HANDBALL

SønderjyskE beendet die Zusammenarbeit mit Jan Pytlick

SønderjyskE beendet die Zusammenarbeit mit Jan Pytlick

SønderjyskE beendet die Zusammenarbeit mit Jan Pytlick

Sonderburg/Sønderborg
Zuletzt aktualisiert um:
Jan Pytlicks Abschied war erst für das Ende der Saison geplant. Foto: Karin Riggelsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Am Tag nach der 24:28-Niederlage gegen Nordsjælland hat sich SønderjyskE von Cheftrainer Jan Pytlick getrennt. Klavs Bruun Jørgensen übernimmt ab sofort.

Die Ligahandballer von SønderjyskE haben sich mit sofortiger Wirkung von ihrem Trainer Jan Pytlick getrennt. Dies schreibt der Verein auf seiner Webseite. Sein designierter Nachfolger Klavs Bruun Jørgensen übernimmt ab sofort das Training.

„Jan Pytlick war ein guter Mann für SønderjyskE, und er hatte großen Anteil daran, dass wir in der vergangenen Saison einen tollen fünften Platz erreicht haben. Leider ist es nicht gelungen, diese gute Entwicklung in dieser Saison fortzusetzen, in der wir ein Stück entfernt waren von dem Niveau, auf dem sich SønderjyskE befinden muss. Es gab einige gute Ergebnisse, aber auch viel zu viele Enttäuschungen. Wir haben gegen Mannschaften Punkte verloren, gegen die wir einen Sieg erwartet hätten“, heißt es von Sportchef Simon Hajdu Lindhardt.

SønderjyskE hat nach zwölf Spieltagen neun Punkte geholt und steht auf dem 10. Platz der Tabelle. Erfolge gegen Aalborg, Skjern und TTH stehen Niederlagen unter anderem gegen Skive und Nordsjælland gegenüber.

„Vor der Winterpause warten einige entscheidende Spiele auf uns, die den Rest unserer Saison definieren werden. Der Vorstand und ich haben das Gefühl, dass jetzt eine Veränderung geschehen muss, damit wir so stark wie möglich in diese wichtige Phase eintreten können. Klavs Bruun Jørgensen kann nicht zaubern, aber er wird eine neue Energie reinbringen und mit neuen Ideen kommen. Wir hoffen und glauben, dass uns das in unserer Situation weiterhelfen wird“, sagt Simon Hajdu Lindhardt. „Wir danken Jan Pytlick für seinen Einsatz bei SønderjyskE und wünschen ihm alles Gute.“

Enttäuschung und Verständnis bei Jan Pytlick

Somit endet eine der größten Trainerkarrieren im dänischen Handball vorzeitig. Jan Pytlick hatte Anfang Oktober erklärt, dass er im Sommer 2022 den Verein verlassen möchte – ein Jahr vor Ablauf seines Vertrages. Die Entscheidung des Klubs bedauert er.

„Ich bin traurig, dass ich es nicht fertigmachen konnte. Ich hätte es natürlich gerne auf eine andere Art und Weise beendet. Ich habe 31 Jahre mit Handball verbracht. Am Anfang war es nur ein Hobby, dann hat es sich zu einem Hobby und einem Beruf entwickelt“, sagt Jan Pytlick. „Ich habe Respekt vor den hohen Ambitionen des Vereins und habe diese auch geteilt. Wir konnten die Erwartungen nicht erfüllen. Ich habe all meine Energie in das Projekt gesteckt, aber unsere Resultate waren nicht konstant genug. Dafür muss ich als Cheftrainer die Verantwortung tragen. Viel mehr gibt es dazu nicht zu sagen.“

Als Pytlick im Oktober mit seinem Wunsch nach einer vorzeitigen Vertragsauflösung an den Verein herangetreten ist, war ihm das Risiko bewusst, dass sein Ende bereits vorher beschlossen werden könnte. 

„Ich hatte im Hinterkopf, dass dies geschehen könnte, wenn die Ergebnisse nicht gut für uns laufen. Dass Klavs Bruun Jørgensen hinter den Kulissen bereitsteht, hat die Wahrscheinlichkeit noch erhöht. Aus Respekt vor dem Klub habe ich nicht bis Januar gewartet, da in der Zeit viele Entscheidungen bezüglich der Spieler und Trainer getroffen werden“, so Pytlick. 

Auch im unrühmlichen Ende seiner Trainer-Karriere sieht der 54-Jährige etwas Positives.

„Man kann viel lernen, wenn man am Boden lag, den Staub abwischt und weiterzieht. Es können nicht immer nur Medaillen um den Hals hängen. Natürlich ist es keine schöne Situation, in der ich mich heute befinde, aber ich bin damit abgeklärt und nehme vieles mit für mein Leben“, sagt Jan Pytlick. „Ich habe alles in meiner Macht Stehende getan, um mit SønderjyskE erfolgreich zu sein. Am Ende hat es nicht geklappt, und dann müssen andere übernehmen.“

Jan Pytlick war von 1998 bis 2006 sowie von 2007 bis 2014 Trainer der Handball-Nationalmannschaft der Frauen und feierte mit der dänischen Auswahl zwei Olympiasiege (2000 und 2004), holte den Europameister-Titel 2002, die Vize-Europameisterschaft 1998 und 2004 sowie den dritten Platz bei der Weltmeisterschaft 2013.

Darüber hinaus war er als Berater für Vardar Skopje tätig, trainierte GOG gleich dreimal sowie Team Esbjerg und Odense Håndbold.

Mehr lesen