Rudern

Wohnzimmerregatten im Corona-Winter

Wohnzimmerregatten im Corona-Winter

Wohnzimmerregatten im Corona-Winter

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Apenrade/Aabenraa
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Gerd Larsen und Fleming Mathiesen messen sich auf dem Ergometer mit der Konkurrenz aus Dänemark.
 Foto: Privat

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Auf persönliche Treffen mussten die Ruderer des NRV in der kalten Jahreszeit weitestgehend verzichten – auf Wettbewerbe hingegen nicht.

Dass im Winter keine Ruderer auf den Gewässern Nordschleswigs unterwegs sind, ist nicht weiter ungewöhnlich. Um die gute Form beizubehalten, trainieren die Aktiven des Nordschleswigschen Ruder-Verbandes in der Regel auf Ergometern im Bootshaus des Apenrader Rudervereins und nehmen gemeinsam an Wettbewerben teil.

Clevere Notlösung

Doch diesen Winter ist alles anders: Die beliebten Ergometermeisterschaften in Gladsaxe oder Rendsburg konnten wegen der Corona-Pandemie nicht vor Ort stattfinden. Doch eine Gruppe von computeraffinen Ruderern in den Niederlanden hatte eine Idee: Sie entwickelten ein Computerprogramm, das es möglich machte, Wettkämpfe von zu Hause aus zu bestreiten.

„Ein Ruderergometer wird über ein Kabel mit einem Computer verbunden. Dann stellt man die Verbindung zur entsprechenden Webseite her, und schon befindet man sich mit Athleten aus anderen Ruderklubs auf der virtuellen Regattastrecke. So gab es über den Winter eine ganze Reihe von virtuellen Ergometerwettbewerben, die unsere Athleten vom NRV auch reichlich besuchten“, erklärt Marc Oliver Klages vom Nordschleswigschen Ruder-Verband.

Von der Kleingruppe zum Solosport

Beim Rennen der „Sjællands Mesterskaber“ war ein Treffen mit einer kleinen Gruppe im Bootshaus noch möglich. Am Masters nahmen Gerd Larsen und Kim Schauer Boysen sowie die Neulinge Marion Boisen und John Raschat vom ARV teil. Komplettiert wurde das Team durch Eva Weitling und Fleming Mathiesen vom Ruderverein Hoyer sowie Susanne Klages von Germania Sonderburg.

Doch im Zuge des jüngsten Shutdowns war auch dies nicht mehr möglich, und die Ruderer setzten zu Hause ihr Training fort. Garage, Schlaf- und Wohnzimmer wurden zu Trainingsräumen, wenn man nicht gerade draußen trainierte.

Eine trockene Angelegenheit

Die Ruderer waren nun ganz auf sich gestellt, doch die Serie der Ergometerwettbewerbe wurde fortgesetzt, und die virtuellen Ergometermeisterschaften von Fyn, Jylland, Dänische und Deutsche Meisterschaften, Schleswig-Holsteinische Meisterschaften sowie die Nordic Open standen noch an.

„Unsere Athleten nahmen sehr rege daran teil. Im Einzelnen waren das Marzena Hansen, Eva Weitling und Fleming Mathiesen vom Ruderverein Hoyer, Kim Schauer Boysen und Gerd Larsen vom Apenrader Ruderverein, Claudia Horst, Susanne Klages, Arne Ingmar Johannsen und Werner Güttel von Germania Sonderburg. Dazu kamen noch aus der Paddelabteilung vom Apenrader Ruderverein Marion Boisen und John Raschat. Alle waren mit großer Begeisterung dabei“, berichtet Marc Oliver Klages.

Man habe das Beste aus der Situation gemacht, meint der Ruderlehrer, doch eine richtige Regatta auf dem Wasser könne das Wohnzimmerrennen selbstredend nicht ersetzen.

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