OLYMPISCHE SOMMERSPIELE 2020

Das große Olympia-Abenteuer ist vorbei

Das große Olympia-Abenteuer ist vorbei

Das große Olympia-Abenteuer ist vorbei

Apenrade/Aabenraa
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Mathilde Uldall Kramer (2. v. l.) beim Empfang auf dem Dach des Experimentariums in Hellerup am Montagabend Foto: Andrew Boyers/Reuters/Ritzau Scanpix

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Am Montagnachmittag ist die dänische Delegation in Kopenhagen gelandet. Mathilde Uldall Kramer kann es immer noch nicht ganz fassen.

Die Olympische Flamme ist seit Sonntag erloschen und das Flugzeug mit den dänischen Athleten am Montagnachmittag im Kopenhagener Flughafen Kastrup gelandet. Mit an Bord: die Leichtathletin Mathilde Uldall Kramer aus Loit Kirkeby (Løjt Kirkeby). In ihrem Gepäck: Jede Menge Erlebnisse, die sie nie vergessen wird.

„Wir sind gerade gelandet, und gleich geht es weiter zum Empfang im Experimentarium. Ich bin voller Eindrücke, die ich noch gar nicht so richtig verarbeitet habe. Aber es war ein fantastisches Erlebnis, bei den Olympischen Spielen dabei gewesen zu sein – sowohl sportlich als auch wegen dem ganzen Drumherum mit dem dänischen Team. Die Stimmung war einzigartig“, sagte die Sprinterin zum „Nordschleswiger“.

Großer Zusammenhalt im Team

Aufgrund der Corona-Restriktionen waren die Hallen und Stadien bei den Olympischen Spielen leer. Die Erfolge der dänischen Athleten wurden dennoch ausgiebig gefeiert.

„Bei jeder Medaille haben wir uns versammelt, gejubelt und uns zusammen gefreut – da wurde auch mal eine Flasche Champagner aufgemacht. Aus unserem Olympischen Team kennt man ja die wenigsten, denn die meisten kommen aus völlig unterschiedlichen Sportarten. Trotzdem herrschte ein unglaublicher Teamspirit. Das hatte seinen ganz eigenen Charme“, sagte Mathilde Uldall Kramer. „Ein großes Highlight war, als wir in der dänischen Botschaft alle zusammen das Handball-Finale geschaut haben.“

 

Es geht immer weiter

Mit der dänischen 4x100-m-Staffel hat die 28-Jährige im Vorlauf einen neuen dänischen Rekord aufgestellt. Für einen Platz im Finale hat es dennoch nicht gereicht. Doch damit hatte auch niemand gerechnet.

„Der Lauf war mein großer Moment bei den Olympischen Spielen. Das ist klar. Dafür waren wir schließlich da. Ich bin sehr froh darüber, dass wir ein gutes Rennen gezeigt haben. Das werde ich nie vergessen. Ich werde allerdings noch einige Tage brauchen, um das alles zu begreifen und genießen zu können. Dafür muss ich mir die Zeit nehmen“, sagte Mathilde Kramer.

Eine Disziplin, die nicht unbedingt zu ihren Stärken zählt, meint die Sprinterin.

„Morgen ist Jetlag-Tag, und am Mittwoch fange ich wieder an zu trainieren. Es steht schließlich die Qualifikation für die WM 2022 im Einzelsprint an. Ein paar Tage freimachen, um das Erlebte aufzusaugen und zu genießen, fällt mir nicht so leicht. Ich muss einfach weitermachen“, sagte Mathilde Uldall Kramer.

Keine Angst vor dem Olympia-Blues

So möchte die Sprinterin auch vermeiden, vom sogenannten Olympia-Blues eingeholt zu werden – ein bekanntes Phänomen, bei dem Sportler kurz nach einem Karrierehighlight in ein tiefes mentales Loch fallen, aus dem manche nur schwer wieder herauskommen. Die Sportpsychologen der dänischen Sporthilfe Team Danmark bieten in dem Fall Hilfe an, doch Mathilde Kramer sieht keine Gefahr.

„Ich mache mir keine Sorgen, dass mir so etwas widerfährt. Ich habe noch so viele Ziele – die EM und die WM im kommenden Jahr und die nächsten Olympischen Spiele in Paris zum Beispiel. An Motivation fehlt es mir keineswegs, ich habe eher Probleme damit, mir die Zeit zu nehmen, um das Erlebte aufzusaugen und zu genießen“, so Mathilde Kramer.

Ab 18 Uhr steht zunächst der große Empfang auf dem Dach des Experimentariums in Hellerup an, bei dem die Athleten unter anderem von Kulturministerin Joy Mogensen, Staatsministerin Mette Frederiksen und Kronprinz Frederik geehrt werden.

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