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SønderjyskEs Kraftakt wird belohnt

SønderjyskEs Kraftakt wird belohnt

SønderjyskEs Kraftakt wird belohnt

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Woyens/Vojens
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Matt Prapavessis spielte gewohnt stark in der Abwehr und konnte einen Treffer erzielen. Foto: Karin Riggelsen

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Dieses Spiel wird dem dünn besetzten Team die letzten Energiereserven geraubt haben: SønderjyskE holt mit großem Aufwand drei Punkte gegen die Aalborg Pirates.

Nach der Niederlage gegen Herning am Freitag galt es für die Eishockeyspieler von SønderjyskE zunächst wieder, in der Tabelle nach unten zu schauen, anstatt sich Hoffnungen auf die Top 4 zu machen, denn auf dem sechsten Platz lauerte Frederikshavn mit 2,5 Punkten Unterschied.

Nach dem 3:1-Sieg gegen die Aalborg Pirates ist der Abstand dank einer großartigen kämpferischen Leistung wieder auf 5,5 Zähler gewachsen.

„Es war ein wichtiger Sieg für uns. Aalborg ist bis auf ihren Goalie in Bestbesetzung gekommen und hat nur ein Tor gegen uns erzielt. Wir hätten schon unser letztes Heimspiel gegen sie nicht verlieren dürfen. Heute hat mein Team sehr gut gespielt. Es ist wichtig für die Spieler zu wissen, dass wir sie schlagen können. Bei unserer 6:1-Niederlage in Aalborg war der Fokus bei einigen Spielern schon beim Final Four“, sagte Trainer Mario Simioni nach dem Spiel zum „Nordschleswiger“.

Deutliche Steigerung

Im Vergleich zur 2:5-Niederlage am Freitag gegen Herning Blue Fox konnte SønderjyskE wieder auf Victor Rollin Carlsson zurückgreifen. Weiterhin fehlten Daniel Nielsen, Steffen Frank, William Boysen und Anders Biel – Neuzugang Matt Salhany konnte wegen mangelnder Papiere noch nicht spielen.

Aber wie Sportchef Kim Lykkeskov vor der Partie sagte: „Wir müssen mit denen spielen, die uns zur Verfügung stehen – und wenn die alles geben, können sie auch Punkte gegen Aalborg holen“.

Und das taten sie mit einer kämpferisch starken Leistung.

SønderjyskE zeigte mehr Engagement als zuletzt gegen Herning: Die ersten zehn Minuten waren die Hellblauen spielbestimmend und belohnten sich durch den Führungstreffer von Matt Prapavessis.

Das Anfangsdrittel war arm an Abschlüssen, aber SønderjyskE war insgesamt effektiver. Aalborg scheiterte immer wieder an der starken Abwehr oder an Goalie Patrick Galbraith. 

Der Druck von Aalborg nahm nach der ersten Pause zu, SønderjyskE ließ sich hinten einschnüren und kam kaum noch zu Entlastungsangriffen. Folgerichtig fiel der verdiente Ausgleich.

Wenige Chancen – hohe Effektivität

Mit der Wut über eine zweifelhafte Schiedsrichterentscheidung im Bauch, die zu einem zweiminütigen 4 gegen 4 geführt hatte, schloss SønderjyskE Mitte des zweiten Drittels einen schönen Angriff zur erneuten Führung ab. Wieder traf ein Verteidiger – dieses Mal Mike Little.

Die dünne Besetzung, die intensive Art zu spielen und die vielen Zeitstrafen zeigten jedoch schon am Ende des zweiten Drittels Wirkung. Die Spieler wirkten ausgelaugt und bekamen auch in Überzahl den Puck nicht richtig nach vorne.

„Wir haben innerhalb einer Woche Rungsted, Esbjerg und Aalborg geschlagen, das sind die Top 3 der Liga. Meine Mannschaft beginnt langsam, sich zu finden, jetzt fehlt nur noch, dass wir unsere verletzten Spieler zurückbekommen. Es ist psychologisch sehr wichtig, dass wir alle Mannschaften geschlagen haben. Wir haben am Ende der Saison noch drei Spiele gegen Rungsted, das wird uns vor den Playoffs guttun, gegen die beste Mannschaft der Liga anzutreten. Bis dahin sind hoffentlich alle wieder gesund“, sagte Trainer Mario Simioni nach der Partie.

Das dritte Drittel musste nur überstanden werden. SønderjyskE schaffte es immer wieder, zu verhindern, dass Aalborg zu großen Chancen kam und die Spieler setzten ihrerseits immer wieder Nadelstiche durch Konter.

Als die Pirates eine Minute vor dem Ende alles nach vorne warfen, konnte Cameron Brown für die Entscheidung sorgen – ein wegen des enormen Einsatzes und der hohen Effektivität letztlich verdienter Sieg.

Ob der dünnen Personaldecke werden sich die Hellblauen nicht nur über die drei Punkte freuen, sondern auch darüber, dass bis zum 16. Februar Länderspielpause ist. Ob es nach den abschließenden neun Spielen letztendlich für den vierten oder den fünften Platz reicht, sei laut Simioni nicht mehr ganz so wichtig.

„Ich bin generell einfach froh, dass wir gewonnen haben und so nahe an Herning dranbleiben, dass wir vielleicht auf dem vierten Platz landen. Aber es spielt eigentlich auch keine Rolle; wir werden aller Voraussicht nach gegen Herning im Viertelfinale spielen – ob wir dann Fünfter oder Vierter werden, ist eigentlich egal. Beide Mannschaften haben auswärts gute Leistungen gezeigt, es spielt also keine große Rolle“, so der Trainer. „Die Spieler haben jetzt drei Tage lang frei; die sollen sie genießen. Es war ein guter Sieg für uns“, so Simioni abschließend.

SønderjyskE – Aalborg Pirates (1:0,1:1,1:0) 3:1

1:0 Matt Prapavessis (06:53/Ass.: Victor Rollin Carlsson), 1:1 Martin Lefebvre (24:47/5 gegen 4), 2:1 Mike Little (32:33/Ass.: Mads Eller), 3:1 Cameron Brown (59:07).

Zeitstrafen: SE 5x2 – AP 1x10 und 6x2 Minuten. Schiedsrichter: Jacob Grumsen/Jeppe Hyldgaard Olesen. Zuschauer: 0.

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