus

Ukrainisches NOK will Olympia ohne Russland und Belarus

dpa
Kiew
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Die Sommerspiele 2024 finden in Frankreichs Hauptstadt Paris statt. Foto: Jean-Christophe Bott/Keystone/dpa

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Erstmal ist ein ukrainischer Olympia-Boykott vom Tisch. Das NOK setzt vielmehr auf harte Arbeit zum Ausschluss von russischen und belarussischen Sportlern.

Das Nationale Olympische Komitee (NOK) der Ukraine hat sich erneut scharf gegen eine Teilnahme russischer und belarussischer Sportler an internationalen Wettkämpfen und den Olympischen Spielen 2024 in Paris ausgesprochen.

Man sei entschlossen auf die Arbeit gegen eine Zulassung der russischen und belarussischen Sportler zu internationalen Veranstaltungen und zu Olympischen Spielen eingestellt, sagte Sportminister und NOK-Chef Wadym Hutzajt nach einer außerordentlichen Generalversammlung.

«Solange der Krieg dauert, solange unser Vaterland bombardiert wird, solange wir unsere Unabhängigkeit erkämpfen, unsere (territoriale Unversehrtheit), können wir sie nicht sehen. Wir haben den großen Wunsch, sie so lange nicht zu sehen, wie der Krieg nicht mit unserem Sieg endet», betonte Hutzajt.

Boykott nur die Notlösung

Erst wenn es trotz größter Anstrengungen nicht gelinge, einen Ausschluss von Russen und Belarussen zu erreichen, werde ein Boykott thematisiert. «Wenn wir alle (hart) daran arbeiten und alles dafür tun, doch es uns nicht gelingt, dann - das ist nur meine persönliche Meinung - müssen die Olympischen Spiele boykottiert werden. Doch diese Frage wird nur kollegial in einer außerordentlichen Sitzung unseres Nationalen Olympischen Komitees entschieden», erklärte der NOK-Chef.

Das vom deutschen Präsidenten Thomas Bach geführte Internationale Olympische Komitee hatte zuletzt eine Kontroverse mit der Ankündigung ausgelöst, Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus trotz des Krieges in der Ukraine Möglichkeiten zur Teilnahme an internationalen Wettkämpfen eröffnen zu wollen. Damit könnte diesen Sportlern auch der Weg zu den Spielen in Paris offen stehen, wenn auch nur unter neutraler Flagge.

Die Ukraine hatte dies scharf kritisiert und mit einem Paris-Boykott gedroht. Das IOC wiederum hatte die Drohung als Verstoß gegen die Grundlagen der olympischen Bewegung und die Prinzipien, für die sie stehe, verurteilt. 

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