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Von kleinen Bussen und großen Leistungen
Von kleinen Bussen und großen Leistungen
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Der Startschuss zur dritten Etappe der Dänemark-Rundfahrt ist am Donnerstag in Tondern gefallen. Das dänische Nationalteam hatte sich viel vorgenommen – am meisten beeindruckte allerdings ein Belgier.
Wie riesige Legosteine stehen bunte Lastwagen in Reih und Glied auf dem Kongevej in Tondern.
Weltberühmte Radrennteams wie Jumbo-Visma, Trek-Segafredo oder Deceuninck-Quick-Step sind am Donnerstagmittag in die Stadt gekommen, um von hier aus in die dritte Etappe der Dänemark-Rundfahrt zu starten.
Zwischen den großen Trucks hält ein kleiner weißer Van. Vor ihm haben fünf junge Männer in Klappstühlen Platz genommen – Badelatschen an den Füßen und Pappschilder in der Hand.
Doch sie sind nicht gekommen, um den Stars zuzujubeln, sondern um ihnen das Leben schwer zu machen – das dänische Nationalteam steckt mitten in den Vorbereitungen aufs Rennen.
„Das Anstecken der Nummern ist unser morgendliches Ritual“, sagt Anders Foldager. „Die Etappe gestern war hart, aber ich glaube, in meinen Beinen steckt heute jede Menge Tempo. Das hoffe ich allerdings jeden Tag“, so der 20-Jährige.
Von der Größe des Busses darf man sich nicht täuschen lassen; die Rasselbande will was reißen. „Wir gewinnen das heute. Alle. Wir holen die ersten fünf Plätze“, sind sich die Fahrer einig.
Darüber hinaus soll das Fightertrikot ergattert werden und Rasmus Bøgh Wallin will sein in Sonderburg gewonnenes Bergtrikot verteidigen. Zwei dieser Vorhaben gelangen tatsächlich.
Auf der 219,2 Kilometer langen Strecke von Tondern nach Vejle zeigte Rasmus Bøgh Wallin ein starkes Rennen und war von Beginn an sehr aktiv in der Spitzengruppe.
Bis zum Bergsprint gab es keine Ausreißer, und Bøgh Wallin kam nach Frederik Irgens als Zweiter durch das Teilziel. Mission erfüllt: Das Bergtrikot bleibt auch bei der vierten Etappe am Freitag an seinem Körper.
Darüber hinaus wurde Daniel Stampe bei der Siegerehrung als Fighter des Tages ausgezeichnet. Nach dem ersten Bonusspurt war er Teil einer sechsköpfigen Ausreißergruppe.
Die Fahrer erarbeiteten sich einen Vorsprung von sechs Minuten, Daniel Stampe holte sich eine Bergwertung und die Gruppe wurde 70 Kilometer vor dem Ziel eingeholt.
Genug für Stampe, um das Fightertrikot überreicht zu bekommen.
Alle anderen Fahrer stellte an diesem Tag allerdings der junge Belgier Remco Evenepoel in den Schatten.
Trotz eines schweren Fahrfehlers 32 Kilometer vor dem Ziel, der ihn aus einer Kurve hinaustrug, gewann der 21-Jährige die Etappe mit 1:29 Minuten Vorsprung.
Die vierte Etappe führt am Freitag von Holbæk nach Kalundborg.