Ein Hähnchenburger und eine große Portion Pommes. So sieht Rune Høyer Schrøders erste Mahlzeit des Tages heute aus. Es ist Mittwoch, 15 Uhr, und die Stimme des Handballspielers aus Mögeltondern/Møgeltønder ist ein paar Oktaven tiefer als üblich.

„Das war auf jeden Fall das Größte in meiner Handballkarriere, was gestern Abend passiert ist“, berichtet der 24-Jährige dem „Nordschleswiger“ am Telefon. Mit seiner Freundin auf dem Beifahrersitz und ihrem gemeinsamen Hund Alfred stehen sie im Drive-in einer Fastfoodkette. Müde, hungrig, glücklich.

Meisterschaft ohne Niederlage

Etwa 17 Stunden vorher stand er noch in der Halle seines Klubs IK Sävehof – Konfetti und Bier prasselten auf ihn und seine Mannschaftskollegen nieder. Das 30:27 gegen IFK Skövde war der letzte Schritt in einer beeindruckenden Meisterschaftsserie, die in Schweden aus drei Runden besteht. Im Viertelfinale, Halbfinale und Finale setzt sich durch, wer als Erstes drei Spiele gewinnt. Sävehof verlor nicht ein einziges Spiel.

„Im Viertelfinale hatten wir zwei knappe Spiele, aber alles in allem war es schon eine sehr souveräne Vorstellung von uns“, sagt Rune Schrøder. „Wir haben in allen Serien mindestens ein Spiel mit mehr als zehn Toren gewonnen und sind verdient Meister geworden. Wir waren eigentlich nie ernsthaft unter Druck“, so der ehemalige TMT-Spieler.

Lob an den Trainer

Großen Anteil an der Leistung hat laut Schrøder sein schwedischer Trainer Michael Apelgren, der nach fünf Meisterschaften in Folge mit dem norwegischen Klub Elverum am Anfang der Saison zu Sävehof kam.

„Er hat es wirklich gut verstanden, eine funktionierende Mannschaft zusammenzusetzen und uns taktisch gut einzustellen. Michael Apelgren holt einfach das Beste aus jedem Spieler heraus“, sagte Rune Schrøder.

Die guten Leistungen sind auch im Ausland nicht unbemerkt geblieben. Der dänische Flügelspieler Henrik Tilsted geht zur kommenden Saison zu BSH in die dänische Liga; Spielmacher Jonathan Edvardsson wechselt zu Hannover-Burgdorf in die deutsche Bundesliga. Rune Schrøder will seinen Vertrag erfüllen; er hat bis zum Sommer 2022 unterschrieben.

Verdiente Sommerpause

Die Meisterschaft wurde in kleinem Kreis aber gebührend gefeiert, erzählt der Rückraumspieler. Von der Halle ging es in einen Versammlungsraum und von dort aus weiter zum Trainer nach Hause. Um 5 Uhr verabschiedete sich Rune Schrøder – einige blieben noch deutlich länger.

„Wir werden jetzt etwas essen und dann schaue ich mir das Spiel von gestern Abend noch einmal an. Nur damit ich es abhaken kann“, sagt Rune Schrøder. Danach beginnt der wohlverdiente Sommerurlaub nach einer harten Saison mit vielen Spielen, Corona-Fällen im Verein und einem perfekten Abschluss.