FUSSBALL
Sponsoren machen Platz für Katar-Kritik
Sponsoren machen Platz für Katar-Kritik
Sponsoren machen Platz für Katar-Kritik
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Auf der Trainingskleidung der dänischen Fußball-Nationalmannschaft werden im Vorfeld der WM 2022 kritische Worte über den Gastgeber zu lesen sein. Über den Inhalt gibt es noch keine Angaben.
Zwei Großsponsoren der dänischen Fußball-Nationalmannschaft verzichten in Zukunft auf ihre Logos auf der Trainingskleidung, um Platz für kritische Worte über die Menschenrechte in Katar zu schaffen. Dies teilt der dänische Fußballverband DBU am Mittwoch mit.
Bei den Sponsoren handelt es sich um „Arbejdernes Landsbank“ und „Danske Spil“. Doch was genau statt der Logos auf der Kleidung der Nationalspieler, Trainer und Betreuer stehen soll, ist noch unklar.
„Wir haben jetzt den Raum dafür geschaffen, eine angemessene Botschaft zu senden, je nachdem wie die Situation zu dem Zeitpunkt ist“, sagt der DBU-Direktor Jakob Jensen. „Wir stehen in einem guten Dialog mit unseren Partnern, doch es ist noch zu früh, über konkrete Inhalte zu sprechen.“
Gleichzeitig hat der dänische Verband versprochen, die Reisen nach Katar so weit wie möglich einzuschränken und dass die Sponsoren des Verbandes dort keine kommerziellen Aktivitäten mehr durchführen.
Keine spürbaren Verbesserungen
Die Menschenrechtsorganisation „Amnesty International“ hat am Mittwoch einen Bericht über die Rechte der Arbeitsmigranten im Katar vorgestellt.
Trotz Reformen sei deren Situation kaum verbessert worden, und sie müssen unter unwürdigen Bedingungen schuften.
Jakob Jensen glaubt, dass der dänische Verband die Verhältnisse beim WM-Gastgeber verbessern kann. Der Druck auf die Machthaber werde im kommenden Jahr erheblich steigen.
„Die ganze Welt wird auf Katar schauen. Ich befürchte natürlich, dass sich nichts ändern wird, aber ich glaube daran, dass es klarere und massivere Forderungen geben wird, wenn feststeht, welche Länder an der WM teilnehmen und was sie tun werden“, so der DBU-Direktor.
Die wenigsten werden mitziehen
Jakob Jensen ist sich allerdings auch darüber im Klaren, dass sich nicht alle Mitgliedsstaaten der FIFA in dem Maße engagieren werden.
„Es gibt 211 Mitglieder in der FIFA, von denen sich 150 bis 160 nicht für diese Probleme interessieren. Die wundern sich darüber, dass wir immer wieder darüber sprechen. Es ist also schwierig, aber zusammen mit anderen nordischen und europäischen Ländern beißen wir uns fest. Mehr kann man als kleiner Verband nicht machen“, sagte Jakob Jensen.
Im Golfemirat Katar kommen nach UN-Angaben auf 230.000 Einheimische rund 2 Millionen Gastarbeiter.
Arbeitsmigranten führen praktisch sämtliche körperliche Arbeit und alle Bauvorhaben in dem Kleinstaat aus, darunter auch den Bau sämtlicher WM-Stadien für die Fußballweltmeisterschaft 2022.
Mehr als 6.500 Arbeiter sind in Katar verstorben, seitdem das Wüstenemirat im Jahr 2010 den Zuschlag für die Ausrichtung der WM 2022 bekommen hat.
Laut der Regierung liege die Todesrate bei der großen Anzahl von Gastarbeitern demografisch betrachtet im erwartbaren Rahmen.