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Mielitz sieht noch Luft nach oben
Mielitz sieht noch Luft nach oben
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Der 28-jährige Deutsche hat sich bei SønderjyskE schnell zum Rückhalt seiner Mannschaft entwickelt.
Es wurde in den letzten zehn Minuten gegen den FC København nicht nur der erste Superliga-Sieg im 35. Anlauf verschenkt, sondern auch die gute Bilanz der SønderjyskE-Hintermannschaft in der noch jungen Saison. Bislang waren es weniger als ein Gegentor pro Spiel, nach der 2:3-Niederlage vom vergangenen Wochenende in Kopenhagen sind es sieben Gegentreffer in sechs Spielen.
„Wir haben bei den drei Gegentoren besser verteidigen können, haben aber dann doch gesehen, dass der FCK zu den größeren Mannschaft gehört und zurückschlagen kann. Wir werden aber wachsen, und generell sind wir defensiv gut aufgestellt. Wir versuchen, mit allen Leuten zu verteidigen“, meint SønderjyskE-Torwart Sebastian Mielitz, der auch im Heimspiel am Freitag um 18 Uhr gegen OB auf eine solide Defensive bauen will: „Wir müssen versuchen, hinten die Null zu halten, und dann wird schon vorne das eine oder andere Tor fallen. Wir sind zu Hause nur schwer zu schlagen, und ein Sieg würde uns nach zwei Spielen ohne ungemein gut tun.“
Der 28-jährige Deutsche hat den Konkurrenzkampf mit Lukas Fernandes für sich entschieden und mit starken Leistungen zur soliden Defensive beigetragen. Dass er nach einem Jahr auf der Tribüne Rost angesetzt haben könnte, davon war nichts zu sehen.
„Die Abläufe sind ein wenig anders, wenn man spielt, aber ich bin schon länger dabbei, das verlernt man nicht so schnell. Das ist wie Fahrrad fahren“, so der Schlussmann: „Ein Torwart muss Entscheidungen treffen, und es geht darum, so wenig falsche wie möglich treffen.“
Der Neuzugang zeigt sich mit den eigenen Leistungen zufrieden, sieht aber noch Luft nach oben.
„Torwarttrainer Kaj Stefansen und ich arbeiten akribisch, und ich versuche täglich, mich zu verbessern“, sagt Mielitz und nennt einen der Vorzüge am Profi-Leben im beschaulichen Hadersleben: „Man kann hier in Ruhe arbeiten.“
Der 28-Jährige hat schon an ganz anderen Adressen gearbeitet. Zwischen 2009 und 2014 absolvierte er 62 Bundesliga-Spiele für Werder Bremen und stand für die Grün-Weißen zweimal in der Champions League zwischen den Pfosten.
„Der mediale Druck ist in der Bundesliga sicher ein ganz anderer, aber den Druck macht man sich in erster Linie selbst. Ich habe gelernt, damit umzugehen“, sagt Mielitz, der die Rückschläge der letzten Jahre gut weggesteckt hat – in Bremen, wo er seinen Stammplatz verlor und ausgebootet wurde, in Freiburg, wo er den Konkurrenzkampf mit dem heutigen BVB-Torwart Roman Bürki verlor, und zuletzt bei der SpVgg Greuther Fürth in der 2. Bundesliga, wo der Stammtorwart für eine schlechte Saison zum Sündenbock gemacht wurde und auf die Tribüne verbannt wurde, um ihn zum Vereinswechsel zu drängen.
Die Rückschläge haben ihn mental stärker gemacht, und SønderjyskE scheint mit dem sicheren Rückhalt einen guten Griff gemacht zu haben.
„Die Erfahrungen hier sind bislang durchweg positiv gewesen. Ich habe mich eingelebt und fühle mich wohl hier“, sagt der Deutsche, der mit seiner Lebensgefährtin und dem gemeinsamen Sohn in Glücksburg lebt.