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Erste Auflösungserscheinungen bei SønderjyskE

Erste Auflösungserscheinungen bei SønderjyskE

Erste Auflösungserscheinungen bei SønderjyskE

Aalborg
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Marc Dal Hende und SønderjyskE gerieten unter die Räder. Foto: Ernst van Norde/Ritzau Scanpix

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Die Leistungen gegen Viborg, OB und Brøndby hatten noch Mut gemacht, doch nach den Auftritten in Aarhus und Aalborg müssen die SønderjyskE-Fußballer mit großen Sorgenfalten in die Länderspiel-Pause gehen. Vorne fehlen die Tore, hinten fallen sie ohne großen Widerstand am laufenden Band.

Die SønderjyskE-Fußballer sind nach einem peinlichen Auftritt gegen AaB unter die Räder geraten. Die 0:4-Pleite ist der vorläufige Tiefpunkt der laufenden Saison und lässt die Abstiegsangst in Nordschleswig deutlich größer werden.

Erstmals sind beim Tabellenvorletzten Auflösungserscheinungen erkennbar geworden. Fast widerstandslos sind kurz nach dem Seitenwechsel die Gegentore drei und vier gefallen. Wenn ein Emil Holm sekundenlang an der Seitenlinie stehen bleibt, um zu monieren, dass der Ball mit großer Wahrscheinlichkeit die Seitenauslinie überquert hat, anstatt alles zu unternehmen, das drohende Gegentor zu verhindern, dann stimmt etwas nicht.

Ganz anders haben die Platzherren ihr Tor verteidigt. Da ging es in jeder Aktion fast um Leben und Tod. Rasmus Thelander und Daniel Granli haben sich mit letzter Kraft in die Abschlüsse von Stefan Gartenmann und Faris Moumbagna geworfen und das drohende Gegentor verhindert.

Das war an diesem Nachmittag der große Unterschied zwischen einem erst in der zweiten Halbzeit spielerisch überzeugenden Medaillenanwärter und einem Abstiegskandidaten, der nicht nur hinten Probleme hat, sondern auch vorne.

SønderjyskE ist in den elf Spielen der ersten Saisonhälfte bereits zum siebten Mal ohne Torerfolg geblieben und hat lediglich fünf Treffer auf dem Konto.

Rückkehrer Duplexe Tchamba konnte der SønderjyskE-Abwehr keine Sicherheit verleihen. Foto: Ernst van Norde/Ritzau Scanpix

Michael Boris konnte wieder auf den zuletzt lange ausgefallenen Duplexe Tchamba zurückgreifen und stellte seine Formation von einem 4-3-3 auf ein 3-5-2 um. Gebracht hat es aber wenig.

Die individuellen Fehler waren immer noch da. Søren Reese hatte sich gegen AGF verschätzt und war auch in Aalborg Schuld am ersten Gegentor. Sein Klärungsversuch wurde von Milan Makaric geblockt, der auf einen völlig ungedeckten Iver Fossum flanken konnte.

Der Rückstand nach nicht einmal zehn Minuten musste erst verdaut werden. Das Spiel war nicht besonders interessant und plätscherte meistens nur so dahin. Die Gäste fanden langsam ins Spiel, doch auch den zweiten Treffer erzielten die Platzherren.

Milan Makaric drückte den Ball in der 41. Minute über die Linie. Mit der Hand, entschied Mikkel Reeder zunächst. Der Ball traf den AaB-Stürmer im Grenzbereich zwischen Schulter und Oberarm, und nach Ansehen der Fernsehbilder entschied sich der Unparteiische anders und gab das Tor zum 2:0.

Der Treffer fiel mitten in der besten Phase der Gäste, die zumindest im Mittelfeld den Ball viel besser laufen ließen als noch eine Woche zuvor in Aarhus. Gefährlich wurde es nur selten, aber einmal konnten die Hellblauen den Ball über die Linie bringen. Abdulrahman Taiwo startete aber in einer Abseitsposition, als er in der 34. Minute eine Flanke von Marc Dal Hende ins Tor köpfte.

Foto: Ernst van Norde/Ritzau Scanpix

Die Vorentscheidung fiel zu Beginn der zweiten Halbzeit, als AaB ohne größere Gegenwehr zwei Treffer zur 4:0-Führung erzielte.

Danach war es ein munteres Schaulaufen für die Gastgeber, die noch weitere Tore hätten erzielen können. SønderjyskE bemühte sich zwar, die eigene Torflaute zu beenden, doch bei den dicken Chancen für Faris Moumbagna und Rasmus Vinderslev fehlte im Abschluss die Qualität.

SønderjyskE muss sich etwas einfallen lassen, denn so geht es nicht weiter.

Nach der Länderspiel-Pause werden die Aufgaben alles andere als einfacher: ein Heimspiel gegen den FC København und ein Auswärtsspiel gegen den FC Midtjylland warten auf die SønderjyskE-Fußballer.

 

AaB - SønderjyskE (2:0) 4:0

1:0 Iver Fossum (10.), 2:0 Milan Makaric (41.), 3:0 Louka Prip (53.), 4:0 Iver Fossum (57.)

AaB: Jacob Rinne – Daniel Granli, Rasmus Thelander, Anders Hagelskjær (78.: Marcus Hannesbo) – Frederik Børsting (46.: Jakob Ahlmann), Malthe Højholt, Magnus Christensen (46.: Louka Prip), Iver Fossum, Kristoffer Pallesen – Milan Makaric (78.: Tim Prica), Aleksandar Trajkovski (64.: Kasper Kusk).

SønderjyskE: Lawrence Thomas – Duplexe Tchamba, Stefan Gartenmann, Søren Reese (46.: Isak Steiner Jensen) – Emil Holm (59.: Jeppe Simonsen), Emil Kornvig (46.: Faris Moumbagna), Victor Mpindi, Mads Albæk, Marc Dal Hende – Abdulrahman Taiwo, Daniel Prosser (62.: Rasmus Vinderslev).

Gelbe Karten: Magnus Christensen – Emil Holm, Marc Dal Hende, Mads Albæk.

Schiedsrichter: Mikkel Redder. VAR-Schiedsrichter: Jakob Kehlet.

Zuschauer: 8.085.