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FC Helsingør verpasst SønderjyskE einen Denkzettel

FC Helsingør verpasst SønderjyskE einen Denkzettel

FC Helsingør verpasst SønderjyskE einen Denkzettel

Hadersleben/Haderslev
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Ein Spiel zum Vergessen war das Heimspiel gegen den FC Helsingør. Foto: Karin Riggelsen

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Die SønderjyskE-Fußballer haben auf ihrem Weg zum sofortigen Wiederaufstieg einen ersten herben Dämpfer hinnehmen müssen. Der Superliga-Absteiger ist nach einem pomadigen Auftritt gegen den FC Helsingør unter die Räder geraten.

Ein gellendes Pfeifkonzert von den Rängen haben sich die SønderjyskE-Fußballer am Dienstagabend anhören müssen, sowohl beim Pausen- als auch beim Abpfiff. Der Superliga-Absteiger ist im Heimspiel gegen den bisherigen Tabellenzehnten FC Helsingør mit 0:4 baden gegangen und vom ersten auf den vierten Tabellenplatz abgerutscht.

Demut und Abgeklärtheit sind laut Marc Dal Hende der Schlüssel zum guten Saisonstart gewesen, doch diese Qualitäten ließen die Hellblauen diesmal vermissen. SønderjyskE zeigte ein erschreckend schwaches Abwehrverhalten, war vom Kopf her nicht hundertprozentig bei der Sache, und auch in den Zweikämpfen nicht – dann kann man auch in der 1. Division gegen jeden Gegner verlieren.

 

 

Ein 0:3-Rückstand nach gut einer halben Stunde sorgte für Unmut auf den Rängen. Foto: Karin Riggelsen

„Das war das Gegenteil von dem, worüber wir vorher gesprochen hatten. Das ist so enttäuschend. Das war eine sehr, sehr verdiente Niederlage. Das war in allen Belangen ein Offday und absolut nicht in Ordnung“, so ein fassungsloser SønderjyskE-Kapitän Marc Dal Hende zum „Nordschleswiger“.

Die SønderjyskE-Mannschaft hatte sich nach der Niederlagenserie der Vorsaison zum Auftakt der neuen Spielzeit gefangen, ist aber noch nicht gefestigt. Der Superliga-Absteiger lässt sich noch aus der Bahn werfen, wenn ihm Gegenwind ins Gesicht bläst.

„Wir sind offenbar noch leicht aus der Fassung zu bringen. Ich kann mir das nur schwer erklären. Wir hatten vorher ein gutes Gefühl nach den komfortablen Siegen zum Saisonauftakt, wussten aber, dass wir nicht besser als jeder Gegner in der 1. Division sind, wenn wir nur um wenige Prozente nachlassen. Bei uns hat das Feuer gefehlt, den Rückstand umzubiegen. Wir sind rein physisch zerstört worden. Helsingør war klar besser und hat uns einen Denkzettel verpasst“, meint Marc Dal Hende. 

Nach einem abgefälschten Weitschuss und dem frühen 0:1-Rückstand sind die Hellblauen gnadenlos ausgekontert worden. Die SønderjyskE-Abwehr war bei den Gegentreffern zwei, drei und vier alles andere als gut sortiert, viel zu fixiert auf den Ball und nicht auf die Ordnung in der Viererkette. 

 

Rasmus Wikström hatte seine Gegenspieler nur selten im Griff. Foto: Karin Riggelsen

Das 0:1 hatte zunächst wie ein kleiner Schönheitsfehler ausgesehen, doch daraus wurde ein 0:3-Pausenrückstand, denn die guten Takte aus der Anfangsviertelstunde verpufften immer mehr. Die Platzherren hatten in der Anfangsphase glänzenden Kombinationsfußball gezeigt, doch in Rückstand liegend fehlten gegen einen tief stehenden Gegner die Ideen, um richtig gefährlich zu werden.

So sprangen nur wenige hochkarätige Chancen heraus, obwohl SønderjyskE fast ständig in Ballbesitz war und Helsingør nichts mehr in die Offensive investierte.

Ryan Johnson Laursen, Emil Frederiksen und Troels Kløve hatten sich in Hobro in die ohnehin lange Verletztenliste eingetragen. Auf der Ersatzbank hatte Henrik Hansen nur wenige Alternativen. Hier saßen ungeprüfte Leute wie Blend Istrefi, Sebastian Jessen, Kristoffer Jørgensen, Anders Bergholt und Philip Banda. 

Die Frage ist, ob der Kader breit genug ist? 

Der Auftritt gegen Helsingør war unter allen Umständen ungenügend. Jämmerlich sogar. SønderjyskE muss schnellstmöglich zurück zu alten Tugenden finden. Die Aufgaben werden aber nicht leichter. Am Sonnabend wartet das Duell der Superliga-Absteiger in Vejle.

 

Marc Dal Hende konnte den Kollaps seiner Mannschaft nur schwer kapieren. Foto: Karin Riggelsen

„Im Moment ist dies eine Riesenenttäuschung, besonders die Art und Weise, wie wir verloren haben. Das ist das Gefühl, das alles überschattet, obwohl wir auch sagen können, dass wir nach fünf Spieltagen mit vier Siegen und einer Niederlage eigentlich gut in die Saison gestartet sind. Wir müssen uns nach dieser Riesenenttäuschung wieder aufrappeln“, sagt Henrik Hansen zum „Nordschleswiger“.

„Das war ein Kollaps, wie ich ihn von dieser Mannschaft noch nicht gesehen habe. Zum ersten Mal habe ich erlebt, dass die Spieler unsicher geworden sind, und das hat die Leistung über das Spiel hinweg geprägt. Die Unsicherheit hat für eine unzusammenhängende Defensive gesorgt, und offensiv haben wir nicht das Niveau der anderen Spiele erreicht“, so der SønderjyskE-Trainer: „Ich hoffe, dass dies nur eine einmalige Angelegenheit war, sind aber darauf aufmerksam, dass wir nicht so leicht vom Kurs abzubringen sein dürfen.“

 

 

SønderjyskE - FC Helsingør (0:3) 0:4

0:1 Liam Jordan (10.), 0:2 Alexander Lyng (18.), 0:3 Alexander Lyng (33.), 0:4 Mikkel Knudsen (48.)

SønderjyskE: Nicolai Flø – Rasmus Vinderslev, Rasmus Wikström, Maxime Soulas, Marc Dal Hende – Mads Albæk (81.: Blend Istrefi), Adnan Hadzic – Mikkel Hyllegaard (54.: Abdulrahman Taiwo), José Gallegos (63.: Kristofer Kristinsson), Peter Buch Christiansen (54.: Marcus Kristensen) – Emil Berggreen (63.: Sebastian Jessen).

Gelbe Karte: Mads Albæk. Schiedsrichter: Mostafa Seyfi. Zuschauer: 2.033.

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