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Celina Hansens langer Leidensweg

Celina Hansens langer Leidensweg

Celina Hansens langer Leidensweg

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Apenrade/Aabenraa
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Celina Hehnel Hansen lag in SønderjyskEs Torschützinnenlisten immer weit vorne. Foto: Karin Riggelsen

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Mit unbändigem Willen ausgestattet aber von Verletzungen geplagt – im Sommer ist für die 27-Jährige bei SønderjyskE Schluss.

Im Jahr 2013 streifte die heute 27-jährige Celina Hehnel Hansen erstmals das hellblaue SønderjyskE-Trikot über; ihre erste schwere Knieverletzung hatte sie zu dem Zeitpunkt schon hinter sich.

Nach einem Kreuzbandriss wurde sie von ihrem damaligen Verein KIF Vejen an SønderjyskE verliehen und ein Zufall sorgte dafür, dass sie blieb: Ihr Stammverein ging pleite.

Fortan pendelte Celina Hehnel Hansen zwischen Rückraum und Reha-Zentrum hin und her. Immer wieder wurde SønderjyskEs vielmalige Toptorschützin von Verletzungen aus der Bahn geworfen, immer wieder kämpfte sie sich zurück und spielte stärker als zuvor. Bis sie sich wieder verletzte.

Keine Zukunft bei SønderjyskE

Am 30. Juni läuft ihr Vertrag bei SønderjyskE aus – einen neuen wird es nicht geben. Dabei geht es dem Knie gerade ganz gut, erzählt sie dem „Nordschleswiger“.

 „Seit Januar habe ich bei SønderjyskE wieder voll mittrainiert, und gegen AGF habe ich auch ein paar Minuten gespielt. Es hat sich gut angefühlt, und ich denke, dass ich handballerisch noch viel zu geben habe“, sagt die 27-Jährige. „Es ist aber kein Geheimnis, dass es für mich bei SønderjyskE nicht weitergeht“, so Celina Hehnel Hansen.

Celina Hansen wurde immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen. Foto: Karin Riggelsen

Überraschende Genesung

Dass sie überhaupt wieder Handball spielen könnte, kam auch für sie überraschend. Eigentlich stand seit Langem fest, dass ihr Knie dies nicht zulassen würde. Dann wurde sie schwanger.

„Während der Schwangerschaft fühlte sich das Knie auf einmal wieder besser an. Ich habe da mit Unterstützung anscheinend die richtige Dosierung aus Belastung und Entlastung gefunden. Ich war total euphorisch und wollte nach der Schwangerschaft schnell wieder anfangen“, sagte Celina Hansen.

Familienglück und neuer Rückschlag

Am 2. Oktober 2020 kam ihre Tochter Agnes zur Welt. Wenige Wochen später wollte Celine Hansen wieder durchstarten, doch es war zu früh und ging zu schnell.

„Es ging alles etwas zu schnell und mein Knie hat entsprechend reagiert. Ich hatte auch außer Acht gelassen, dass ich schon vor der Schwangerschaft ein Jahr lang nicht gespielt hatte. Das hat mich etwas zurückgeworfen und um die Weihnachtszeit sah es nicht gut aus“, so die Rückraumspielerin.

Celina Hansen war zunächst von KIF Vejen nur ausgeliehen – es folgten acht Jahre bei SønderjyskE. Foto: Karin Riggelsen (Archiv)

Es wäre einfacher, wenn das Knie komplett kaputt wäre.

Celina Hehnel Hansen

Keine Zeit für Leistungssport

Doch auch von diesem Rückschlag kam sie wieder zurück und jetzt – drei Monate später – kann sie wieder spielen. Fluch und Segen für die junge Mutter, denn nun fehlt ihr die Zeit und die sportliche Perspektive.

„Ich möchte unbedingt wieder spielen und ich denke auch, dass ich zu meiner früheren Form finden werde, aber das darf nicht auf Kosten der Familie gehen. Ich habe durchaus noch Träume und Ziele als Handballerin, aber der nächste Schritt muss gut durchdacht sein“, sagt Celina Hansen.

Hoffnung auf Einsätze zum Abschluss

Ihr Lebensgefährte Kasper Christensen ist Trainer bei der Liga-Mannschaft von Herning-Ikast und die Löcher im Kalender entsprechend klein.

„Das ist seine Arbeit und die ist auch wichtig für uns, da muss ich mich etwas zurücknehmen. Auf lange Sicht möchte ich wieder spielen, aber da muss ich noch nach Möglichkeiten suchen und werde nichts überstürzen. Ich weiß ja auch nicht, ob das Knie bei ständiger maximaler Belastung hält. Manchmal denke ich, dass es einfacher gewesen wäre, wenn es komplett kaputt wäre. Das würde mir auf jeden Fall ein paar Entscheidungen abnehmen“, sagte Celina Hehnel Hansen, die sich für die verbleibenden zwei Spiele mit SønderjyskE noch ein paar Einsatzminuten wünscht.

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