Sønderjyske-Fussball

Superliga-Auftakt ohne Knalleffekt

Superliga-Auftakt ohne Knalleffekt

Superliga-Auftakt ohne Knalleffekt

Silkeborg
Zuletzt aktualisiert um:
Trotz einer 0:1-Niederlage in Silkeborg hat Sønderjyske im ersten Superliga-Spiel seit zwei Jahren gezeigt, dass das Team über eine gute Struktur und Organisation verfügt, was im erwarteten Abstiegskampf wertvoll sein kann. Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Wer sich eine packende Partie voller spektakulärer Szenen und Tore am Fließband gewünscht hat, wird beim ersten Spiel der Sønderjyske-Fußballer in der neuen Superliga-Saison nicht viel Grund zum Jubeln gehabt haben. Auch das Ergebnis stimmte aus Sicht der glücklosen Hellblauen nicht. Dennoch war die Leistung der Mannschaft von Thomas Nørgaard in vielen Belangen vielversprechend.

Nach zwei Jahren in der 1. Division ist Sønderjyske zurück in der Superliga. Ihr erstes Spiel in der höchsten dänischen Liga seit 2022 führte die Sønderjyske-Fußballer am Sonntag nach Silkeborg, wo sie auf den amtierenden Pokalsieger trafen. Obwohl die Sonne über dem Stadion brannte, war das Spiel der Superliga-Aufsteiger gegen die amtierenden Pokalsieger nicht zum Dahinschmelzen. In einem ausgeglichenen Auftaktspiel kreierten beide Mannschaften wenige Torchancen. Dennoch gingen die Gastgeber nach 90 gespielten Minuten jubelnd vom Platz.

„Das war ein ausgeglichenes Spiel, bei dem wir nach einer Formationsänderung in der zweiten Halbzeit sogar gefühlt die besseren Karten hatten. Das hätten wir besser zu unseren eigenen Gunsten nutzen müssen. Trotzdem machen wir auf einem schweren Auswärts-Kunstrasenplatz vieles gut und lassen nicht viele Torchancen zu. Ob das nun ein faires oder unfaires Endergebnis ist, möchte ich nicht beurteilen“, sagte Sønderjyske-Cheftrainer Thomas Nørgaard nach dem Spiel zu TV3 Sport.

Optimismus trotz Niederlage

Auch wenn sich die Sønderjyske-Anhänger nicht über einen Startschuss mit Knalleffekt freuen dürfen, war die 0:1-Auswärtsniederlage gegen Silkeborg IF dennoch eine Partie, die Mut macht. Mit ein wenig mehr Glück wäre ein Punktgewinn gegen den Favoriten aus Silkeborg möglich gewesen. Eine äußerst strittige Schiedsrichterentscheidung, ein unglückliches Eigentor nach einem gegnerischen Eckstoß und die fehlende eigene Durchschlagskraft im letzten Drittel sorgten jedoch dafür, dass es anders kam.

Eine zweifelhafte Schiedsrichterentscheidung sorgte für Unverständnis bei den Sønderjyske-Kickern. Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix

„Es ist natürlich sehr schade, dass so ein Standardtor dieses Spiel entscheidet. Das ist jetzt schon sehr schwer zu akzeptieren. Andererseits war Silkeborg stark bei eigenem Ballbesitz, sodass man teilweise das Gefühl hatte, in Unterzahl zu spielen. In der Defensive stehen wir ansonsten gut und das stimmt mich optimistisch für die kommenden Spiele“, meint Sønderjyske-Torhüter Nicolai Flø.

