Nach einer vierjährigen Durststrecke kehren die Eishockeyspieler von SønderjyskE wieder auf die internationale Bühne zurück, wenn ab Freitag und bis zum Sonntag die Halbfinalrunde des Continental Cups in der eigenen Arena stattfindet.

Der Continental Cup ist im Eishockey der zweitbeste europäische Wettbewerb nach der Champions Hockey League, mit der Europa League im Fußballer oder dem EHF-Pokal im Handball vergleichbar. SønderjyskE hat in der Vergangenheit im Continental Cup eine sehr gute Figur abgegeben und will zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte in die Endrunde einziehen.

„Es ist unser Ziel, in die Endrunde einzuziehen. Das ist nicht die Champions League, aber immerhin der zweitbeste Wettbewerb – ein Finaleinzug wäre schon ein Achtungserfolg für uns“, meint SønderjyskE-Trainer Mario Simioni zum „Nordschleswiger“ vor dem Auftaktspiel heute ab 19.30 Uhr gegen Ferencvaros Budapest. 

Am Sonnabend warten die Amiens Gothiques aus Frankreich und zum Abschluss am Sonntag die Nottingham Panthers aus England. Die beiden besten Teams ziehen in die Finalrunde vom 10. bis zum 12. Januar ein. Der Austragungsort ist noch offen.

Enttäuschendes Heim-Debüt im Europapokal

„Es ist ein Vorteil für uns, dass wir drei Heimspiele haben, und ich hoffe auf viel Unterstützung. Unsere Fans sind gefragt, denn alleine aus Nottingham werden 500 Fans erwartet“, so der Italo-Kanadier, der als frisch gebackener Meister SønderjyskE gerade verlassen hatte, als die Woyenser Arena Ende 2013 zum ersten und bislang einzigen Mal den Rahmen für eine Halbfinalrunde im Continental Cup bildete.
Damals gab es eine Bauchlandung. SønderjyskE schied sang- und klanglos mit nur einem Punkt aus den drei Spielen gegen Dunaujvaros, Neman Grodno und Stavanger Oilers aus. 

Weitaus besser war das Abschneiden bei den beiden vorangegangenen Teilnahmen. 2006 beim internationalen Debüt in Rouen (Frankreich) hatte es zwei Siege und eine bittere Niederlage nach Penaltyschießen gegen die Millionen-Truppe von Red Bull Salzburg gegeben, bevor man in der Saison 2010/11 in Asiago (Italien) das Halbfinal-Turnier für sich entschied und mit einem dritten Platz hinter Yunost Minsk und Red Bull Salzburg bei der Finalrunde in Weißrussland das bis dahin beste internationale Ergebnis der Vereinsgeschichte erzielen konnte.

„Wir sind so privilegiert, dass wir auch zweimal an der Champions Hockey League teilnehmen durften, aber auch im Continental Cup können wir wertvolle internationale Erfahrung sammeln“, meint Sportchef Kim Lykkeskov: „Sollte in unserer Umkleidekabine der eine oder andere junge Spieler sitzen, der einen Traum von der Nationalmannschaft hat, ist das schon ein Vorteil, wenn man mal drei Spiele an drei Tagen absolviert hat.“

Diese Erfahrung hat Mads Lund schon mehrmals gemacht. Lediglich in Rouen 2006 fehlte er wegen einer Schulterverletzung, ansonsten war er bei allen Europapokal-Auftritten dabei.

766 Spiele hat Mads Lund bereits für die Eishockey-Mannschaft von SønderjyskE absolviert. Da kann es für den 30-Jährigen in der Liga schon mal Alltag werden, wenn es früh in der Saison  zum x-ten Mal gegen den gleichen Gegner geht.

„Internationale Spiele haben einen besonderen Reiz und machen generell noch mehr Spaß“, freut sich Mads Lund auf einen weiteren internationalen Auftritt: „Wir wollen in die Finalrunde, und ich betrachte die Möglichkeiten als okay.“

SønderjyskE wird neben Amiens und Nottingham zu den Favoriten auf den Finaleinzug gezählt. Ferencvaros ist krasser Außenseiter.

Die Ungarn kommen mit dem ehemaligen SønderjyskE-Verteidiger Anssi Rantanen. Sein Landsmann Joni Myllykoski, 2015 mit SønderjyskE Meister, ist Torwarttrainer von Ferencvaros.