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Ein großes Talent mit einem starken Charakter

Ein großes Talent mit einem starken Charakter

Ein großes Talent mit einem starken Charakter

Vejle
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Julius Beck kam mit 16 Jahren und 12 Tagen zu seinem Superliga-Debüt. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

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Mit 16 Jahren und 12 Tagen ist Julius Beck der drittjüngste Superliga-Fußballer aller Zeiten. Der SønderjyskE-Trainer schwärmt von seinem jungen Schützling.

20 Sekunden waren nach seiner Einwechslung in der Halbzeitpause verstrichen, da hatte er gleich sein erstes Superliga-Tor auf dem Fuß. Julius Beck vergab aber die Möglichkeit und schoss den Ball nicht nur übers Tor, sondern sogar übers Tribünendach.

„Mir ist der Gedanke noch durch den Kopf geschossen, dass dies ein Traumdebüt werden könnte, bevor ich den Ball übers Tor gehämmert habe“, sagte Julius Beck nach der 2:4-Niederlage von SønderjyskE gegen Vejle Boldklub.

Ein Traumdebüt wurde es nicht. Ein Tor und auch ein Punktgewinn wurde ihm verwehrt, doch das SønderjyskE-Talent kann dennoch mit seinem Einstand zufrieden sein. 

„Mir wurde am Sonnabend gesagt, dass es der Plan ist, dass ich spielen werde. Ich habe mich gefreut, denn darauf habe ich lange und hart hingearbeitet. Ich war schon nervös, aber eigentlich möchte ich es eher Anspannung nennen. Es lief okay, wobei ich natürlich enttäuscht bin, dass wir verloren haben“, meint der 16-Jährige.

An das Tempo und an den Körpereinsatz muss sich Julius Beck erst gewöhnen. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Der Sohn des langjährigen Superliga- und Divisionsspielers beim HFK, Henrik Beck, hatte vom Vater gute Ratschläge mit auf den Weg bekommen.

„Fußball ist ein großes Thema bei uns zu Hause. Er hat mir viele Ratschläge gegeben, aber diesmal einfach gesagt, dass ich so spielen soll wie ich immer spiele“, so Julius Beck, der den Unterschied zum Jugend-Fußball aber schon bemerkte: „Das Tempo und die Härte in den Zweikämpfen ist schon eine andere. Da muss man schon schnell denken.“

Sein Trainer zeigte sich mit dem jungen Debütanten hoch zufrieden und geriet ins Schwärmen.

„Wir freuen uns einfach, dass dieser junge Bursche, der beim HFK groß geworden ist, im Alter von 16 Jahren und ein paar Tagen zu seinem Superliga-Debüt gekommen ist“, sagt Glen Riddersholm: „Er hat einen Eindruck davon bekommen, wie schnell es in der Superliga geht. Aber jedes Mal, wenn er einen Fehler machte, hat er gezeigt, welchen Charakter er hat. Er hat mit einer großen Präsenz gespielt, hat Ruhe ausgestrahlt und er hat sich getraut, Fehler zu machen. Und nach Fehlern hat er sich wieder getraut, den Ball anzunehmen. Ich hatte keine Angst, ihn spielen zu lassen. Da war ich ganz ruhig. Das ich ein Charakter-Fußballer auf einem sehr, sehr hohen Niveau, und ich freue mich darauf, weiter mit ihm zu arbeiten.“

Julius Beck im Zweikampf mit Saed Ezatolahi. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Der SønderjyskE-Trainer sagt ihm eine große Zukunft voraus und hofft, dass der frühe Einstand von Julius Beck ein Zeichen ist, dass die in den vergangenen Jahren intensivierte Talentförderung Früchte trägt.

„Wir sind stolz auf ihn, und sein Debüt zeugt davon, dass die langfristige Talentarbeit auf einem guten Weg ist. Er kann hoffentlich auch andere junge Spieler inspirieren, die sehen können, was erforderlich ist, und gleichzeitig auch, was möglich ist, wenn sie ihr Talent gut verwalten. Wir haben heute aber auch andere Eigengewächse auf dem Spielfeld, wie Peter Christiansen, wie Jeppe Simonsen oder wie Mads Hansen, der nach langer Verletzungspause wieder zurück gekommen ist“, meint Glen Riddersholm.

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