Debüt für Djantou und Lyng

Die Spannung war vor dem Spiel groß, wie die Gäste aus Sønderjyske in die neue Saison starten würden. Nørgaard entschied sich für eine bewährte Konstellation im Tor und setzte auf Flø. Eine weitere interessante Entscheidung war, dass Kristall Ingason, der Star der vergangenen Saison, auf der Bank Platz nahm. Stattdessen begann der Neuzugang Alexander Lyng in der Startelf. Lyng hatte zuletzt im Testspiel gegen den FC Kopenhagen überzeugt und ein Tor erzielt. Auch Stürmer und Neuzugang Ivan Djantou stand nach guten Leistungen in der Vorbereitungsphase in der Startelf Nørgaards.

Sønderjyske-Trainer Thomas Nørgaard sah ein Spiel auf Augenhöhe. Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix

Sicherheit statt Hurra-Fußball

Als Außenseiter tat sich Sønderjyske auf dem Kunstrasenplatz in Silkeborg gegen ein Team, das für seinen schnellen und offensiven Fußball bekannt ist, zunächst schwer. Die Gastgeber dominierten und hatten deutlich mehr Ballbesitz. Sønderjyske stand hingegen tief und spielte aus einer kontrollierten Defensive heraus. In der 38. Minute traf Tonni Adamsen von Silkeborg mit einem Fernschuss aus 18 Metern den Außenpfosten, nachdem immer wieder über die linke Abwehrseite von Sønderjyske angegriffen worden war. Sønderjyske hatte hingegen Schwierigkeiten, längere Ballbesitzphasen aufzubauen und produzierte zu viele Fehlpässe. Kurz vor der Halbzeit hatte Alexander Lyng die beste Chance für Sønderjyske. Nach einem Konter stand er frei vor dem Tor, traf jedoch den Ball nicht voll.

Sønderjyske im zweiten Durchgang stärker

Im zweiten Durchgang zeigte Sønderjyske weiterhin eine kämpferische Leistung und hielt defensiv gut dagegen. Eine neue 3-5-2-Formation und mehrere Spielerwechsel nach einer guten Stunde sorgten dafür, dass die Hellblauen immer besser in die Begegnung fanden. Gerade als Sønderjyske die Silkeborg-Offensive scheinbar entschärft hatte, traf der Gastgeber nach einem Eckstoß in der 76. Minute, bei dem Lukas Björklund den Ball unglücklich ins eigene Tor abfälschte.

Besonders ärgerlich war, dass Sønderjyske-Verteidiger Maxime Soulas wenige Minuten zuvor den Ball erfolgreich ins gegnerische Tor geköpft hatte. Der Schiedsrichter meinte jedoch, dass der Silkeborg-Torhüter irregulär weggeblockt worden war – eine Fehlentscheidung. Der VAR konnte nicht eingreifen, da der Schiedsrichter abgepfiffen hatte, bevor der Ball im Tor war. 

Das Kopfballtor von Maxime Soulas hätte zählen müssen. Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpiz

„Das war eine seltsame Situation. Wir verlieren dieses Spiel auch aufgrund eigener Fehler, aber das war schon komisch. Ich wundere mich darüber, dass der Schiedsrichter die Entscheidung hier so schnell getroffen hat. Hätte er abgewartet, hätte er sicherlich eine andere Entscheidung getroffen. Da bin ich mir sicher”, so Nørgaard.

Ihr zweites Superliga-Spiel bestreiten die Aufsteiger von Sønderjyske am 26. Juli ab 19 Uhr in Hadersleben gegen Lyngby.

Silkeborg IF – Sønderjyske (0:0) 1:0 

1:0 Lukas Björlund (76./Eigentor).

Sønderjyske: Nicolai Flø – Andreas Oggesen, Maxime Soulas, Daniel Grétarsson, Atli Barkarson – Sefer Emini, Rasmus Vinderslev (84. Søren Andreasen), Ivan Nikolov (61. Lukas Björklund) – Tobias Klysner (46. José Gallegos), Ivan Djantou (61. Tobias Sommer), Alexander Lyng (61. Kristall Ingason).

Gelbe Karten: José Gallegos. Schiedsrichter: Mads Kristoffer Kristoffersen. Zuschauende: 4.994.

Mehr lesen