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Aufbäumen reicht nicht zum Punktgewinn

Aufbäumen reicht nicht zum Punktgewinn

Aufbäumen reicht nicht zum Punktgewinn

Vejle
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Mads Albæk ärgert sich über die Niederlage im Spitzenspiel. Foto: Kent Rasmussen/Ritzau Scanpix

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Die SønderjyskE-Fußballer haben nach dem peinlichen Auftritt gegen Helsingør eine Trotzreaktion gezeigt, haben aber dennoch einen schmerzhaften Rückschlag im Aufstiegskampf einstecken müssen. Das Spitzenspiel entschied Vejle Boldklub für sich.

Die SønderjyskE-Fußballer haben die zweite Niederlage innerhalb von vier Tagen kassiert und plötzlich einen Rückstand von sechs bzw. vier Punkten auf die beiden Aufstiegsplätze. Ein schmerzhafter Rückschlag im Kampf um den direkten Wiederaufstieg, aber dennoch macht der Auftritt bei der 1:2-Niederlage bei Vejle Boldklub Mut. Vejle investierte mehr in die Offensive und siegte nicht unverdient, aber von SønderjyskE gab es die erhoffte Trotzreaktion nach dem Aussetzer gegen Helsingør.

„Das ist eine Niederlage, die schwer zu schlucken ist, wenn man gegen den direkten Konkurrenten verliert. Die Leistung war aber eine ganz andere als noch gegen Helsingør. Man kann hin und wieder Fußballspiele verlieren, und wenn, dann muss es nach solch einer Leistung sein, wo man alles gibt und dem Gegner kaum eine Torchance zugelassen hat. Am Ende ist es aber immer noch eine Niederlage, und die tut weh“, sagt Mads Albæk zum „Nordschleswiger“.

Kaum Chancen für den Gegner

Der Superliga-Absteiger pfeift vom Personal her aus dem letzten Loch. Bei SønderjyskE fiel fast eine komplette Mannschaft aus, zudem musste Torschützenkönig Emil Berggreen nur vier Tage nach dem Helsingør-Spiel auf der Bank beginnen. Die stark ersatzgeschwächte SønderjyskE-Mannschaft konnte dennoch ein Spiel auf Augenhöhe bestreiten und ließ über 90 Minuten nur zwei echte Torchancen zu, beide wurden vom Gegner genutzt.

„Die Mannschaftsaufstellung war ein Resultat unserer Situation. Das war ein Puzzle, aber mit dem, was wir hatten, haben wir eine gute Leistung gezeigt. Das war die Attitüde, die ich sehen wollte, und das Spiel ist so verlaufen, wie wir uns das vorgestellt hatten, und war ausgeglichen. Die waren mehr am Ball, aber wir haben uns gut verteidigt und hatten die Möglichkeiten, die wir haben mussten“, so SønderjyskE-Trainer Henrik Hansen.

Aus der gewohnten 4-2-3-1-Formation wurde ein weitaus defensiveres 5-3-2. Vejle hatte ein massives Übergewicht an Spielanteilen und belagerte den gegnerischen Strafraum, konnte sich aber bis zur Nachspielzeit der ersten Halbzeit keine einzige nennenswerte Torchance erspielen. Kopfball-Ungeheuer Raul Albentosa konnte nach einem Eckstoß doch noch den Ausgleich erzwingen.

Keine Nachspielzeit angekündigt

Die Angriffsversuche der Gäste konnten in der ersten Halbzeit an den Fingern einer Hand abgezählt werden, der erste führte zur überraschenden Führung. 

Mads Albæk profitierte von einem dicken Patzer des gegnerischen Torwarts, der einen haltbaren 30-Meter-Schuss durchflutschen ließ, nur wenige Sekunden nachdem Peter Buch Christiansen mit einem weitaus qualifizierteren Distanzschuss die Unterkante der Querlatte getroffen hatte.

„Ich ärgere mich sehr über den Ausgleich in der Nachspielzeit, besonders nachdem der Schiedsrichter kurz zuvor gesagt hatte, dass es keine Nachspielzeit geben wird“, schimpfte Henrik Hansen gegen den überforderten Schiedsrichter Jacob Karlsen.

Nichts entschieden

SønderjyskE hatte vor der Pause hinten drin gestanden, spielte aber nach dem Seitenwechsel besser. Dennoch fiel der Siegtreffer für die Gastgeber bei der einzigen echten Torchance der zweiten Halbzeit.

„Vejle wirkte in der zweiten Halbzeit mürbe, aber wir haben es leider nicht ausnutzen können“, ärgert sich Mads Albæk nach der zweiten Niederlage innerhalb von vier Tagen: „Wir gehen mit einem ganz anderen Gefühl aus dieser Niederlage als noch am Dienstag. Es ist eine lange Reise bis zum endgültigen Ziel. Heute ist nichts entschieden worden. Wir sind weiter oben dran und müssen schnell wieder zurück in die Spur finden.“

Aufsteiger Næstved kommt am Freitag nach Hadersleben.

Meinungsverschiedenheit

„Die Niederlage ärgert und irritiert mich, aber die meisten Mannschaften können gegen Vejle verlieren. Die zwei Niederlagen in Folge sind kleine Rückschläge, aber spielen wir am Freitag mit der gleichen Intensität, gewinnen wir auch“, meint Henrik Hansen.

Die zwei Niederlagen innerhalb von vier Tagen haben aber Wirkung gezeigt. Erhitzte Gemüter gab es nicht nur in den 90 Minuten, sondern auch unmittelbar nach Abpfiff. In den Katakomben gab es eine Auseinandersetzung zwischen SønderjyskE-Sportdirektor Esben Hansen und Vejle-Kommunikationschef Morten Pelch.

„Das war nur eine kleine Meinungsverschiedenheit. Das gehört dazu“, tat Esben Hansen den Deckel drauf.

 

Vejle Boldklub - SønderjyskE (1:1) 2:1

0:1 Mads Albæk (11.), 1:1 Raul Albentosa (45.+1), 2:1 Marius Elvius (80.).

Vejle: Lucas Hägg Johansson – Miiko Albornoz, Raul Albentosa, Oliver Provstgaard – Thomas Gundelund (62.: Marius Elvius), Ebenezer Ofori, Azer Busuladzic (86.: Mouhamadou Drammeh), Stefan Velkov – Kristian Kirkegaard (86.: Hans Høllsberg), Richard Sukuta-Pasu (62.: Andrés Ponce), Dimitris Emmanoulidis (72.: Arbnor Mucolli).

SønderjyskE: Nicolai Flø – Rasmus Vinderslev, Rasmus Wikström, Maxime Soulas, Marc Dal Hende, Kristofer Kristinsson (86.: Mikkel Ladefoged) – Marcus Kristensen (56.: José Gallegos), Adnan Hadzic, Mads Albæk – Peter Buch Christiansen (56.: Mikkel Hyllegaard), Abdulrahman Taiwo (67.: Emil Berggreen).

Gelbe Karten: Raul Albentosa, Ebenezer Ofori – Adnan Hadzic, Emil Berggreen, Rasmus Wikström. Schiedsrichter: Jakob Karlsen. Zuschauer: 4.474.

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