Handball

Dänemark verschenkt den Gruppensieg

Dänemark verschenkt den Gruppensieg

Dänemark verschenkt den Gruppensieg

Budapest
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Jacob Holm war von der französischen Deckung nur schwer zu halten. Foto: Attila Kisbenedek/AFP/Ritzau Scanpix

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Das konnte sich noch rächen! Dänemarks Handballer haben die Möglichkeit versäumt, den Olympiasieger aus Frankreich aus dem Rennen zu schicken und treffen im Halbfinale am Freitag auf Spanien.

Die dänische Handball-Nationalmannschaft hat zum Abschluss der Hauptrunde bei der Europameisterschaft in Ungarn und der Slowakei ihre weiße Weste verloren. Der amtierende Weltmeister hat den amtierenden Olympiasieger an den Rand des K.-o. gebracht, ist aber nach 45 begeisternden Minuten eingebrochen und hat nicht nur die Chance verpasst, den vielleicht größten Konkurrenten aus dem Wettbewerb zu schicken, sondern auch den Gruppensieg verschenkt. Die Franzosen gingen in der vorletzten Minute erstmals in Führung und holten einen 30:29-Erfolg.

„Ich stehe mit gemischten Gefühlen da. Einerseits bin ich stolz auf die Leistung der Mannschaft, die ein hohes Niveau gezeigt hat und mehr verdient hätte“, so Nationaltrainer Nikolaj Jacobsen zu „TV2“: „Wir haben in der Schlussphase zu viele Chancen vergeben und haben dem Druck der Franzosen nicht standhalten können. Wir hätten den Sieg verdient gehabt, weil wir über weite Strecken die klar bessere Mannschaft waren, aber vielleicht hat sich am Ende die Erfahrung durchgesetzt.“

Nikolaj Jacobsen schonte drei seiner absoluten Leistungsträger dieser Endrunde. Mikkel Hansen, Mathias Gidsel und Magnus Saugstrup sind auf ihren Positionen die klare erste Wahl gewesen, nahmen gegen Frankreich aber auf der Tribüne Platz, während Stammtorwart Niklas Landin auf der Bank begann.

Kevin Møller musste in der ersten Halbzeit nach einem Kopftreffer behandelt werden. Foto: Attila Kisbenedek/AFP/Ritzau Scanpix

Der zweite Anzug der Dänen begann aber forsch. Angeführt von Niclas Kirkeløkke und Jacob Holm, kam die DHF-Auswahl zu einer schnellen 5:1-Führung. Die Franzosen wirkten angeschlagen und fanden nicht ins Spiel. Die Dänen strotzten dagegen vor Selbstvertrauen und gingen mit einem 17:12 in die Halbzeitpause, auch weil das Torwartduell klar an die Dänen ging.

Vincent Girard konnte in der ersten Halbzeit nur eine Parade aufweisen, Kevin Møller weitaus mehr. Niklas Landin kam zur zweiten Halbzeit und knüpfte an die starke Leistung seines Kollegen an. 

Die Dänen führten auch in der zweiten Hälfte mehrmals mit fünf Toren Unterschied, eine Viertelstunde vor Schluss hieß es noch 27:23, doch die Franzosen ließen sich nicht abschütteln und kamen sechs Minuten vor Spielende auf 26:27 heran.

Im Angriff war Sand ins Getriebe gekommen, und Nikolaj Jacobsen griff beim Versuch, das Problem zu lösen, daneben. Aaron Mensing kam in der Schlussphase bei einem Angriff zum Einsatz, musste aber nach einem Fehlwurf wieder auf der Bank Platz nehmen. Der Nationaltrainer setzte danach auf Sieben gegen Sechs, doch auch das ging in die Hose. Die Franzosen gingen in der 59. Minute erstmals in Führung und zogen mit einem 30:29-Sieg ins Halbfinale gegen Schweden ein.

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