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SønderjyskE tief im Schlamassel: „Es sieht kritisch aus“

SønderjyskE tief im Schlamassel: „Es sieht kritisch aus“

SønderjyskE tief im Schlamassel: „Es sieht kritisch aus“

Hadersleben/Haderslev
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Fassungslosigkeit bei den SønderjyskE-Kickern nach drei Gegentoren innerhalb von einer Viertelstunde. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

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Fassungslosigkeit bei den Sønderjysk-Fußballern nach dem fürchterlichen Einbruch gegen das Tabellenschlusslicht. Die 2:3-Blamage nach 2:0-Führung ist schwer zu verdauen.

„Das ist ein schwerer Tag für uns. Besonders die Art und Weise, wie wir unsere gute Ausgangsposition verschenkt haben, ist sehr enttäuschend“, sagt SønderjyskE-Kapitän Marc Dal Hende mit versteinerter Miene zum „Nordschleswiger“, nachdem die Hellblauen nach einer 2:0-Pausenführung das Heimspiel gegen Superliga-Schlusslicht AC Horsens mit 2:3 verloren hatten.

„Es gibt keine Entschuldigungen. Wenn man sich jetzt nicht für den Abstiegskampf motivieren kann, muss man sich eine andere Branche suchen“, so Marc Dal Hende: „Wir haben vor der Führung, die wir hatten, Angst bekommen. Wenn Gegentore fallen, schleichen sich Zweifel ein. Da müssen wir gemeinsam raus.“

Stefan Gartenmann im Luftduell mit Jonas Thorsen. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

SønderjyskE ist mit der Pleite noch tiefer in den Abstiegsschlamassel gerutscht, hat aber vor dem Auswärtsspiel am Sonntag gegen OB am Donnerstag noch die Möglichkeit, sich zum zweiten Mal in Folge ins Pokalfinale zu spielen.

„Wir können fünf Pokalfinals gewinnen. Das ist mir egal, wenn wir nächste Saison nicht Superliga spielen. Das Überleben in der Superliga hat Vorrang“, unterstreicht Stefan Gartenmann: „Das war unakzeptabel, was wir in der zweiten Halbzeit gemacht haben. Ich würde mir wünschen, dass ich die Antwort hätte. Das Problem liegt in den Köpfen. Wir haben einen schlechten Lauf, befinden uns vielleicht auch in einer Krise, und das pflanzt sich fort. Wenn man immer und immer wieder die gleichen Fehler macht, dann macht das was mit einem. Es darf einfach nicht passieren, dass Gegentore so viel für uns ändern. Wir müssen besser darin werden, die Ruhe zu bewahren und am Gameplan festzuhalten. Das Problem liegt ausschließlich im mentalen Bereich. Die Situation, in der wir stehen, macht uns nervös, aber müssen uns tief in die Augen schauen und uns gemeinsam da raus arbeiten.“

Ähnlich sieht es sein Abwehrkollege Patrick Banggaard.

„Wir müssen uns aus diesem Loch selber wieder rausziehen. Wir spielen gegen den Abstieg, das ist uns allen bewusst. Wir haben es aber weiter selbst in der Hand und sind nicht von anderen abhängig. Es ist aber klar, dass jetzt was passieren muss“, so der Torschütze zum 1:0: „Über mein Tor kann ich mich jetzt gar nicht freuen. Das ist mir im Moment sowas von gleichgültig. Die zweite Halbzeit war unter aller Kritik. Das darf nicht passieren, dass wir innerhalb von einer Viertelstunde drei Gegentore zulassen.“

Glen Riddersholm sieht seine Mannschaft in der Krise. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Sein Trainer hatte eine Stunde lang das gesehen, was er von seiner SønderjyskE-Mannschaft erwartet hatte.

„Bis zum 2:1 hat es gut ausgesehen. Das war eine gute, taktische Leistung, aber wir sind derzeit sehr zerbrechlich – es muss nicht viel passieren, bevor das Kartenhaus einstürzt“, sagt Glen Riddersholm zum „Nordschleswiger“: „Nach dem 2:2 waren die Körper noch auf dem Platz, aber die Köpfe nicht mehr. Das 2:3 hat am allermeisten weh getan. Das hätte nie fallen dürfen, zeigt aber, wo wir stehen, wie gezeichnet wir sind. Wir stehen in einer schwierigen Situation. Wir befinden uns nicht nur in Sachen Punkte in einer Krise, sondern auch in einer Form von mentaler Krise. Es sieht kritisch aus.“

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