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Dunkle Wolken über SønderjyskE

Dunkle Wolken über SønderjyskE

Dunkle Wolken über SønderjyskE

Aarhus
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Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix

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Ein Aufbäumen nach einer fürchterlichen ersten Halbzeit war für SønderjyskE zu wenig. Die Hellblauen mussten gegen AGF eine 2:4-Schlappe hinnehmen.

Bei SønderjyskE droht es ungemütlich zu werden. Der Fußball-Superligist hat bei der 2:4-Niederlage  gegen AGF einen Tiefpunkt erreicht und läuft nach der vierten Niederlage in Folge Gefahr, ernsthaft in den Abstiegskampf gezerrt zu werden. Die Hellblauen stehen in den restlichen vier Spielen vor der Winterpause gegen Lyngby,   Randers, Esbjerg und Horsens mit dem Wasser bis zum Hals.

Hatte es bei den Niederlagen gegen den FC Nordsjælland, AaB und FC København noch  positive Aspekte gegeben, war die Leistung in Aarhus in hohem Maße Besorgnis erregend. Der Auftritt in Aarhus war eine Halbzeit  lang leblos und das Defensivverhalten scheint nur noch schlimmer zu werden. Mittlerweile hat die SønderjyskE-Hintermannschaft 14 Gegentore in den letzten vier Spielen kassiert.

Die SønderjyskE-Kicker liefen von der ersten Minute an wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen herum, ohne Power, ohne Biss, ohne Ruhe am Ball, ohne Plan, ohne alles.

SønderjyskE konnte von Glück reden, dass es zur Halbzeitpause nur 2:0 für AGF hieß, und sich auch bei Sebastian Mielitz bedanken. Der Deutsche zauberte bei einem abgefälschten Freistoß von Casper Højer Nielsen eine der besten Paraden der laufenden Saison aus dem Hut und lenkte auch einen Freistoß von Mustapha Bundu an die Querlatte.

 

Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix

Es hätte nach einer Viertelstunde schon alles vorbei sein können. Kees Luijckx klärte bereits nach 40 Sekunden das erste Mal auf der Torlinie und verhinderte wenig später einen weiteren Treffer, allerdings nicht regelkonform.

Nach den vielen Fehlentscheidungen der vergangenen Wochen gegen SønderjyskE hatten die Hellblauen diesmal Glück auf ihrer Seite. Es hätte in der 14. Minute einen Handelfmeter für AGF geben müssen, als Luijckx mit den Händen vorm Gesicht einen Kopfball aus kurzer Entfernung abwehrte. Kurz vor dem Seitenwechsel hätte es einen weiteren geben können, als ein liegender Stefan Gartenmann ebenfalls die Hände vors Gesicht hielt. Dieser wäre allerdings umstrittener gewesen.

SønderjyskE hatte in einer fürchterlichen ersten Halbzeit ein paar gute Möglichkeiten, doch bezeichnend für die Offensivbemühungen war, wie Rilwan Hassan in der Anfangsphase mit einer Vier-gegen-zwei-Situation umging und den Ball schlichtweg vertendelte.

 

Foto: SE

Glen Riddersholm wird in der Halbzeitpause deutliche Worte gefunden haben. Er hätte sämtliche Feldspieler austauschen können, beließ es aber bei Mads Albæk, der nach seiner Verletzungspause ganz offensichtlich nicht wieder bei 100 Prozent war. Gleichzeitig stellte der SønderjyskE-Trainer auf ein 4-4-2 um und konnte das Spielgeschehen ändern.

SønderjyskE gab plötzlich den Ton an, drückte den Gegner in die Defensive und hatte auch Chancen. Überraschend war es nicht mehr, als Christian „Greko“ Jakobsen nach einer Stunde nach Vorlage von Stefan Gartenmann den Anschlusstreffer erzielte. Es war nur das erste von vier Toren innerhalb von acht Minuten. Ein schwaches Defensivverhalten verhinderte, dass SønderjyskE ein Comeback hinlegen konnte. 

Bezeichnend war die Aktion von Kees Luijckx, der nur eine Minute nach dem erneuten Anschlusstreffer  durch Artem Dovbyk dem Gegner den Ball im eigenen Strafraum zurecht legte. Nach dem vierten Gegentreffer war das Spiel endgültig gelaufen.
Bereits in der ersten Halbzeit war die Passivität bei den Gegentreffern kaum zu überbieten gewesen. 

SønderjyskE ist derzeit alles andere als sattelfest. Und das ist in hohem Maße Besorgnis erregend.

AGF - SønderjyskE (2:0) 4:2
1:0 Jon Thorsteinsson (6.), 2:0 Bror Blume (25.), 2:1 Christian „Greko“ Jakobsen (61.), 3:1 Alexander Munksgaard (65.), 3:2 Artem Dovbyk (68.), 4:2 Patrick Mortensen (69.)
AGF: William Eskelinen – Alexander Munksgaard, Nicklas Backman, Sebastian Hausner, Casper Højer Nielsen – Benjamin Hvidt (66.: Zachary Duncan), Nicolai Poulsen, Bror Blume – Mustapha Bundu (81.: Kevin Diks), Patrick Mortensen, Jon Thorsteinsson (66.: Jakob Ankersen). 
SønderjyskE: Sebastian  Mielitz – Alexander Bah (84.: Jeppe Simonsen), Stefan Gartenmann (84.: Isak Oli Olafsson), Kees Luijckx, Nicholas Marfelt – Eggert Jonsson – Rilwan Hassan, Christian „Greko“ Jakobsen, Mads Albæk (46.: Artem Dovbyk), Marco Rojas – Mart Lieder.
Gelbe Karten: Nicholas Marfelt, Alexander Bah, Glen Riddersholm.
Schiedsrichter: Benjamin Willaume-Jantzen.
Zuschauer: 6.291.