Duathlon

Marian der Unermüdliche

Marian der Unermüdliche

Marian der Unermüdliche

nlm
Ekensund/Egernsund
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Das Laufen ist Marian Borsinskis Paradedisziplin. Den Nordschleswiger reizt der Kampf gegen die Zeit. Foto: Marcus Klepke

Elite-Duathlet Marian Borsinski trainiert täglich mit großem Ehrgeiz, um seine körperlichen Grenzen zu verschieben.

Die Vorstellung, seinem Körper alles abzuverlangen, um bis an das Limit der eigenen Kräfte zu gehen, erscheint den allermeisten Menschen wenig reizvoll. Marian Borsinski aus Ekensund zählt hingegen zu den Elite-Ausdauersportlern, deren Wunsch es ist, mit eisernem Willen dafür zu trainieren, eigene körperliche Grenzen zu verschieben. Der 26-Jährige hätte dieses Jahr sowohl an der EM als auch an der WM im Duathlon teilnehmen dürfen, doch die mühsamen Trainingsvorbereitungen waren umsonst. Durch das Corona-Virus wurden beide Veranstaltungen und auch alle weiteren Wettkämpfe für dieses Jahr abgesagt. 

Marian, der in seinen Kindheitsjahren die Förde-Schule in Gravenstein sowie die Deutsche Privatschule Sonderburg besuchte, lebt inzwischen in Odense. Hier ist der 26-Jährige Teil der Eliteabteilung von Odenses Triathlon Klub, wobei Marian Anfang dieses Jahres vom Triathlon auf Duathlon (Laufen und Radfahren) umgestiegen ist. 

„Ich habe eingesehen, dass ich es im Schwimmen auf Elite-Niveau nicht mit den Besten aufnehmen konnte, da ich damit erst mit 24 Jahren angefangen habe. Da erreiche ich nicht mehr die ganz perfekte Technik“, meint Marian, der in der Vergangenheit dennoch einige erste Plätze bei Triathlon-Wettkämpfen im Amateurbereich bejubeln durfte. Unter anderem gewann er im September des vergangenen Jahres den Alssundman (Halb-Ironman über 1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren, 21,1 km Laufen) in Sonderburg in vier Stunden. Nebenher nimmt Marian auch gerne an Laufwettbewerben teil. Einen Halbmarathon ist er bereits in einer Stunde und neun Minuten gelaufen.

Ironman-Zieleinlauf Foto: Marcus Klepke

Obwohl erst im kommenden Jahr wieder die Aussicht auf Wettkämpfe besteht, ist der Trainingseifer bei Marian mit etwa 20 Trainingsstunden in der Woche und meist zwei Trainingseinheiten pro Tag weiterhin ungebrochen.

„Um auf oberstem Niveau mithalten zu können, ist es erforderlich, so viel zu trainieren. Als Leistungssportler trainiert man eigentlich immer auf einen Wettbewerb hin. Ich dachte auch, dass es jetzt schwer sein würde, die Motivation aufrecht zu erhalten, aber mir ist nun noch bewusster geworden, dass mir der Sport einfach Spaß macht. Ich erlebe  auch weiterhin persönliche Erfolge, wenn ich mich verbessere“, sagt Marian, den die Möglichkeit, seine Leistungsgrenzen stets weiter hinauszuschieben, ganz besonders am Ausdauersport reizt.

„Selbst wenn man erst spät mit dem Ausdauersport anfängt, kann man noch viel erreichen. Die Voraussetzungen hierfür sind vor allem Ehrgeiz und Fleiß, auch wenn sicherlich körperliche und technische Voraussetzungen erfüllt sein müssen“, erklärt Marian Borsinski, der vorher Leistungsruderer war und selbst erst vor wenigen Jahren durch seine Freundin Line Bonde Triathlet beziehungsweise Duathlet wurde. Line Bonde besitzt inzwischen die Profi-Lizenz im Triathlon, hat es aber bereits vorher geschafft, beim Ironman auf Hawaii, dem Non-Plus-Ultra im Triathlon, an den Start gehen zu dürfen. 

Marians Ziel ist es, zukünftig im Duathlon bei der EM und WM über die Halbdistanz (10 km Laufen, 60 km Radfahren, 10 km Laufen) sowie bei der WM über die Langdistanz (10 km Laufen, 160 km Radfahren, 30 km Laufen) anzutreten. Dafür muss er erneut vom dänischen Triathlon-Verband nominiert werden. „Mein Ziel ist es vorerst, mich über die kürzeren Distanzen unter den Topleuten zu etablieren und dann später die längeren Distanzen zu machen. Im Duathlon ist es mein Wunsch, innerhalb der kommenden Jahre eine Top-5-Platzierung bei einer EM oder WM zu erreichen“, blickt Marian der Zukunft mit Ehrgeiz entgegen. 

Neben seinen persönlichen sportlichen Zielen hat der 26-Jährige auch gemeinsam mit einem Freund die Trainingsberatungsfirma “Legio Performance" gegründet. Das Ziel ist, anderen Ausdauersportlern, unabhängig vom Niveau, dabei zu helfen, die jeweiligen sportlichen Ziele zu erreichen.

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