Jubiläum

100 Jahre TSV Munkbrarup: Ein Verein blickt zurück auf eine bewegte Geschichte

100 Jahre TSV Munkbrarup: Ein Verein blickt zurück auf eine bewegte Geschichte

Ein Verein blickt zurück auf eine bewegte Geschichte

SHZ
Munkbrarup
Zuletzt aktualisiert um:
Vorsitzender Sönke Schröder und seine Stellvertreterin Karoline David vor dem Jubiläumsbanner an der großen Munkbraruper Nordstraßenkreuzung. Foto: Wilhelm van de Loo/shz.de

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Coronabedingt können an der Festveranstaltung nur geladene Gäste teilnehmen. Der verstorbene Hans-Joachim Thadewaldt wird aufgrund seiner besonderen Verdienste für den Verein posthum zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Einmal gegründet und zweimal wiederbelebt, das ist die Kurzfassung der Geschichte des Turn- und Sportvereins Munkbrarup. Dabei aber blieben viele Ereignisse und Entwicklungen in der mittlerweile 100-jährigen Historie des TSV unerwähnt. Es waren vier Männer, die am 28. Mai 1921 im Gasthaus Munkbrarup zusammensaßen und den Verein gründeten.

1927 erhielt der TSV eine Turnhalle

In den ersten Jahren standen in den Sommermonaten neben der Leichtathletik vor allem Schlag- und Faustball im Mittelpunkt. Im Winter wurde im großen Saal der Gaststätte an Reck, Barren und Bock fleißig geübt. 1927 dann erhielt Munkbrarup eine Turnhalle. Eine Laienspielgruppe studierte jährlich kleine Theaterstücke ein, die bei Vereins- und Sängerfesten aufgeführt wurden.

Von den Nazis gleichgeschaltet

Das sportlich erfolgreiche Vereinsleben fand 1936 jäh ein Ende. Der TSV wurde, wie viele andere Institutionen und Verbände auch, von den Nazis gleichgeschaltet und der SA eingegliedert.

Im Jahre 1947 kam es unter den erschwerten Bedingungen der harten Nachkriegsjahre zu einem Neustart. Da bei den Vorstandsmitgliedern aus familiären oder beruflichen Gründen häufige Wechsel erfolgten, ruhte von 1956 bis 1961 der Sportbetrieb.

Sporthalle zu klein für Handball

Ausschlaggebend für den neuen Anlauf war der Bau eines Sportplatzes und die Wiederherstellung der Turnhalle. Nach der Errichtung der Dörfergemeinschaftsschule bot die 1972 erfolgte Fertigstellung des unmittelbar benachbarten Sportplatzes beste Voraussetzungen. Ein Wermutstropfen war das Umstand, dass die große Sporthalle 1,5 Meter zu kurz für Handball war.

Viele neue Sportarten wurden ins Programm aufgenommen. Bald verzeichnete der TSV mehr als 1000 Mitglieder. Mitte der 1970er Jahre wartete die Handballsparte mit Erfolgen bis zur Landesmeisterschaft auf und machte den Verein weithin bekannt. Bei großen sommerlichen Sportfesten fanden sich bis zu 10.000 Besucher in Munkbrarup ein.

Massive finanzielle Probleme

Nach schweren Zeiten mit massiven finanziellen Problemen Anfang der 1980er Jahr konnte sich der TSV erfolgreich konsolidieren. Weitere neue Sportarten reicherten das Angebot an. Zum Jahrtausendwechsel erreichten die Aktiven in Handball, Badminton und Fußball tolle Ergebnisse und machten den Verein überregional bekannt.

Rund 1100 Mitglieder

Gegen den bundesweiten Trend ist die Mitgliederzahl nicht gesunken, sie hat sich vielmehr bei etwa 1100 eingependelt. Dazu trugen neue Angebote wie Kinderturnen, Babyschwimmen und Seniorengymnastik bei. In diesem Zusammenhang hat sich Hans-Joachim Thadewaldt, Vorsitzender von 1992 bis zu seinem plötzlichen Tod im Jahre 2019, besonders verdient gemacht. Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass sich der TSV von einem reinen Turn- zu einem modernen Mehrspartenverein entwickelte.

Heute richtet sich das sportliche Angebot nach Aussage des Vorsitzenden Sönke Schröder an Leistungs- und Wettkampfsportler im Amateurbereich. Darüber hinaus biete der Verein Breitensportlern ein weites Betätigungsfeld. „Für das Jubiläumsjahr wünschen wir unserem TSV stets eine gute Balance zwischen Tradition und moderner Sportgestaltung.“

Posthume Ehrung für Hans-Joachim Thadewaldt

Die Festveranstaltung zum 100-jährigen Jubiläum findet am kommenden Sonntag in der großen Sporthalle oder bei schönem Wetter auf dem Sportplatz statt. Wegen der Corona-Beschränkungen können nur geladene und angemeldete Gäste teilnehmen. In diesem Rahmen wird der verstorbene Vorsitzende Thadewaldt wegen seiner großen Verdienste um den Verein posthum zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Seine Frau und seine beiden Kinder nehmen die Auszeichnung entgegen.

Mehr lesen

EU

EU überarbeitet Schengener Grenzkodex: Enttäuschung im Grenzland

Apenrade/Aabenraa Künftig soll bei der Einführung von Kontrollen an den Binnengrenzen unter anderem die Verhältnismäßigkeit geprüft werden, doch dafür dürfen Grenzkontrollen in Zukunft von den Staaten im Schengenraum noch länger aufrechterhalten werden. Die Parteisekretärin der Schleswigschen Partei, Ruth Candussi, und die Grenzlandpolitiker Rasmus Andresen und Stefan Seidler sind deshalb enttäuscht von dem Beschluss.